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Sevofluran



Steckbrief
Name (INN) Sevofluran
Weitere Namen

Ultan

Wirkungsgruppe

Inhalationsanästhetikum

Handelsnamen

Sevorane®

Klassifikation
ATC-Code N01AB08
CAS-Nummer 28523-86-6
Verschreibungspflichtig: ja

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Fachinformation (Sevofluran)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name: 1,1,1,3,3,3-Hexafluor-2-(fluormethoxy)propan
Summenformel C4H3OF7
Molare Masse 200,06 g/mol

Sevofluran ist ein Inhalationsanästhetikum aus der Gruppe der Flurane. Es hat eine gute hypnotische und muskelrelaxierende, jedoch nur schwach analgetische Wirkung. Die Verwendung von Sevofluran zur Narkoseführung ist weit verbreitet, vor allem in der Kinderanästhesie.

Chemie und Pharmakologie

Die Dichte von Sevofluran ist als Flüssigkeit 1,533 g/ml. Der Siedepunkt liegt bei 58,4 °C, der Dampfdruck beträgt bei 20 °C 202,7 mbar.

Der Blut-Gas-Verteilungskoeffizient von Sevofluran ist ca. 0,65, das heißt bei einer Konzentration von 1 Volumenprozent (Vol%) in den Lungenbläschen beträgt die Konzentration im Blut 0,65 Vol%. Die geringe Löslichkeit bewirkt eine schnelle Einschlaf- und Aufwachphase. Die MAC ist 2 %, Sevofluran ist damit weniger potent als Isofluran. Da Sevofluran nicht schleimhautreizend ist und einen angenehmen „ätherartigen“ Geruch hat, eignet es sich auch für die Narkoseeinleitung. Dies erklärt den häufigen Einsatz in der Kinderanästhesie.

Die Metabolisierungsrate von Sevofluran liegt zwischen 3 und 5 %, die Bedeutung der dabei entstehenden Fluoridverbindungen ist noch nicht geklärt. Eine Besonderheit von Sevofluran ist die Reaktion mit dem Atemkalk der halbgeschlossenen Narkosesysteme. Dabei entsteht Compound A, eine potenziell nierenschädigende (nephrotoxische) Substanz, deren klinische Bedeutung jedoch ebenfalls nicht geklärt ist. Narkosen mit niedrigem Frischgasfluss (Low-Flow, Minimal-Flow) sollten aus diesem Grund mit Sevofluran nicht durchgeführt werden, um eine Anreicherung des Compound A zu vermeiden.

Literatur

  • M. Alef und G. Oechtering: Praxis der Inhalationsanästhesie. Enke-Verlag 2003. ISBN 3-8304-1015-8
  • Jochen Schulte am Esch: Anästhesie. Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie. Stuttgart: Thieme, 3. Aufl., 2007. ISBN 3-13-119083-3
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Sevofluran aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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