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Rhabdomyolyse



Unter Rhabdomyolyse versteht man in der Medizin die Auflösung quergestreifter Muskelfasern. Dazu gehören die Skelettmuskulatur sowie Herzmuskulatur und Zwerchfell.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen

Traumatisch oder durch Einwirkung von Außen

  1. Verletzungen, wobei durch den Unfall verletzte Muskelfasern eliminiert werden (z. B. Crush-Syndrom)
  2. Elektroschock
  3. Nach Operationen
  4. Nach Krampfanfällen
  5. Compartment-Syndrom
  6. Durch langes Liegen

Ohne Trauma

  1. Medikamente/Drogen, z.B. Neuroleptika (siehe auch Malignes Neuroleptisches Syndrom), Präparate zur Cholesterinsenkung (Statine, z.B. Cerivastatin („Lipobay“), Schlafmittelvergiftungen, Kokain
  2. Alkoholexzesse
  3. Infektiös, vor allem durch Virusinfektionen
  4. Elektrolytstörung
  5. Muskelentzündungen
  6. Stoffwechselstörungen - z.B. Myophosphorylase Defizit (McArdle-Krankheit)
  7. Autoimmun-Erkrankungen
  8. Endokrinopathien
  9. Sichelzell-Krisen
  10. Gasbrand
  11. Schlangengifte
  12. Maligne Hyperthermie

Weiterhin wurde der Muskelzerfall beim Verspeisen des Pilzes Grünling (Tricholoma equestre) beobachtet.

Nachweis

Nachgewiesen wird eine leichte Rhabdomyolyse oftmals nur durch erhöhte Werte von Enzymen, die normalerweise nur im Muskel vorkommen. Hierzu gehört die Creatin-Kinase, Myoglobin und die Laktatdehydrogenase (LDH). Bei hohen Myoglobinwerten färbt sich der Urin rot-braun durch die Ausscheidung von Myoglobin über die Nieren. Schwere Rhybdomyolysen können oft auch klinisch erkannt werden.

Behandlung

Die Rhabdomyolyse bildet sich über einen längeren Zeitraum aus und kann bei rechtzeitigem Unterbinden der auslösenden Faktoren rückgängig gemacht werden. Eine Komplikation der Rhabdomyolyse ist das Nierenversagen, da das freigewordene Myoglobin die Niere schädigen kann (akute Tubulusnekrose): Das im Myoglobin enthaltene Häm kann die Nierentubuli durch Pigmentzylinder verstopfen, Eisen wird frei und schädigt die Tubuluszellen und durch Volumenverschiebung in den geschädigten Muskel kann es zu Minderdurchblutung der Nieren kommen. Daher ist bei einer starken Rhabdomyolyse zwingend eine sogenannte forcierte Diurese notwendig. Dabei werden dem Betroffenen mehrere Liter Flüssigkeit in Form von Infusionen zugeführt und die Harnausscheidung durch Schleifendiuretika oder Mannitol stimuliert. Die Ausscheidung des Myoglobins soll damit beschleunigt werden. Außerdem kann der Urin alkalisiert werden, um ein Ausfallen des Myoglobins im sauren Milieu zu verhindern.

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rhabdomyolyse aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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