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Sauerstoffsättigung
Weiteres empfehlenswertes FachwissenDie Sauerstoffsättigung (sO2) gibt an, wie viel Prozent des gesamten Hämoglobins im Blut mit Sauerstoff beladen ist. Sie erlaubt unter anderem Aussagen über die Effektivität des Sauerstofftransportes, also in erster Linie über die Atmung. Die Sauerstoffsättigung kann entweder direkt in einer Blutprobe oder nichtinvasiv mittels Pulsoxymeter bestimmt werden. Das photometrische Verfahren der Oxymetrie liegt beiden Methoden zugrunde. Sauerstoffsättigung und SauerstoffpartialdruckDie Sauerstoffsättigung ist umso höher, je höher der Sauerstoffpartialdruck im Blut ist. Durch die Abhängigkeit der Sauerstoffaffinität des Hämoglobins von der Anzahl der bereits gebundenen O2-Moleküle (Kooperativität) ist dieser Zusammenhang nicht-linear. Die Sauerstoffbindungskurve zeigt einen s-förmigen Verlauf. Einsatzgebiete und Relevanz
Die arterielle Sauerstoffsättigung (SaO2) ist ein wichtiger Parameter zur Beurteilung der Atemfunktion. In vielen Fällen lässt sie Rückschlüsse auf die Funktion und Tätigkeit der Lunge zu. Je nach Krankheitsbild und Alter des Patienten kann man unterschiedliche Sättigungswerte tolerieren. So wird man bei Kindern und jungen Erwachsenen einen Wert nahe 100 % anstreben, bei älteren Menschen oder bestimmten Krankheiten (beispielsweise COPD oder Mukoviszidose) können auch Werte um 90 % genügen: Die Grenze für tolerierbare Sättigung muss individuell festgelegt werden. Die periphere Sauerstoffsättigung wird zur Berechnung der klinisch immer mehr an Bedeutung gewinnenden Sauerstoffkonzentration (CaO2) mit Hilfe des Hämoglobingehalts und der Hüfnerzahl benötigt. Neben der Bestimmung im arteriellen Blut wird die Sauerstoffsättigung auch im venösen Blut verschiedener Stromgebiete untersucht. Aus der Differenz zur arteriellen Sättigung (SaO2) lässt sich unter Berücksichtigung der Durchblutung die Sauerstoffaufnahme des Gewebes abschätzen. Setzt man hingegen eine konstante Sauerstoffaufnahme voraus, weist eine Zunahme der Differenz auf eine Abnahme der Durchblutung hin. Je nach Herkunft der Blutprobe lassen sich so Informationen über den Zustand der O2-Versorgung in den vorgeschalteten Organen gewinnen. In der intensivmedizinischen Praxis ist vor allem die gemischtvenöse Sättigung (S⊽O2) von Bedeutung, da sie Aussagen über das Herzminutenvolumen liefert. Mit Einschränkungen kann die einfacher zu messende zentralvenöse Sättigung (SzvO2) den selben Zweck erfüllen. Für wissenschaftliche Untersuchungen und spezielle Fragestellungen kann nach dem selben Prinzip die lokale Organdurchblutung bestimmt werden (Lebervene, Halsvenen, Sinus coronarius u. a.). Siehe auch
Kategorien: Anästhesie | Diagnostik | Intensivmedizin |
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