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RSI-Syndrom



 

Das RSI-Syndrom – von engl. repetitive strain injury oder (seltener) repetitive stress injury; auch als „Sekretärinnenkrankheit“ oder „Mausarm“ bezeichnet – entsteht durch eine Schädigung des Bewegungsapparates vor allem im Hand-, Arm-, Schulter- und Nackenbereich infolge langanhaltender, monotoner Bewegungen und/oder falscher Sitzhaltung.

Krankheitsbild

Es handelt sich beim sogenannten RSI-Syndrom nicht um ein medizinisch klar definiertes, einheitliches Krankheitsbild. Unter diesem Begriff werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst, die durch chronische monotone Belastungen entstehen: Erkrankungen der Sehnen (z. B. Sehnenscheidenentzündungen), Nervenkompressionssyndrome, komplexes regionales Schmerzsyndrom, Verschleißerscheinungen der Gelenke und/oder der Wirbelsäule oder Fehlstellungen einzelner oder mehrerer Wirbel (Halswirbelsäule). Eine Therapie bzw. eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes ist daher nur nach einer genauen Untersuchung möglich, um welche Störung es sich im vorliegenden Falle genau handelt.

Es gibt zwei Formen der RSI:

  1. RS-1 = chemisch-physiologischer Typ. Durch lang andauernde, niedrig tonische Kontraktionen im Nacken-Schulterbereich (durch erhöhte Muskelkraft) kommt es zu lokalen Durchblutungsstörungen. Milchsäure kann nicht abtransportiert werden → man bewegt sich weniger, weil es schmerzt → Teufelskreis
  2. RS-2 = Cinderella-Syndrom. Durch zu viel kurzzyklische, hochfrequente, repetitive (wiederholende) Bewegung. Beispiel Karpaltunnelsyndrom (CTS, Carpal-Tunnel-Syndrom)

Arbeitsmedizin

In den USA gilt RSI inzwischen als anerkannte Berufskrankheit für verschiedene Berufe (insbesondere in der IT-Branche). In Deutschland ist die Diagnose Sehnenscheidenentzündung häufiger.

RSI wird zum Beispiel durch ausdauerndes Arbeiten an Tastatur und Maus hervorgerufen, was zum Beispiel bei Informatikern und Sekretärinnen oft vorkommt, sowie durch Fließbandarbeit und alle Arbeiten, die über längere Zeit immer dieselben Bewegungen erfordern. Dabei ist nicht immer das Klicken und Tippen ursächlich für die auftretenden Beschwerden, sondern die dazugehörige ständige monotone und falsche Körperhaltung.

Prävention und Therapie

Um einer RSI vorzubeugen, sind eine gute Sitzhaltung, ein ergonomischer Arbeitsplatz sowie regelmäßige Arbeitsunterbrechungen und viel Bewegung von größter Bedeutung.

Ein ergonomischer Computerarbeitsplatz beinhaltet zum Beispiel einen ergonomischen höhenverstellbaren und drehbaren Stuhl mit Armlehnen, eine ergonomische Tastatur (v-förmig gebogen, um eine natürliche und unverkrampfte Armhaltung zu erreichen), gegebenenfalls eine Handauflage vor der Tastatur, einen genügend großen in Höhe und Blickwinkel verstellbaren Bildschirm, eine ergonomisch gestaltete Maus und genügend Raum, um die Beine auszustrecken.

  • Ruhigstellen und belastende Arbeiten vermeiden (soweit möglich).
  • Dehnungsübungen und natürliche Arm- und Handbewegungen helfen der Muskulatur des Arms und des Oberkörpers zu entspannen.
  • Verwendung der Maus nach Möglichkeit einschränken (mehr mit der Tastatur arbeiten).
  • Maus-Nutzung von der rechten Hand auf die linke Hand wechseln (und umgekehrt).
  • Bei der Mausbetätigung sollte die – relativ harte – Tischvorderkante nicht gegen den Unterarm drücken.
  • Maus und Tischoberfläche unter ergonomischen Gesichtspunkten wählen.
  • Nutzung alternativer Eingabegeräte erwägen (Tastatur, Spracheingabe, ext. Fuß-/Taster für Mausklick, Maussimulator).
  • Vermeidung der Betätigung des Mausrads (statische Anspannung der Muskeln), ggf. eine Maus ohne Mausrad benutzen.
  • Kalte Auflagefläche des Handgelenks vermeiden (kann verstärkend auf die Entzündung wirken).
  • Bewegliche Armauflage benutzen.
  • Maustablett mit einer gepolsterten Armabstützung benutzen.
  • Das Handgelenk sollte nicht angewinkelt werden, dies kann durch die richtige Tischhöhe erreicht werden.
  • Dynamisch sitzen und häufig die Positionen verändern.
  • Pausen einlegen.
  • Computerarbeit mit anderen Tätigkeiten wechseln.
  • Nutzung eines Grafiktabletts in Erwägung ziehen.
  • Häufige, kurze Pausen einlegen.
  • Doppelklicks mit der Maus vermeiden (zum Beispiel auf mittlere Taste legen).
  • Schreiben mit 10 Fingern erlernen.
  • (Hintere) Tastaturfüße einklappen. Vordere Tastaturfüße aufklappen, sofern vorhanden. Wenn möglich, ergonomische Tastaturen verwenden.
  • Ergonomisches Tastatur-Layout verwenden (z. B. Dvorak-Tastaturlayout)
  • Textbausteinsoftware verwenden, um häufig verwendete Phrasen nicht wiederholt tippen zu müssen

Sollten die oben genannten Tipps nicht ausreichen, um die aufgetretenen Beschwerden in kurzer Zeit zu beheben, ist es äußerst ratsam, einen Facharzt aufzusuchen.

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel RSI-Syndrom aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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