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Robert Fludd



  Robert Fludd (* 1574 in Milgate Park, Kent; † 8. September 1637 in London) war ein britischer Philosoph, Theosoph und Mediziner.

Biographie

Fludd wurde in der Grafschaft Kent in England geboren und studierte Medizin in Oxford. Nach Reisen in Frankreich, Italien und Deutschland praktizierte er als Arzt in London. Als Philosoph und Theosoph war er stark von Nikolaus Cusanus sowie Paracelsus beeinflusst.

Er war Anhänger esoterischen Gedankengutes und vefasste diverse Schriften zu diesem Thema.

Seim esoterisches Hauptwerk war Utriusque cosmi maioris scilicet et minoris Metaphysica, physica atque technica Historia, wobei mit größerer Welt der Makrokosmos, also das Universum gemeint ist, mit der kleinen Welt der Mensch, als Mikrokosmos. Seine Ansichten untermauert er (fast auf jeder Seite) mit vielen Zitaten des Hermes Trismegistos im Poimandres, also der Übersetzung des Corpus Hermeticum von Ficino und dem Asclepius. Fludd stand damit in der hermetisch-kabbalistischen Tradition der Renaissance, und zwar in der von Ficino und Pico della Mirandola vertretenen Richtung. Nahe stand ihm von den Kabbalisten neben Mirandola Johannes Reuchlin.

Den zweiten Band dem Mikrokosmos, dessen technische Geschichte er erzählen möchte, schmückt ein Mensch, über dem eine dreieckige Gloriole schwebt, die dessen göttlichen Ursprung symbolisiert. Zu Füßen des Menschen ist ein Affe, mit dem Fludd die Kunst symbolisiert, durch die der Mensch die Natur spiegelt und nachahmt. In den Segmenten eines Kreises werden die behandelten Künste oder Techniken gezeigt, die in den Kapiteln dann behandelt werden: Prophetie, Geomantik, Gedächtniskunst, Genethliologie (die Kunst Horoskope zu stellen), Physiognomik, Chiromantie und Pyramiden der Wissenschaft. Pyramiden sind Fludds Symbol für die Auf- und Abbewegungen oder Interaktionen zwischen dem Göttlichen/Geistigen und dem Irdischen/Körperlichen.

Angegriffen wurde Fludd von Marin Mersenne, der u.a. schrieb, Fludds zwei Welten beruhten auf der unbewiesenen „ägyptischen“ Lehre, wonach der Mensch die Welt enthielte (die Lehre der Hermetica) und aus dem Asclepius die Behauptung des Mercurius, der Mensch sei ein großes Wunder und wie Gott.

Dr. William Foster, ein Geistlicher, griff ihn als Magier an.

Der berühmte Astronom Johannes Kepler griff Fludd an wegen der in dessen Büchern verwendeten Bildern und Hieroglyphen. Den nach hermetischer Manier von Fludd verwendeten Zahlen stellte Kepler seine wahrhaft mathematischen Diagramme gegenüber.

Fludd hielt in der Tat an der Autorität des Hermetica fest, obwohl Isaac Casaubon 1614 feststellte, sie seien in nachchristlicher Zeit erschienen. Fludd glaubte aber nach wie vor an die Hermetica als authentisches Produkt uralter ägyptischer Weisheit.

Robert Fludd trat mit seinen Schriften als Verteidiger der Rosenkreuzer auf, gehörte den Rosenkreuzern aber selbst nicht an, wie er in seiner Schrift Summum bonum unter seinem Pseudonym „Joachim Frizius“ eingestand. Angeblich war er ein „angenommenes“ Mitglied der Londoner Society of Freemasons (nach Sonnenkalb).

 

Schriften

  • Tractatus apologeticus integritatem Societatis de Rosea Cruce defendens, Leiden 1617
  • Tractatus theologico-philosophicus, Oppenheim 1617
  • Utriusque cosmi maioris scilicet et minoris Metaphysica, physica atque technica Historia, (Metaphysik und Natur- und Kunstgeschichte beider Welten, nämlich des Makro- und des Mikrokosmos), 2 Bde., Oppenheim, Frankfurt 1617
  • Tractatus secundus. De naturae simia seu technica macrocosmi historia, Oppenheim 1618, Frankfurt 1624
  • Monochordium Mundi symphoniacum J. Kepplero oppositum, Frankfurt 1622
  • Philosophia sacra et vera christiana seu Meteorologia cosmica, Frankfurt 1626
  • Sophiae cum memoria certamen, 1629
  • Clavis philosophiae et alchymiae, 1633
  • Philosophia Moysaica, Gouda 1638, engl. London 1659.

Literatur

  • Frances A. Yates: Gedächtnis und Erinnern, 15. Kapitel: Das Theatergedächtnissystem des Robert Fludd, S. 294 ff., Aksdemie-Verlag, 3. Aufl. 1994
  • J. B. Craven: Robert Fludd, 1902
  • R. F. Hemprich: Robert Fludd. Leben und Schriften, 1908
  • Allen George Debus: The English Paracelsians, London 1965, New York 1966
  • J. Godwin: Robert Fludd. Hermetic Philosopher and Surveyor of two Worlds, London 1979
  • William H. Huffman: Robert Fludd and the end of the Renaissance, London 1988.
  • Karsten Kenklies: „Wissenschaft als Ethisches Programm. Robert Fludd und die Reform der Bildung im 17. Jahrhundert“, Jena 2005
Wikiquote: Robert Fludd – Zitate
  • Literatur von und über Robert Fludd im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Fludd und der Farbenkreis
  • Robert Fludd biography at Levity.
  • Fludd's magnum opus, 'Utriusque Cosmi maioris salicet et minoris metaphysica..'(1617–1619) als zip oder pdf download.
  • Ein großer Teil 'Utriusque Cosmi maioris salicet et minoris metaphysica..' ist zugänglich auf den Internetseiten der University of Utah.
  • JR Ritman Library: Treasures from the Bibliotheca Philosophica Hermetica
  • Robert Fludd Chronologie in engl. Sprache.
  Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Robert_Fludd aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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