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Rudolf Goclenius der JüngereRudolf Goclenius der Jüngere (Rudolph Göckel) (* 22. August 1572 in Wittenberg; † 3. März 1621 in Marburg) war ein deutscher Arzt und Professor für Physik (1608), Medizin (1611), Mathematik (1613) an der Universität Marburg, der sich neben Astronomie und Astrologie besonders mit der Untersuchung magnetischer Phänomene befasste. Weiteres empfehlenswertes FachwissenBiografieEr ist der älteste Sohn des Lexikographen und Logikers Rudolf Goclenius des Älteren. Als Arzt befasste sich Rudolf Goclenius d. J. mit einem akuten Problem, der Pest. Bekannt wurde er jedoch durch die Kontroverse über „magnetische Wundheilungen“ mittels Fernwirkung: Aufbauend auf den alchemistisch-astrologischen Prinzipien des Paracelsus entwickelte Goclenius die Vorstellung, dass das Auftragen eines Sympathetischen Pulvers (auch Waffensalbe genannt) auf eine Waffe, die eine Wunde verursacht hatte, die Wunde schließen sollte. Gegen diese 1608 publizierte Heilmethode wandte sich der belgische Jesuit Jean Roberti, der den Protestanten Goclenius dem Bunde mit Dämonen bezichtigte. Heute würde man zwar eher von Quacksalberei sprechen, doch war die damalige Medizin eh mit unseren heutigen Vorstellungen nicht zu vergleichen, und Goclenius stand nicht allein. 1621 wurden ähnliche Vorstellungen von dem flämischen Arzt Johan Baptista van Helmont veröffentlicht, die auch sofort von der Katholischen Universität Löwen verurteilt wurden. Trotzdem wurde das „Sympathetische Pulver“ im 17. Jahrhundert viel beachtet. Petrus Servius publizierte 1642 eine lateinische „Dissertatio“, die auch auf deutsch verbreitet war (so z.B. in Carl von Goglers „Hauß- und Feld-Apotheck“, die auch noch eine deutsche Fassung von Digbys Diskurs enthält). Sir Kenelm Digby hielt 1657 während einer Kur an der Universität Montpellier einen Diskurs vor einer „gelehrten Versammlung“. Er wurde von R. White publiziert und mehrmals nachgedruckt. (Digbys Pulver scheint im Wesentlichen Kupfersulfat - blaues Vitriol - gewesen zu sein.) Der Alchemist und Rosenkreuzer Robert Fludd brachte die Vorstellung nach England, wo sie durch einen Vorschlag zur Längengradbestimmung „verewigt“ wurde: Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden eine Reihe der abstrusesten Verfahren vorgeschlagen, um den Längengrad auf See zu bestimmen. In einer Ausgabe des Flugblattes Curious Enquiries von 1687 wird die Anwendung des Pulvers der Sympathie diskutiert: Ein Schiff sollte einen Hund mitnehmen, dem man eine Wunde beigebracht hatte. Jeweils um 12 Uhr Mittags sollte ein Daheimgebliebener das Sympathetische Pulver auf die Waffe aufbringen, woraufhin der Hund vor Schmerz bellen sollte. Zu alledem sollte man nicht vergessen, dass viele der Anhänger der Waffensalbe im Gegensatz zur damaligen Schulmedizin darauf bestanden, die Wunden mit sauberem Wasser zu waschen und mit sauberen Verbänden zu versorgen, die auch täglich gewechselt werden sollten. Berichte über Erfolge dieser Heilmethode sind daher durchaus glaubwürdig, auch wenn sie nicht auf der „natürlichen Magie“ des Paracelsus beruhen. Der Mondkrater Goclenius wurde schon 1651 von den Jesuiten Riccioli/Grimaldi auf Grund seiner astronomischen und astrologischen Arbeiten nach ihm benannt. Im Laufe der Zeit verblasste sein Ruhm und er trat in den Schatten seines Vaters. Werke
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rudolf_Goclenius_der_Jüngere aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |