Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
S-Adenosylmethionin
S-Adenosylmethionin, kurz SAM oder AdoMeth genannt, ist ein wichtiges Schlüsselprodukt im Stoffwechsel der Aminosäure Methionin. Es entsteht aus dieser durch eine Reaktion mit Adenosintriphosphat (ATP). SAM tritt im Stoffwechsel als Methylierungsmittel auf, wobei es selbst über S-Adenosylhomocystein zu Adenosin und Homocystein hydrolysiert wird. Homocystein kann wieder zu Methionin remethyliert oder zur Aminosäure Cystein abgebaut werden, deren weiterer Abbau über mehrere Zwischenschritte als Succinyl-CoA in den Citronensäurezyklus einmündet. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
GeschichteS-Adenosylmethionin wurde von Cantoni 1952 entdeckt und von eben diesem in seiner Bedeutung und Chemie erforscht.[3] Erst in den letzten Jahren wurde seine Bedeutung als Medikament erkannt.[4] In den USA wird S-Adenosylmethionin als Nahrungsergänzung verkauft. Dies wurde möglich durch den Dietary Supplement Health and Education Act von 1999. Dieses Gesetz erlaubt für Nahrungsergänzungsstoffe die Umgehung der Food and Drug Administration (FDA). BiosyntheseSAM wird in den Zellen aus Methionin und ATP durch das Enzym Methionin-Adenosyl-Transferase in Anwesenheit von Mg2+-Ionen synthetisiert.[3] Eigenschaften und Biologische BedeutungDie hochreaktive Methylgruppe an der Sulfonium-Gruppe des SAM ist im Stoffwechsel an sogenannten Transmethylierungen beteiligt, bei denen eine Methylgruppe übertragen bzw. eingeführt wird. Diese Reaktionen werden durch Enzyme namens Methyltransferasen katalysiert, die SAM als Substrat verwenden.[5] Solche Transmethylierungen sind wichtige Schritte bei der Biosynthese verschiedener Neurotransmitter, wie Adrenalin oder Acetylcholin. Auch die besser als Lecithin bekannten Phosphatidylcholine benötigen für ihre Darstellung SAM. Der Neurotransmitter Histamin wird u. a. durch die SAM-abhängige Histamin-N-Methyltransferase inaktiviert. Weiterhin spielt SAM bei der DNA-Methylierung durch DNA-Methyltransferasen in Eukaryonten eine wichtige Rolle.[3] Medizinische AnwendungDas breite Wirkungsspektrum von SAM als Medikament umfasst die Behandlung von Depressionen, Arthritis und Lebererkrankungen.[4] NebenwirkungenFolgende Nebenwirkungen können bei der Behandlung mit SAM auftreten: Magenbeschwerden, Durchfall, Ängstlichkeit, manische Symptome, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und allergische Reaktionen.[6] Die nach einer Langzeittherapie auftretenden Auswirkungen sind unbekannt. Induzierung manischer SymptomeBei Menschen mit bipolaren Störungen besteht nach oraler Einnahme von SAM die Gefahr der Ausbildung manischer Symptome, wie dies auch bei anderen Antidepressiva möglich ist. Klinische Studien haben ebenfalls gezeigt, dass orale oder injizierte Gaben der Verbindung auch bei Patienten ohne vorher diagnostizierte Bipolare Störungen manische Symptome hervorrufen können.[7] Manche Symptome wie kognitive Disfunktionen können auch nach Absetzen der Medikation weiterbestehen.[8] Referenzen
Kategorien: Biomolekül | Arzneistoff | Antidepressivum | ATC-A05 | ATC-N05 | ATC-M01 |
|||||||||||||||||||||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel S-Adenosylmethionin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |