Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Rudiment
Das Wort rudimentär bedeutet im allgemeinen Kontext auch bruchstückhaft, fragmentiert, nicht ausgebildet, rückständig oder verkümmert, selten auch ansatzweise oder grundlegend. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Rudimentäre Organe (bei Mensch und Tier)Die zurückgebildeten Organe haben im Laufe der Entwicklungsgeschichte (Phylogenese) der Lebewesen im Zusammenhang mit der veränderten Lebensweise nahezu keine der ursprünglichen Funktionen mehr, obwohl sie dennoch Aufgaben besitzen können (z.B. lymphatische Funktion im menschlichen Wurmfortsatz). Meist ist jedoch das Gegenteil der Fall und die Rudimente bereiten mehr Kummer als Nutzen. Beim Menschen sind das die Weisheitszähne (heute: Fehlstellung, Entzündungen) und Nasennebenhöhlen (früher: Gewichtsersparnis, heute: Nebenhöhlenentzündung), Wurmfortsatz (Appendix) (heute: „Blinddarmentzündung“ (Appendizitis)), Ohrmuskeln, Ohrhöcker, parzellierte Bauchmuskulatur. beim Menschen:
bei Tieren:
Beispiel eines nur teilweisen Funktionsverlustes ist bei den Säugetieren und dem Mensch die Zirbeldrüse (heute für Tag-Nacht-Wechsel und Melatonin-Ausschüttung wichtig), in früheren Entwicklungsstufen aber bedeutungsvoller als lichtsensitives Parietalorgan ("Drittes Auge") direkt durch die Haut hindurch, wie heute noch bei einigen Amphibien, Vögeln und Reptilien. Rudimente bei PflanzenEines der bekanntesten Beispiele ist das Vorhandensein von Blüten und anderen Fortpflanzungsorganen bei Pflanzen (z.B. bei Löwenzahn), die sich ausschliesslich ungeschlechtlich vermehren. Rudimentäres VerhaltenEtliche der Reflexe von menschlichen Säuglingen stellen rudimentäres Verhalten dar, das früher in der stammesgeschichtlichen Entwicklung überlebenswichtig war. Dies gilt insbesondere für den Greifreflex. Bei Affenbabies erfüllt er einen wesentlichen Zweck, nämlich das Festkrallen des Babys im Fell seiner Mutter, während diese sich von Ast zu Ast hangelt oder sich rasch auf dem Boden bewegt. Bei menschlichen Babys ist der Greifreflex für das Festhalten am weitgehend haarlosen Körper seiner Mutter aber nutzlos d.h. sie muss den Säugling tragen. Der Reflex lässt sich beim Menschen zudem schon ab der 32. Schwangerschaftswoche im Mutterleib feststellen, wo er noch keine sinnvolle Funktion hat. Dieser Eintretenszeitpunkt des Reflexes entspricht aber ziemlich genau der Trächtigkeitsdauer der nächsten tierischen Verwandten (z.B. Bonobos von 220 bis 250 Tagen) d.h. er ist dann ausgebildet, ab wann er bei den menschlichen Vorfahren wahrscheinlich tatsächlich überlebenswichtig war. Siehe auch
|
|
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rudiment aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |