Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Adnexitis
Bei der Adnexitis handelt es sich um eine Entzündung der so genannten Adnexe (dt.: Anhangsgebilde). In der Regel wird der Begriff in der Gynäkologie verwendet und beschreibt die Kombination der Entzündung von Eileiter (lat. Tuba uterina, griech. Salpinx, Entzündung Salpingitis) und des Eierstocks (lat. Ovar, griechisch Oopheron, Entzündung Oophoritis). Als Synonym für die Adnexitis kann also auch der Begriff Oopherosalpingitis verwendet werden. Eine Eiteransammlung im Eileiter bezeichnet man als Pyosalpinx. Eine Adnexitis kann einseitig und beidseitig auftreten. Die akute Adnexitis ist mit deutlichen Schmerzen im Bereich des Unterbauchs verbunden. Heilt die akute Entzündung nicht aus oder führt die Ausheilung zu Narbenbildung und Verwachsungen, können jahrelang Beschwerden auftreten. Aus der akuten ist dann eine chronische Adnexitis geworden. Es kommt immer wieder zu Schmerzen im Unterbauch oder Rücken, insbesondere beim Geschlechtsverkehr oder bei der Regelblutung. Auch Verstopfung oder generelle Minderung der Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit kann die Folge sein. Chronische Adnexitiden machen aber oft auch nur wenige Symptome, können jedoch Ursache für eine chronische Unfruchtbarkeit sein. Das Erreger-Spektrum kann groß sein, aktuell sind jedoch bei fast 40 Prozent der Fälle Infektionen durch Chlamydien zu finden. Die Adnexitis und andere Entzündungen im Bereich des kleinen Beckens (Zervizitis, Endometritis) werden auch unter dem Begriff pelvic inflammatory disease (dt. Unterleibsentzündung) zusammengefasst. Der bezüglich der anatomischen Lokalisation der Entzündung relativ ungenaue Begriff der Adnexitis lässt sich medizinhistorisch erklären. Vor der Einführung der Bildgebenden Verfahren in der Medizin ließ sich eine Entzündung im Bereich der Adnexe durch transvaginale Palpation meist nicht genau den einzelnen anatomischen Strukturen der Adnexe zuordnen. Daher sprach man vereinfacht von den Entzündungen der Anhangsgebilde (Adnexitis). Der Begriff der männlichen Adnexitis wird und wurde dagegen eher selten verwendet, da beim Mann die anatomische Zuordnung einer Entzündung im Genitaltrakt in der Regel einfacher ist (z. B. Prostatitis).
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Weibliche AdnexitisKlinikDie Patienten klagen in der Regel über einen akut einsetzenden, seitenbetonten Unterbauchschmerz postmenstruell oder periovulatorisch. Bei begleitenden Entzündungen im Bereich des Gebärmutterhalses (Cervix uteri) oder der Gebärmutter finden sich zusätzlich Ausfluss (Fluor) oder Schmierblutungen. Bei schweren Infektionen können auch Erbrechen und eine Ileus-Symptomatik hinzukommen. Nicht selten kommt es bei durch Chlamydien hervorgerufenen Entzündungen zu einer begleitenden Perihepatitis (Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom). Dabei fallen Schmerzen im rechten Oberbauch und eine geringe Leberenzymerhöhung auf. ÄtiologieIn der Regel handelt es sich um Keime, die über die Vagina und die Gebärmutter in den Eileiter aufsteigen. Häufig findet sich zusätzlich eine Entzündung im Bereich des Gebärmutterhalses (Zervizitis) und der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis). Häufig finden sich diese Entzündungen kurz nach der Menstruation oder kurz nach dem Eisprung (Ovulation). Zu diesen Zeiten ist der Schleim im Bereich des Gebärmutterhalses (Zervix) erweicht und damit durchgängiger. Der Altersgipfel liegt zwischen 15 bis 20 Jahren. Erreger
Diagnostik
Bei der Palpation finden sich ein Uterus- und Adnex-Druckschmerz und ein Portio-Schiebe-Schmerz.
Bei der Spekulumuntersuchung kann eine Entzündung der Zervix dargestellt werden und Abstriche zur mikrobiologischen Keimbestimmung entnommen werden.
mikrobiologischem Abstrich durchgeführt werden.
sekundärer Entzündung
Differentialdiagnose
u.a. TherapieDa die meisten Adnexitiden heute durch Chlamydien verursacht werden, wird eine unkomplizierte und ambulant behandelten Adnexitis initial mit Tetrazyklinen oder Fluorchinolonen über mind. 10 Tage therapiert. Bei Therapie-Versagen wird eine Therapie mit Cephalosporinen und Metronidazol eingeleitet. Bei weiterem Therapie-Versagen sollte versucht werden den auslösenden Keim zu asservieren und eine Keim-spezifische Antibiotikatherapie angesetzt werden. Abszesse werden in der Regel stationär und chirurgisch angegangen und entlastet. Schmerzen werden mit Antiphlogistika angegangen (z.B. Diclofenac). Komplikationen
Durch Narben- und Strikturbildung auf Grund von Verwachsungen kann es zur obstruktiven Sterilität kommen.
lebensgefährlicher Durchbruch der eitrigen Entzündung in die freie Bauchhöhle
Symptome der chronischen Adnexitis sind häufig blande. Häufig finden sich Unterbauchbeschwerden und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie). Außerdem kann ein chronischer Ausfluss bestehen. Therapeutisch schwer anzugehen, da häufig Vernarbungen Ursache der Beschwerden sind. Männliche AdnexitisDer Begriff der männlichen Adnexitis umfasst Entzündungen der Prostata (Prostatitis), des Samenleiters (Funikulitis), des Hodens (Orchitis), des Nebenhodens (Epididymitis) und der Samenblasen (Spermatocystitis). Der Begriff der männlichen Adnexitis wird im klinischen Sprachgebrauch eher selten verwendet.
|
|||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Adnexitis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |