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Ranibizumab
Ranibizumab (Handelsname Lucentis® ; Hersteller Novartis) ist ein humanisiertes, rekombinantes monoklonales Antikörperfragment (Fab) gegen VEGF-A und ist für die Behandlung der exsudativen (feuchten) altersbezogenen Makuladegeneration (AMD) indiziert.[1] Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Klinische AngabenRanibizumab (Lucentis®) liegt als Injektionslösung vor und wird bei der Behandlung der feuchten, altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) verwendet.[2] Die AMD ist die häufigste Erblindungsursache im Alter in den Industrieländern. Die Anwendung des Arzneimittels darf ausschließlich durch einen qualifizierten Augenarzt erfolgen, der über die notwendige Praxis-Infrastruktur zur aseptischen Applikation verfügt. Ranibizumab wird nach lokaler Betäubung durch eine intravitreale Injektion in den Glaskörper des Auges verabreicht. Die empfohlene Dosis beträgt 0,5 mg (0,05 ml). In den ersten drei Monaten der Therapie wird das Medikament in monatlichen Intervallen injiziert. In der anschließenden Erhaltungsphase prüft der Augenarzt monatlich das Sehvermögen des Patienten mit einer standardisierten Buchstabentafel. Beträgt der Sehverlust mehr als fünf Buchstaben, wird das Präparat erneut gegeben.[3] Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)Die häufigsten unerwünschten Wirkungen bei der Therapie mit Ranibizumab sind Augenprobleme mit Schmerzen, Blutungen, Fremdkörpergefühl, Erhöhung des Augeninnendrucks (Glaukom) oder Mouches Volantes (kleine schwarze Punkte, Flecken oder fadenartige Strukturen im Gesichtsfeld) sowie Kopfschmerzen und arterielle Hypertonie. Schwerwiegend, jedoch selten sind Infektionen des Augeninneren, Beschädigung der Netzhaut oder ein Katarakt (grauer Star). Um das Risiko einer Infektion zu minimieren, muss der Patient drei Tage vor und nach der Behandlung viermal täglich antibiotische Augentropfen eintropfen.[4] Pharmakologische EigenschaftenRanibizumab ist ein humanisiertes, rekombinantes, monoklonales Antikörperfragment. Es erfüllt die speziellen Anforderungen an die Behandlung der exsudativen, altersbedingten Makuladegeneration. Der Arzneistoff wird gegen den humanen vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor A (VEGF-A) eingesetzt. Ranibizumab bindet mit hoher Affinität alle Isoformen des VEGF-A. Dieses gilt als Schlüsselmolekül bei der Entstehung der exsudativen AMD. Die Bindung des VEGF-A durch Ranibizumab verhindert die Aktivierung der Rezeptoren VEGFR-1 und VEGFR-2 auf der Oberfläche der Endothelzellen. Durch seine geringe Größe kann es alle Netzhautschichten durchdringen und gelangt direkt zu den chorioidalen Neovaskularisationen (CNV), welche zu Blutungen neigen. Die Eigenschaften von Ranibizumab als Antikörperfragment reduzieren das Entzündungsrisiko. Da Ranibizumab eine geringe Plasmahalbwertszeit nach intravitrealer Injektion aufweist, wird das Risiko systemischer Nebenwirkungen minimiert.[5] Sonstige InformationenChemische- und pharmazeutische InformationenRanibizumab ist das Fab-Fragment eines humanisierten monoklonalen Antikörpers, das mit Hilfe rekombinanter DNA-Technologie in Escherichia coli hergestellt wird. Ein Milliliter enthält 10 mg Ranibizumab. Jede Durchstechflasche enthält 3,0 mg Ranibizumab in 0,3 ml Lösung. Es wurden keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt, dieses Arzneimittel darf nicht in der gleichen Spritze mit anderen Arzneimitteln aufgezogen werden. Folgende pharmazeutische Hilfsstoffe sind in der fertigen Injektionslösung enthalten: α,α-Trehalose-Dihydrat, Histidinhydrochlorid-Monohydrat, Histidin, Polysorbat 20 und Wasser für Injektionszwecke[1] GeschichtlichesEntwickelt wurde Ranibizumab von Genentech und der Business Unit Novartis Ophthalmics. Genentech hat die Marketing-Rechte an Ranibizumab für Nordamerika (USA, Kanada und Mexiko). Novartis besitzt exklusive Marketing-Rechte für die übrigen Länder weltweit. Lucentis® wurde im Januar 2007 durch die europäische Zulassungsbehörde EMEA in Deutschland zugelassen. Die Zulassung für die USA erfolgte im Juni 2006 und für die Schweiz im September 2006. KritikDie Zulassung des Medikaments führte zu heftiger Kritik von seitens der Ärzteschaft an Novartis. Da es sich bei dem Medikament lediglich um eine leichte Modifikation von dem bereits längere Zeit erhältlichen Bevacizumab (Avastin®) handelt, wird kritisiert, dass ein Zulassungsantrag für Ranibizumab in erster Linie deshalb gestellt wurde, um deutlich höhere Einnahmen zu erzielen. Die Kosten für Ranibizumab sind circa sechzigmal höher im Vergleich zu Bevacizumab, obwohl eine bessere Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist. Durch die erfolgte Zulassung von Ranibizumab ist die Verwendung von Bevacizumab für die Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration jedoch nicht mehr möglich.[6] Studien
Einzelnachweise
Kategorien: ATC-S01 | Antikörper | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ranibizumab aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |