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SBML



Die SBML (Systems Biology Markup Language) ist ein XML-Datenaustauschformat zur logischen Auszeichnung biochemischer Modelle.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Seit Beginn des 3. Jahrtausends erfahren die Bio- und Lebenswissenschaften eine Verschiebung dessen, welcher Erkenntnis nachgegangen wird. Zusammenfassen lässt sich diese holistische Betrachtungsweise unter dem Begriff der Systembiologie, deren Entwicklung im Rahmen der -omiks maßgeblich auf der Akquise enormer Datenmengen mittels sog. Hochdurchsatz-Technologien aufbaut.

Wurden die Datenmengen noch zu Beginn in klassischen Datenbanken organisiert, so bekam parallel der Ruf nach einem Daten-Austauschformat Vorschub, um abgeschlossene Modelle software- und plattformübergreifend erstellen und verteilen zu können. SBML begegnet diesem Ruf im Bereich der Modellierung biochemischer Netzwerke.

Entwicklung

Initiiert wurde das SBML-Projekt durch Hamid Bolouri auf dem "First Workshop on Software Platforms for Systems Biology" im April 2000. Unter dem Vorsitz von John Doyle und Hiroaki Kitano vollzog sich das erste Entwicklungsstadium am Institut für Kontrolle und Dynamische Systeme (CDS) am California Institute of Technology (Caltech). Die Entwicklung wurde primär durch Michael Hucka, Herbert Sauro, Andrew Finney und Hamid Bolouri betrieben und fand ihren vorläufigen Abschluss im Juni 2007 in der Spezifikation Level 2 Version 3. Die finanzielle Grundlage der Entwicklungsarbeit wurde durch das Japan Science And Technology Corporation's Exploratory Research for Advanced Technology program (JST ERATO) bereitgestellt.

Inzwischen ist der Fokus weiterer Entwicklung ganz auf SBML Level 3 gerichtet.

Spezifikationen

Definiert wird SBML innerhalb eines XML-Schemas. Die verschiedenen Spezifikation werden als Level bezeichnet, die durch die Version noch eine Abstufung erfahren. Die Spezifikationen l2v3 und l1v2 sind aktuell. Es gilt zu beachten, dass die Spezifikation l1v1, l2v1 und l2v2 von den Entwicklern als deprecated (abgelehnt) eingestuft wurde.

Obwohl Level 2 weitestgehend eine Übermenge von Level 1 darstellt, legen die Entwickler Wert auf die Betonung, dass beide Spezifikationen koexistent sind. Level 2 ist dahingehend eine Erweiterung, dass einige strukturelle Inkonsistenzen aufgehoben wurden. Weiterhin wird nun durch die Integration des MathML-Namensraumes ein Standard genutzt, um nicht-lineare mathematische Zusammenhänge zu beschreiben.

Literatur

  • M. Hucka et al.: The Systems Biology Markup Language (SBML): A medium for representation and exchange of biochemical network models. In: Bioinformatics. Vol. 19, no. 4, 2003, S. 524-531.
  • A. Finney und M. Hucka: Systems biology markup language: Level 2 and beyond. In: Biochem. Soc. Trans. 31. 2003, S. 1472-1473.
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel SBML aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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