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Schlangenbiss




Ein Schlangenbiss ist ein von einer Schlange verursachter Biss. Manche geben bei einem Biss Gift in die Wunde ab. Daher werden sie als Giftschlangen bezeichnet. Dieser Artikel beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Biss von Giftschlangen. Schlangen beißen meist, um Beute zu überwältigen. Aber auch Bisse zur Verteidigung kommen vor. Davon sind auch immer wieder Menschen betroffen. Dabei besteht die Gefahr einer Infektion, und im Fall einer Giftschlange kann es zu einer Vergiftung kommen.

Jedoch wird nicht bei jedem Biss Gift abgegeben. In etwa der Hälfte der Fälle [1] kommt es zu einem so genannten Trockenbiss, bei dem kein Gift in die Wunde gelangt. Es wird angenommen, dass Schlangen bei Verteidigungsbissen häufig „ohne Gift“ beißen, um dieses nicht zu verschwenden. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schlange das Gift versehentlich schon freisetzt, bevor ihre Zähne die Haut des Angreifers durchdrungen haben.

Inhaltsverzeichnis

Erste Hilfe/Gegenmaßnahmen

Sollte es zu einem Schlangenbiss kommen ist es unbedingt wichtig, das betroffene Körperteil ruhig zu stellen. Sinnvoll ist auch ein lokales Desinfizieren der Bissstelle, allerdings sollte man weitere Manipulationen wie Aussaugen, Ausschneiden oder Abbinden vermeiden. Der Patient sollte immer beruhigt und sofort zum nächsten erreichbaren Arzt gebracht werden.

Falls Symptome auftreten sollte der Patient mindestens 24 Stunden stationär beobachtet werden, bei Schwellungen abschwellende Maßnahmen ergriffen, Tetanusvorbeugung und Überwachung von Blutgerinnung und Kreislauf stattfinden.

Eine Schlangen-Antiserumgabe findet nur bei zunehmenden und stärker ausgeprägten Beschwerden oder akuten Vergiftungserscheinungen statt. Der Gift-Notruf in München (089/19249) verfügt über eine Datenbank mit Antisera-Bevorratungsstellen.


Vorbeugung

In Gebieten, die für Giftschlangen bekannt sind, sollte man folgendes beachten:

1. Festes Schuhwerk, dessen Schaft möglichst weit über die Knöchel reicht

2. Immer direkt auf einen Stock, Stein, etc. treten, um Schlangen, die sich darunter möglicherweise verstecken, aufzuscheuchen.

3. Fest auftreten

4. Schlangen keinesfalls in die Enge treiben. Sollte eine Schlange trotzdem in die Enge getrieben werden, unbedingt sofort den Fluchtweg freimachen.

5. Macht die Schlange Drohgebärden, sofort langsam zurück gehen und der Schlange die Flucht ermöglichen!

Häufigkeit

Da viele Schlangenbisse nicht gemeldet werden, gibt es für viele Regionen der Erde keine genauen Daten über die Häufigkeit von Schlangenbissen. Schätzungen gehen von etwa 2,5 Millionen Bissen pro Jahr aus, von denen etwa 125.000 tödlich verlaufen. Weltweit gesehen geschehen die meisten Bissunfälle mit Giftschlangen in warmen Jahreszeiten, besonders in den Monaten April und September, in denen Schlangen sehr aktiv sind und sich viele Menschen im Freien aufhalten. Landwirtschaftliche und tropische Regionen sind am stärksten betroffen. [2] Die meisten Opfer sind männlich und zwischen 17 und 27 Jahre alt (Wingert & Chan 1988).

Situation in den USA

Eine Studie aus den 1950er Jahren schätzt, dass jährlich etwa 45.000 Bissunfälle in den Vereinigten Staaten auftreten. Von diesen werden jedoch nur etwa 7.000 bis 8.000 von Giftschlangen verursacht. Nur etwa 10 Schlangenbisse im Jahr führen zu Todesfällen. [3][4] Die Chance einen Biss zu überleben beträgt also etwa 99,8%. Der Großteil dieser Bisse geschieht im Südwesten der USA, im Osten ist das Vorkommen an Klapperschlangen deutlich geringer. Die meisten tödlichen Bissunfälle werden von Texas-Klapperschlangen und Diamantklapperschlangen verursacht. Dabei sind Kinder und Ältere besonders gefährdet (Gold & Wingert 1994). Die meisten gemeldeten Schlangenbisse werden im Bundesstaat North Carolina gezählt, durchschnittlich etwa 19 Bisse pro 100.000 Einwohner. Der Durchschnitt der gesamten USA beträgt nur etwa 4 Bisse pro 100.000 Einwohner und Jahr (Russell 1980).

Literatur

  • Barry S. Gold, Willis A. Wingert et al.: Snake venom poisoning in the United States: A review of therapeutic practice. In: Southern Medical Journal, June 1994, 87(6):579-89.
  • Barry S. Gold, R. A. Barish: Venomous snakebites: current concepts in diagnosis, treatment, treatment, and management. In: Emerg Med, Clin North Am 1992;10:249-67.
  • C. S. Kitchens, L. H. S. Van Mierop: Envenomation by the eastern coral snake (Micrurus fulvius fulvius): a study of 39 victims. In: JAMA 1987;258:1615-8.
  • Kurecki, Brownlee, et al.: The Journal of Family Practice, 1987, 25(4):386-392
  • Disaster Recovery Fact Sheet „How to Prevent or Respond to a Snake Bite“, Centers for Disease Control and Prevention, 26. April 2006
  • H. M. Parrish: Incidence of treated snakebites in the United States.. In: Public Health Rep. 1966;81:269-76.
  • cf Postgrad Med, 1987, Oct;82(5):32; Postgrad Med, 1987, Aug;82(2):42; Ann Emerg Med, 1988, Mar;17(3):254-256; Toxicon, 1987;25(12):1347-1349; Ann Emerg Med, 1991, Jun;20(6):659-661.
  • Riggs et al.: Rattlesnake evenomation with massive oropharyngeal edema following incision and suction (Abstract) AACT/AAPCC/ABMT/CAPCC Annual Scientific Meeting, 1987.
  • Findlay E. Russell: Ann Rev Med, 1980, 31:247-59.
  • Findlay E. Russell: Snake venom poisoning. Great Neck, N.Y.: Scholium, 1983:163.
  • Findlay E. Russell: When a snake strikes. In: Emerg Med, 1990;22(12):20-5, 33-4, 37-40, 43.
  • Suction for Venomous Snakebite: A Study of 'Mock Venom' Extraction in a Human Model. In: Annals of Emergency Medicine. Februar 2004, S. 181.
  • J. B. Sullivan, W. A. Wingert, R. L. Norris Jr.: North American Venomous Reptile Bites. Wilderness Medicine: Management of Wilderness and Environmental Emergencies, 1995; 3: 680-709.
  • U.S. Food and Drug Administration (November 2002) For Goodness Snakes! Treating and Preventing Venomous Bites. Abgerufen 30. Dezember 2005.
  • Willis A. Wingert Und L. Chan: Rattlesnake bites in southern California and rationale for recommended treatment. In: West J Med, 1988;148:37-44.
  • World Health Organization. Animal sera. Abgerufen 30. Dezember 2005.
  • Jeff J. Boyd et al.: Venomous Snakebite in Mountainous Terrain: Prevention and Management (PDF, 389 KB), Wilderness and Environmental Medicine, 18, 2007, S. 190-202
 
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