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Ruktus



Als Ruktus bezeichnet man die Abgabe der sich im Pansen ansammelnden Gärungsgase. Die Auslösung dieses Reflexes, der eine Art „Rülpsen“ darstellt, erfolgt über den zehnten Hirnnerven, den Nervus vagus. Das Gas (60 % Kohlendioxid, 40 % Methan) wird durch eine Kontraktion des rückenseitigen Pansensacks während eines B-Zyklus der Pansenmotorik zur sich reflektorisch öffnenden Speiseröhrenmündung transportiert. Von dort gelangt es über eine Antiperistaltik der Speiseröhre in den Rachen. Da das Gaumensegel bei diesem Vorgang den Weg in die Maulhöhle verschließt und auch das Maul geschlossen ist, gelangt das Gas zunächst in die Lunge. Hier wird das Kohlendioxid teilweise resorbiert, wodurch infolge der Erhöhung des CO2-Partialdrucks im Blut ein Folge schneller Atembewegungen ausgelöst wird, über die das Kohlendioxid letztlich abgeatmet wird. Ein Ruktus erfolgt etwa zweimal pro Minute, wobei bei einem erwachsenden Hausrind etwa 200 Liter Pansengase täglich abgegeben werden.

Literatur

Engelhardt, W. v. und G. Breves (Hrsg.): Physiologie der Haustiere. 15. Physiologie des Magen-Darm-Kanals. Enke-Verlag, Stuttgart, 2. Aufl. 2000, S. 313-422. ISBN 3-8304-1039-5

 
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