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Selektive interne RadiotherapieDie Selektive interne Radiotherapie (SIRT) ist eine neuartige Therapiemöglichkeit für Krebserkrankungen der Leber, insbesondere für fortgeschrittene Formen primärer (Leberzellkarzinom, Cholangiozelluläres Carcinom) und Lebermetastasen. Dabei werden winzige Kügelchen (Sphären) mit einer radioaktiven Substanz beladen und in die Leberarterie eingespritzt. Weiteres empfehlenswertes FachwissenYttrium-90 ist ein Betastrahler mit 64 Stunden Halbwertszeit. Das Verfahren nutzt den Umstand aus, dass Lebertumoren in der Regel von arteriellen Blutgefäßen versorgt werden, im Gegensatz dazu gesundes Lebergewebe sein Blut zu 80 % aus Ästen der Pfortader erhält. Die Mikrosphären mit ca. 30 um Durchmesser bleiben deshalb überwiegend in den Kapillargefäßen des Tumors hängen und bestrahlen ihn mit ca. 200 Gy Dosis, während die übrige Leber nur mit ca. 15 Gy belastet wird. Formal handelt es sich um eine Brachytherapie mit offenen Radionukliden, die nur im Kontrollbereich unter Mitarbeit von Nuklearmedizinern durchgeführt wird. Die auf dem Markt verfügbaren Sphären bestehen aus Glas (TheraSpheres, MDS Nordion) oder aus Resinen (SIRSpheres, Sirtex Medical). Beide Produkte sind in den USA und der EU zur Behandlung zugelassen. In Deutschland werden sie derzeit nur in einigen Universitätskliniken im Rahmen von Erprobungsstudien eingesetzt. Sie sind noch nicht Bestandteil der Regelversorgung. Vergleichbare Methoden sind die örtliche Chemoperfusion (Injektion von Zytostatika in die Leberarterie) und Chemoembolisation (Injektion von Gewebekleber, um die Blutversorgung des Tumors zu unterbinden). Bisher wurden weltweit 1700 Patienten mittels SIRT behandelt. |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Selektive_interne_Radiotherapie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |