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Retrospektive StudieEine retrospektive Studie (lat. retrospectare = „zurückblicken“) ist ein Begriff aus der klinischen Forschung. Eine Studie wird dann als retrospektiv bezeichnet, wenn man von der Gegenwart ausgehend die Vorgeschichte untersucht. Eine typische Form retrospektiver Studien sind Fall-Kontroll Studien, die wie folgt durchgeführt werden. Man wählt Probanden aus, bei denen das zu untersuchende Ereignis, beispielsweise das Auftreten einer Krankheit, eingetreten ist. Dazu wird eine Gruppe von Probanden gewählt, bei denen das Ereignis (die Krankheit) nicht aufgetreten ist, wobei diese in ihren für die Untersuchung wesentlichen Eigenschaften, wie Alter, Gewicht und so weiter, denen der ersten Gruppe in etwa entsprechen sollte. Dies wird als Matching bezeichnet. Anschließend werden die Probanden daraufhin untersucht und/oder befragt ob und wie stark sie dem zu untersuchenden ursächlichen Faktor ausgesetzt waren. Mit Hilfe statistischer Auswertmethoden wird anschließend analysiert, ob dies häufiger, seltener oder gleich oft in der ersten, im Vergleich zur zweiten Gruppe, auftrat. Ein Beispiel: Will man den Einfluss des Rauchens auf die Entstehung von Lungenkrebs untersuchen, kann man in einem Krankenhaus alle Patienten, die wegen Lungenkrebs behandelt werden, nach ihrem Tabakkonsum fragen und das gleiche mit Patienten tun, die wegen einer anderen Krankheit als Lungenkrebs behandelt werden (möglichst auch nicht wegen Gefäßerkrankungen, weil auch für diese ein starker Einfluss des Rauchens nachgewiesen ist). Anschließend würde man den Konsum vergleichen und herausbekommen, dass Lungenkrebspatienten signifikant häufiger geraucht haben, als andere Patienten. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Vorteile retrospektiver StudienRetrospektive klinische Studien sind in der Regel ethisch unbedenklich und erheblich preiswerter als experimentelle Studien, da die Therapiekosten nicht getragen werden müssen. Zudem können sie recht schnell durchgeführt werden. Nachteile retrospektiver StudienDa retrospektive Studien jedoch grundsätzlich nicht-interventionelle Studien sind, haben sie bedeutende erkenntnistheoretische Nachteile:
Retrospektive Studien können zur Optimierung der Patientenversorgung nur wenig gehaltvolle Informationen bereitstellen.[1] Einzelnachweise
Literatur
Siehe auch
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Retrospektive_Studie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |