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Radioimmuntherapie



Die Radioimmuntherapie stellt eine neue Art der Krebsbehandlung dar.

Anders als die Chemotherapie, die unspezifisch alle sich in Teilung befindenden Zellen schädigt – so z. B. auch die Bildungszellen der Haare oder die Schleimhautzellen von Mund, Magen und Darm –, geht die Radioimmuntherapie nur gegen eine ausgewählte, spezifische Zellart vor.

Dazu ist es notwendig, eine Oberflächenstruktur zu finden, die nur auf dieser Zellart vorkommt. Anschließend muss für genau diese Struktur ein monoklonaler Antikörper hergestellt werden. Für das niedrig maligne Non-Hodgkin-Lymphom, eine Form des Lymphdrüsenkrebs, bei der eine B-Zelle entartet ist, ist dies mit der CD20-Struktur gelungen. An diesen monoklonalen Antikörper wird jetzt ein Radioisotop angekoppelt. Dies geschieht mithilfe eines chemischen Zwischenmoleküls, das beide Komponenten verbindet.

Auf diese Weise hat man eine Therapieform geschaffen, die aufgrund des Antikörpers zielgerichtet und selektiv die gewünschte Zellart überall im Körper aufspürt und gleichzeitig in der Lage ist, diese Zellen im Körperinneren, direkt am Zielort zu bestrahlen. Dadurch erhalten die Tumorzellen eine hohe Strahlendosis, umliegendes, gesundes Gewebe wird aber maximal geschont.

Durch den sogenannten Kreuzfeuereffekt werden auch für den Antikörper schlecht zugängliche Tumorzellen, wie z. B. Lymphomzellansammlungen in den Lymphknoten, durch die Strahlung erfasst und vernichtet. Durch die unmittelbare Nähe der Strahlenquelle zu den Zielzellen benötigt man im Vergleich zur externen Strahlentherapie eine geringere Strahlungsintensität, was zu einer viel besseren Verträglichkeit führt.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Radioimmuntherapie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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