Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Rote Vogelmilbe
Die Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae) zählt zur Gruppe der Milben und ernährt sich parasitär vom Blut von Vögeln. Der Parasit ist nicht auf bestimmte Wirte spezialisiert, sondern befällt Wirtschaftsgeflügel wie Hühner genauso wie Sing- und Ziervögel. Als Fehlwirte befällt die Rote Vogelmilbe auch Säugetiere und den Menschen, es kommt so zur sogenannten Vogelhalterkrätze. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LebensweiseDie Rote Vogelmilbe ist etwa 1 mm groß und bewegt sich sehr schnell. Sie übersteht Hungerperioden von bis zu 6 Monaten. Sie vermehrt sich über Eier, die sich über ein Larvenstadium und zwei Nymphenstadien, in denen keine Nahrung aufgenommen wird, innerhalb von 2 Wochen zur adulten Milbe entwickeln. Die Entwicklung läuft nur bei Temperaturen über 9 Grad Celsius ab, weswegen ein Befall bei Freilandhaltung vor allem im Sommer auftritt. Sie befällt die Vögel nur nachts, am Tage versteckt sich der Parasit in Ritzen und Spalten in Stalldecken, Wänden, Sitzstangen etc. Hier bilden die Milben rote oder graue (ohne Nahrung sind die Milben grau gefärbt, daher auch manchmal als „Graue Milbe“ bezeichnet) Beläge. Bei starkem Befall verstecken sie sich am Tage auch auf dem Tier. Bei brütenden Vögeln sind sie ebenfalls tagsüber auf Tieren zu finden. KrankheitsbildDie Schadwirkung der Roten Vogelmilbe besteht im Saugen von Blut und in der Beunruhigung der Tiere. Küken und Jungvögel können durch die ständige Blutabnahme schon bei mäßigen Befall sterben. Auch bei brütenden Vögeln sind direkte Todesfälle möglich. Erkrankte Vögel kratzen sich ständig gereizt das Gefieder. An den Bissstellen kommt es zu Entzündungen und lang anhaltendem Juckreiz. Besonders gut sichtbar ist der Milbenbefall an den Beinen der Vögel. Im Extremfall ist die Haut hier stark angeschwollen, verkrustet und schuppig. Einzelne Hautpartien lösen sich nach und nach ab. Der Befall lässt sich am einfachsten durch Verbringen toter Vögel in weiße Plastiktüten oder mit „Milbenfallen“ (weißes Klebeband) an den Sitzstangen nachweisen. Man kann auch nachts ein weißes Tuch über den Käfig legen. Sieht man am Morgen darauf graue bis schwärzliche oder rote Punkte, kann man sich fast sicher sein, dass es sich um die Vogelmilbe handelt. Wirtschaftlicher SchadenFür Geflügelzüchter ist besonders der wirtschaftliche Schaden, den dieser Parasit verursacht von Bedeutung, denn befallene Tiere sind geschwächt und anfällig für andere Krankheiten, da ihr Immunsystem durch die schmarotzenden Milben geschwächt ist. Hierdurch sind auch Aufzucht, Mast- und Legeleistung beeinträchtigt. BehandlungDie Behandlung der Tiere erfolgt mit Akariziden in Pulverform (Carbamate, Pyrethroide, Pyrethrum). Als gut wirksam hat sich Ivermectin erwiesen. Problematischer ist die Eliminierung der Milben aus Stallanlagen. Hier müssen alle Schlupfwinkel gründlich gereinigt und mit Insektiziden behandelt werden. Eine Alternative zu Insektiziden Silikatstaube und Kieselsäure. Die Wirkunsweise beruht auf einem austrocknenden Effekt bei Kontakt. Eine weitere Möglichkeit ist das Bestreichen der Unterseite der Sitzstangen mit Pflanzenöl (grundsätzlich alle Öle). Hierbei verstopft das Öl die Poren und alle Stadien der Milben ersticken. Als Tränkwasserzusatz kann in Legebetrieben ein Repellent auf natürlicher Basis eingesetzt werden. Dieser führt nicht zum Absterben der Milben, hindert aber die Milben daran Blut zu saugen und unterbricht damit den Reproduktionszyklus. Natürliche Fressfeinde sind Spinnen. Bei gleichmässiger Temperatur kann sich ein Gleichgewicht bei Legehennen, Milben und verschiedenen heimischen Spinnen einstellen wenn immer gute Lebensbedingungen für alle Beteiligten herrschen. Siehe auch
Kategorien: Vogelkrankheit | Zoonose |
||||||||||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rote_Vogelmilbe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |