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Röntgenzeichen



Röntgenzeichen, engl. radiological signs oder auch signs in imaging sind oftmals typische, pathognomonische Abweichungen vom Normalbefund eines Röntgenbildes, die hinweisend, naturgemäß nicht beweisend für eine Erkrankung stehen. Sie sind in der klinischen Befundung wertvolle Hilfe in der Diagnosefindung und didaktisch nützlich. Die meisten Röntgenzeichen, beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen, sind jedoch einzigartig und führen in Synopsis mit der klinischen Befundkonstellation zum Nachweis oder Ausschluss einer Diagnose. Die unten aufgeführten Beispiele ergeben sich naturgemäß aus sämtlichen zur Verfügung stehenden radiologischen Verfahren.


  • Boxerfraktur: Distale subkapituläre Fraktur des Os metacarpale IV und / oder V
  • Bronchopneumogramm
  • Chilaiditi-Zeichen: Im Gegensatz zum symptomatischen Chilaiditi-Syndrom bezeichnet das Chilaiditi-Zeichen lediglich die asymptomatische hepatodiaphragmatische Interposition der rechten Kolonflexur. Es ist Zufallsbefund in 0.1-0.25% aller Thoraxübersichtsaufnahmen. Prädisponierende Faktoren dieser Situation sind ein fehlendes Ligamentum falciforme oder Ligamentum suspensorium des Kolon transversum, chronische Opstipation oder Bettlägerigkeit des Patienten.
  • Geröllzysten
  • Kerley-Linien
  • Korbhenkelphänomen: Pyelographischer Nachweis einer Anhebung der in die Harnblase einmündenden Harnleiter und der harnblasennahen Harnleiteranteile durch eine vergrößerte Prostata, die den Blasenboden nach kranial drückt.
  • Jet - Phänomen: Nachweis einer Stenose durch einen diese Engstelle passierenden Kontrastmittelstrahl, beispielsweise zeigt sich bei der retrograden Urethrographie im Falle einer Blasenhalsstenose ein Jet - Phänomen - als Kontrastmittelstrahl - beim Übertritt von Kontrastmittel von der proximalen Urethra über die Engstelle hinweg in die Harnblase.
  • pencil in cup - Zeichen: Arthritis psoriatica
  • Silhouettenphänomen: Auf der Übersichtsaufnahme des Thorax im posterioranterioren Strahlengang ist keine Grenze zwischen benachbarten Medien ähnlicher Dichte erkennbar. Ursache ist die vergleichbare Strahlenabsorption dieser Gewebe. Bei benachbarten Geweben von unterschiedlicher Dichte bleibt die Grenzlinie visuell erhalten, beispielsweise die Grenzlinie zwischen rechtem Herzrand und Lungenunterlappen bei einer rechtsseitigen Unterlappenpneumonie. Liegt eine Verdichtung dem rechten Herzrand an, ohne dass eine Grenze erkennbar ist, so ist dieser Prozess im Mittellappen lokalisiert, beispielsweise bei einer Mittellappenpneumonie.
  • Sternenhimmelphänomen: Sonographischer Nachweis disseminierter echoreicher Pünktchen im Hodenparenchym, typischerweise ohne dorsale Schallschattenverstärkung. Ursache ist eine Mikrokalzifizierung des Hodengewebes (Microlithiasis testis) als Ausdruck einer möglichen neoplastischen Veränderung.

Quellen

  • Krug (Hrsg.), Thoraxdiagnostik. Thieme Verlag Stuttgart 2004
  • Voegeli: Praktische Thoraxradiologie, 3. Auflage. Hans Huber Verlag Bern 1999
  • Bücheler, Lackner, Thelen: Einführung in die Radiologie. Diagnostik und Interventionen. 11., völlig überarb. Auflage. Thieme Verlag Stuttgart 2005
  • Radiologic Clinics of North America. Volume 40, Issue 2, Pages i-xii, Pages 167-394 (March 2002)
  • http://www.radquiz.com/msk-ucla.htm
 
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