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Richard Frommel



Richard Frommel (* 16. Juli 1854 in Augsburg; † 6. April 1912) war Gynäkologe und Direktor der Universitäts-Frauenklinik Erlangen von 1887-1901. Er gilt als Pionier bei der Behandlung der rupturierten Extrauteringravidität. Sein Name ist außerdem noch heute in dem Eponym Chiari-Frommel-Syndrom gegenwärtig.

Frommel studierte in München, Göttingen und Würzburg. Zu seinen akademischen Lehrern gehörte der berühmte Frauenarzt Karl Schroeder (1838-1887), der von 1869-1876 in Erlangen Ordinarius gewesen war. Bei Schroeder an der I. Universitäts-Frauenklinik Berlin arbeitete Frommel von 1879 bis 1882 zunächst als Assistent, dann als Oberarzt. Anschließend ging er nach München, habilitierte sich dort und leitete eine „Privatanstalt für Frauenkrankheiten“. 1887 erhielt Frommel den Ruf nach Erlangen. Im Jahr 1901 trat er im Alter von erst 46 Jahren nach knapp 13-jähriger Tätigkeit als Direktor der Erlanger Frauenklinik aus unbekannten Gründen überraschend von allen Ämtern zurück, ging wieder nach München und gab jede ärztliche Tätigkeit auf. Frommel starb an den Folgen einer akuten Appendizitis.

Während seiner Erlanger Zeit publizierte Frommel über 30 Arbeiten, die sich mit allen Teilbereichen des Fachgebietes befassten. 1887 begründete er „Frommels Jahresberichte für die Geburtshilfe und Gynäkologie“, die erste Referate-Sammlung über alle wichtigen Publikationen des Fachgebietes.

Die Frauenheilkunde verdankt Frommel unter anderem einen entscheidenden Impuls zum Umdenken bei der Therapie der rupturierten Extrauterinschwangerschaft. Im Gegensatz zu der damals geltenden Lehrmeinung, die abwartendes Verhalten empfahl, setzte sich Frommel für die sofortige operative Intervention ein.

 
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