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Pleuritis



Eine Pleuritis ist eine Rippenfellentzündung. Rippenfellentzündungen betreffen die Pleura, das heißt die Zellschicht, die die Lunge überzieht und die den Brustraum von innen auskleidet. Rippenfellentzündungen machen sich typischerweise durch atemabhängige Schmerzen meist auf einer Seite des Brustkorbes bemerkbar. In der Regel sind Rippenfellentzündungen nicht so schwerwiegend, können aber Zeichen schwerer zugrunde liegender Erkrankungen sein und beeinträchtigen das Allgemeinbefinden wegen ihrer Schmerzhaftigkeit erheblich. Die früher häufige tuberkulöse Pleuritis ist in Westeuropa sehr selten geworden. Die Ursache der infektiösen Pleuritis bleibt meist ungeklärt, da sich eine genauere Diagnostik bei gutartigem Verlauf nicht lohnt.

Inhaltsverzeichnis

Einteilung

Wie üblich in der Medizin kann man eine Rippenfellentzündung anhand des Schwergrades in verschiedene Formen (leichtgradig bis schwergradig) oder anhand des zeitlichen Verlaufes in eine akute (plötzlich aufgetretene) oder chronisch (länger) verlaufende Form einteilen. Von den möglichen Ursachen ausgehend kann man versuchen eine Unterscheidung zwischen einer infektiösen und nichtinfektiösen Form zu treffen. Wobei man dann diese Formen wieder weiter untergliedern kann:

  • infektiös
    • bakteriell
    • viral
    • mykotisch (Pilze), selten
  • nichtinfektiös
    • im Rahmen einer Pankreatitis
    • im Rahmen einer Lungenembolie
    • im Rahmen einer Pneumonie
    • im Rahmen einer Pleuracarcinose (Tumorbefall des Rippenfells)
    • rheumatisch
    • posttraumatisch
    • nach Herzoperation
    • chemisch nach Instillation von pleurareizenden Medikamenten

Anhand des begleitenden Pleuraergusses kann man eine trockene von einer feuchten Pleuritis unterscheiden. Bei den meisten trockenen Pleuritiden erkennt man im Ultraschall trotzdem einen minimalen Erguss, so dass die Einteilung trocken - feucht nicht mehr so gebräuchlich ist.

Symptome

Entscheidendes Symptom der Pleuritis ist der atemabhängige Schmerz im Brustkorb. Dieser kann rechts, links, beidseits, vorne oder hinten im Brustkorb auftreten. Allerdings kann eine Pleuritis auch ohne Schmerzen vorhanden sein, insbesondere dann wenn durch einen begleitenden Erguss kein Reiben der Schleimhäute auftritt. Weitere unspezifische Symptome der Pleuritis können Fieber, Atemnot und Hustenreiz sein.

Diagnostik

Die Diagnostik der Pleuritis ist zunächst relativ einfach, da die Beschwerden ziemlich typisch und der Nachweis eines Pleurareibens mittels Stethoskop bzw. eines Pleuraergusses mittels Ultraschalles keine größeren Probleme aufwirft. Die weitere ätiologische (ursächliche) Abklärung kann erhebliche Schwierigkeiten bieten, da eine Vielzahl infektiöser oder nichtinfektiöser Erkrankungen zu Grunde liegen können.

Basisdiagnostik (Liegt eine Pleuritis vor oder nicht?)

  • charakteristische Beschwerden mit schmerzhafter Ein- und Ausatmung
  • Pleurareiben beim Abhören
  • Im Ultraschall oft kleiner Pleuraerguss und unregelmäßige Lungenkontur
  • Fiebermessung, Laborwerte CRP, Blutbild um den Entzündungsgrad zu erkennen

Weitere Ursachenabklärung

  • Beinvenenultraschall zum Ausschluss einer Thrombose
  • Röntgen Thorax zum Ausschluss einer Lungenentzündung
  • manchmal Zytologie und Bakteriologie aus dem Pleurapunktat
  • Blutkultur bei hohem Fieber
  • eventuell Tuberkulosediagnostik
  • Rheumadiagnostik

Therapie

Die Behandlung der einfachen unkomplizierten Pleuritis zielt auf eine Reduzierung oder Beseitigung der Schmerzen. Lässt sich eine Ursache erkennen, ist eine Behandlung der Grunderkrankung sinnvoll.

Manchmal muss ein größerer Pleuraerguss, der ihm Rahmen der Entzündung entstanden ist, abpunktiert werden. Bei einer eitrigen Pleuritis ist eine Spülung und Drainage des Pleuraraumes zusammen mit einer systemischen Antibiose sinnvoll. Bei starker Atemnot kann man Sauerstoff verabreichen.

Der Patient mit Pleuritis muss Bettruhe einhalten. Setzt der Heilungsprozess verstärkt ein, so sollte mit gezielter Atemgymnastik begonnen werden. Solange die Beschwerden anhalten, sollte der Körper soweit wie möglich geschont werden. Daher sollten in dieser Zeit anstrengende Tätigkeiten und Sport vermieden werden. Die Lagerung beim Schlafen kann man dem Erkrankten selbst überlassen. Bei starken einseitigen Schmerzen wird er meist auf der betroffenen Seite liegen, da er so die gesunde Lunge freier bewegen und belüften kann. Bei zu starker Schonatmung hilft eine ausreichende Schmerzbehandlung.

Unwirksam oder nicht nachgewiesen wirksam

Schleimlöser sind unwirksam bei Pleuritis. Antibiotika helfen nur bei bakteriellen Entzündungen. Cortison hilft nur bei nichtinfektiösen rheumatischen Entzündungen. Äußere Einreibungen bzw. Wärme- oder Kälteanwendung am Brustkorb sind wahrscheinlich unwirksam, da die Entzündung zu tief liegt, um davon beeinflusst zu werden.

Verlauf

Die Mehrzahl der Pleuritiden heilt folgenlos aus. Manche Pleuritiden führen zu narbigen Verklebungen. Eine eitrige oder tuberkulöse Pleuritis kann unbehandelt aber auch zum Tode führen.

Siehe auch

Lunge, Pleura, Entzündung, Pleuraerguss

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Pleuritis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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