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Puls
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
PulsartenMan unterscheidet eine retrograde (rückwärts, gegen den Blutstrom) von einer anterograden (vorwärts, mit dem Blutstrom) Fortleitung der Herzaktion in den Gefäßen. Die retrograde Fortleitung bestimmt den Venenpuls (siehe unten), die anterograde Fortleitung den arteriellen Puls. Der arterielle Puls findet in der Medizin mehr Beachtung als der venöse Puls. Der Puls gibt Aufschluss über die Effektivität der Herzaktion, ihre Regelmäßigkeit, die Druckanstiegsgeschwindigkeit in den herznahen Gefäßen während der Systole, den absoluten Druck und das Füllungsvolumen der Gefäße. PulsvariationenRuhepulsDie Herzschlagfrequenz in Ruhe beträgt bei einem gesunden Menschen 50 bis 100 Schläge pro Minute. Manchmal ist der peripher getastete Puls langsamer als die Herzfrequenz im EKG. Das hängt mit früh einfallenden Extraschlägen zusammen, die zu einer mechanisch unwirksamen Herzaktion führen. Man spricht dann von einem Pulsdefizit. Der Ruhepuls eines trainierten Ausdauersportlers beträgt meistens zwischen 32 und 45 Schlägen pro Minute. Seltener ist ein Ruhepuls von weniger als 30 Schlägen pro Minute. Das Herz dieser Sportler ist dabei vergrößert. Das Lungenvolumen ist dabei ebenfalls häufig erhöht.
Paradoxer PulsAls paradoxen Puls oder Pulsus paradoxus bezeichnet man den nicht normalen Abfall der Blutdruckamplitude um mehr als 10 mmHg bei der Einatmung. Er tritt u. a. bei größeren Perikardergüssen auf und gilt als Zeichen einer drohenden Perikardtamponade. Weiterhin findet sich ein Pulsus Paradoxus bei einem Panzerherz, Spannungspneumothorax und bei schweren Asthmaanfällen. VenenpulsAuch an den Venen gibt es einen schwachen Puls. Allerdings ist der Venenfluss von mehreren Faktoren abhängig, insbesondere von der Atmung, der Körperlage und der Körperaktivität und nicht so sehr vom zweigipfligen Venenpuls, der durch wechselnde Druckverhältnisse im rechten Vorhof des Herzens zustande kommt. Der Venenpuls wurde früher als Jugularvenenpulskurve aufgezeichnet und kann heute relativ leicht mit einem Dopplergerät an den verschiedensten Regionen des Körpers abgeleitet werden. Dazu muss allerdings die Dopplerfrequenz auf die niedrigen Flussgeschwindigkeiten im Venensystem umgeschaltet werden. Die typische Venenpulskurve zeigt zwei markante Täler, die dem systolischen und diastolischen Zustrom zum Herzen entsprechen. Nur in einer kurzen Phase kommt es zu einem kurzen Rückstrom in die Venen, was sich in der Venenpulskurve als kleiner Berg manifestiert. Dieser Rückstrom entspricht der Vorhofsystole und wird als A-Welle bezeichnet. Dieser kurze Rückstrom ist allerdings nur bei Sinusrhythmus und intakter mechanischer Vorhofaktion vorhanden. Bei einer schweren Trikuspidalinsuffizienz strömt das Blut aus der rechten Herzkammer in der Systole in erheblichem Maß zurück in den rechten Vorhof und die vorgeschalteten Venen, so dass das systolische Tal der Venenpulskurve aufgehoben oder sogar umgekehrt als Berg erkennbar ist. Eine ganz ähnliche Venenpulskurve lässt sich mittels Transösophagealer Echokardiografie (TEE) auch aus den Lungenvenen aufzeichnen. Sie kann zur Beurteilung des Schweregrades einer Mitralklappeninsuffizienz herangezogen werden. TaststellenEs gibt verschiedene Stellen am Körper, an denen man den arteriellen Puls leicht tasten kann, z. B.:
Im Notfall ist der Femoralispuls (nach der Arterie in der Leiste) bzw. der Carotispuls (am Hals) am verlässlichsten tastbar, da er auch noch bis zu Blutdrücken um 60 mmHg systolisch nachweisbar ist, periphere Pulse bis 80 mmHg. Um bei der Messung die ganze Pulswelle zu erfassen, sollte der Puls mit 3 Fingern getastet werden (Abweichung zum Foto). Man sollte den Puls nicht mit dem Daumen tasten, da dieser bei manchen Menschen selber einen fühlbaren Puls aufweist, welcher dann mit dem verwechselt werden kann, dessen Puls gerade gemessen werden soll. PulsmessungDer Puls kann auf unterschiedliche Weise gemessen werden: Entweder man verwendet ein Pulsmessgerät, oder man führt die Messung manuell aus. Bei der Messung wird die Anzahl der Impulse pro Minute gemessen. Man kann sie auch in anderen Zeiteinheiten messen und in Impulse pro Minute umrechnen. PulsqualitätenNeben der wichtigen Aussage Puls tastbar oder Puls nicht tastbar, zum Beispiel bei einem akuten Gefäßverschluss, unterscheidet man die Pulsqualitäten:
Klinisch bedeutsam sind z. B. folgende Pulsqualitäten:[1].
Günstiger TrainingspulsFür die Berechnung eines optimalen Trainingspulses existieren verschiedene Formeln. Er hängt u. a. von den verfolgten Zielen ab und liegt für Ausdauersportarten zwischen 70 % (extensives Training) und 85 % (intensives Training) des individuellen Maximalpulses. Häufig wird eine Belastung von ca. 60 % des Maximalpulses zur optimalen Fettverbrennung angegeben. Diese Angabe beruht auf einer Fehlinterpretation von Fettstoffwechseltraining. Praktisch jede sportliche Aktivität geht auch mit Fettverbrennung einher, so dass für eine Gewichtsabnahme nur die Gesamtzahl der verbrauchten Kalorien im Rahmen der Energiebilanz von Bedeutung ist [2]. Eine möglichst zuverlässige Feststellung des optimalen Trainingspulses erfolgt mit Hilfe der Ergometrie. Grobe Richtwerte für ein extensives Ausdauertraining können wie folgt ermittelt werden, sofern keine Arzneimittel wie beispielsweise Betablocker eingenommen werden:
oder schneller, ohne Berücksichtigung individueller Gegebenheiten (ungenau):
Siehe auch
Einzelnachweise
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Puls aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |