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Schnittlauch
Schnittlauch (botanisch Schnitt-Lauch; Allium schoenoprasum L.) oder Graslauch ist eine Gewürzpflanze aus der Familie der Zwiebelgewächse (Alliaceae). Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
BeschreibungDer Schnittlauch ist eine ausdauernde und horstbildende Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 45 cm erreicht. Er treibt aus länglichen und dünnhäutigen Zwiebeln, die auf einem kurzverzweigten Wurzelstock zusammenstehen. Der runde und hohle Stängel bildet meist nur im unteren Bereich ein bis zwei, bis zu 35 cm lange, röhrenformige Blätter („Schlote“) aus. Diese sind grün oder graugrün gefärbt. Zwischen Juli und August entwickeln sich an der Spitze des Stängels die zahlreichen violett-purpurnen, selten auch weißen Blüten. Diese stehen dicht in einer kugeligigen Scheindolde, die einen Durchmesser von etwa 5 cm besitzt. Die basalen rötlich bis weißen Hüllblätter des Blütenstandes sind entweder kürzer oder genau so lang wie der Blütenstand, sie überragen ihn grundsätzlich nicht. Anders als beim Weinberglauch oder dem Gemüse-Lauch bildet der Blütenstand des Schnittlauchs keine Brutzwiebeln aus. Die glockigen Blüten stehen an kurzen Stielen. Die lanzettlichen, hell- bis dunkelroten, manchmal etwas blaustichigen Blütenhüllblätter entwickeln eine Länge von 0,8 -1,2 cm und neigen sich gewöhnlich nach innen. Sechs zahnlose Staubblätter, welche den oberständigen Fruchtknoten umsäumen, werden von den Perigonblättern überragt. Der Fruchtknoten entwickelt sich zu einer Kapsel, welche von den Blütenhüllblättern ballonartig umgeben wird. Der Schnittlauch wird von Insekten bestäubt, die Verbreitung der Samen übernimmt der Wind. Der Schnittlauch gilt als Nektarpflanze des Johannisbeer-Glasflüglers. Der Schnittlauch stammt aus dem Norden; sein Ursprung liegt in Kanada und Sibirien. Während der Eiszeit war die Beringstraße Land (d. h. der Meeresspiegel viel niedriger), sodass viele Taxa sowohl im nördlichen Amerika als auch in Sibirien vorkommen. StandortSchnittlauch ist von Tallagen bis zu einer Höhenlage von 2600 m NN anzutreffen und bevorzugt Quellmoore, feuchte Wiesen und Flussufer sowie feuchte, grasige Abhänge. Schnittlauch ist kalkliebend. VerbreitungsgebietEs wird vermutet, dass der Schnittlauch ursprünglich aus Zentralasien kommt. Heute kommt er aber praktisch in den ganzen gemäßigten Breiten wild oder verwildert vor. VermehrungDie Schnittlauch-Kultur kann leicht durch Aussaat begonnen werden. Schnittlauch ist ein Dunkelkeimer. Bei 18 °C beträgt die Keimdauer etwa 12 Tage. Aber auch durch Teilung des getrockneten Wurzelballens werden häufig neue Pflanzen gezogen. Als schlechter Nachbar beim Anbau von Schnittlauch wird Spargel angesehen.
VerwertungVom Schnittlauch werden anders als bei anderen Zwiebelgewächsen nur die oberirdischen Pflanzenteile geerntet, wobei auch die violette Blüte essbar ist. Die langen Blätter werden tief abgeschnitten und treiben das ganze Jahr über nach. Der Geschmack von Schnittlauch ist zwiebelartig, aber erheblich feiner als beispielsweise bei Zwiebel oder Lauch. Schnittlauch wird frisch, getrocknet, gefriergetrocknet und eingefroren verwendet als Beigabe beispielsweise zu Salaten, Eierspeisen, Suppen, Frischkäse oder Quark. Er harmoniert gut mit Petersilie, Kerbel und Estragon und ist in dieser Kombination in der französischen Küche als fines herbes bekannt. InhaltsstoffeSchnittlauch enthält viel Vitamin A, B und C. Schnittlauch in der PflanzenheilkundeVon den Vitaminen enthält Schnittlauch hauptsächlich größere Mengen an Vitamin A und C. Schnittlauch wirkt bakterienhemmend, anregend auf Appetit und Verdauung und reguliert schonend erhöhten Blutdruck, beugt Tumoren und Blutverklumpung vor und senkt den Cholesterinspiegel. Schnittlauch verhindert die Ansammlung von Wasser im Gewebe und die Bildung von Harnsäure. Er wirkt schleimlösend und stärkt das Verdauungssystem und den Kreislauf. Leonhart Fuchs empfahl im 16. Jahrhundert Schnittlauch zusammen mit Weihrauch und Essig zur Wundbehandlung und bei Trunkenheit. Schnittlauch im AberglaubenEin Sträußchen aus Schnittlauchblumen am Fenster hält alles Unglück fern. Mancherorts gehört der Schnittlauch zu den Kräutern, die man in der Gründonnerstagssuppe mitaß, damit man das Jahr über gesund blieb. Die Mönche sollen Schnittlauch auch deswegen so gerne in ihren Klostergärten angebaut haben, weil er als Mittel gegen die Hexerei galt. EtymologieDer Name schoenoprasum setzt sich zusammen aus schoinos (griechisch ‚Binse‘) und prason (griechisch ‚Lauch‘), zu deutsch also ‚Binsen-Lauch‘, und bezieht sich auf die Form der Blätter. Der deutsche Name bezieht sich auf die Tatsache, dass vom Schnittlauch nur die oberirdischen Teile geerntet werden. Vom deutschen Namen leitet sich auch in einigen slawischen Sprachen der Name für Schnittlauch ab, beispielsweise im Tschechischen šnytlík oder im Russischen shnit-luk (шнит-лук). Die botanische Schreibweise „Schnitt-Lauch“ ergibt sich aus der Nomenklatur, nach der Pflanzennamen durch Bindestrich getrennt werden, wenn die Gattung im zweiten Wortteil (in diesem Fall Lauch) korrekt bezeichnet wird. Siehe auch
Literatur
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