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Quitte
Die Quitte [ˈkvɪtə] (Cydonia oblonga) ist die einzige Art der Gattung Cydonia, die zur Unterfamilie Kernobstgewächse (Maloideae) der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört. Die Quitte verdankt ihren Namen botanisch-wissenschaftlich wie auch in unserem Sprachgebrauch der griechischen Stadt Kydonia, heute Chania, im Nordwesten der Insel Kreta. In Armenien und im Iran wächst die Quitte wild. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
BeschreibungC. oblonga ist ein vier bis acht Meter hoher Baum, der in Asien und Europa vorkommt. Die Quitte blüht nur in einem kurzen Zeitraum im Mai und Juni und hat weiße bis zartrosafarbene Blüten. Die Blütenblätter sind zwei bis fünf Zentimeter lang. Als wärmeliebende Pflanze wird sie bevorzugt in Weinbaugebieten angebaut. Ihre Ausbreitung nördlich der Alpen ist den Römern zu verdanken. Auch die Frucht heißt Quitte. Im Aufbau ähnelt sie Äpfeln oder Birnen (daher die beiden Zuchtformen Apfelquitte und Birnenquitte). Sie gehört zu den letzten Früchten im Saisonkalender und wird im Spätherbst, also normalerweise Anfang bis Mitte Oktober geerntet. In West- und Mitteleuropa spielt sie eher eine untergeordnete Rolle, der erwerbsmässige Anbau ist in Deutschland selten. In Baden-Württemberg und im Rheinland werden gute Fruchtqualitäten erzielt. Die Quitte trägt vier bis acht Jahre nach ihrer Pflanzung Früchte. Die Vermehrung der Kultursorten aus Stecklingen oder Abrissen gelingt nur manchmal. Die im Handel erhältlichen Pflanzen sind meist durch Aufpfropfen veredelt. Quitten (Quitte A) werden gern als Unterlage für andere Obstbäume, insbesondere für Birnen verwendet. InhaltsstoffeDie Samen enthalten Schleimstoffe, giftiges Cyanid-Glykosid und fettes Öl. Die Quittenfrucht selber enthält sehr viel Vitamin C, Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan und Fluor, Gerbstoffe, Gerbsäure, organische Säuren, sehr viel Pektin und Schleimstoffe. VerwendungVerwendung als LebensmittelQuitten sind für den Rohverzehr im Allgemeinen nicht geeignet, da sie sehr hart und durch die Gerbstoffe bitter sind. Der Geschmack gekochter Quitten ähnelt dem von gekochten Äpfeln oder Birnen. Bei der Zubereitung muss in jedem Fall vor dem Verarbeiten der Früchte der Flaum oder Pelz der Quitten mit Hilfe eines (groben) Tuches gründlich abgerieben werden, da er reichlich Bitterstoffe enthält. Dann kann die Edelfrucht geschält oder ungeschält verwendet werden. Erprobt ist auch das Abbürsten des Flaums mit einer Messingbürste. Da dabei die Schale aber kleine Kratzer bekommt, sollte diese erheblich schnellere Methode nur angewandt werden, wenn man die Früchte sofort weiterverarbeitet. Noch ein Tipp, wenn man größere Mengen Quitten musen will (etwa beim Maischen für die Schnapsherstellung): der sauber gereinigte Gartenhäcksler erledigt das ohne Mühe. Die Ernte erfolgt am besten im nicht zu reifen Zustand, da sonst das in den Früchten enthaltene Pektin zunehmend abgebaut ist; am sinnvollsten ist als Erntezeitpunkt die Phase, in der die Farbe der Früchte von grün nach gelb umschlägt. Grasgrüne Früchte bleiben trotz eventueller Nachreife geschmacklich unbefriedigend. Bei später Ernte tritt rasch eine Bräunung des Fruchtfleisches auf. Knapp reif geerntete Füchte lassen sich getrennt von anderem Obst bis zu zwei Monate lagern. Aus der Quitte kann man Kompott, Mus, Saft und daraus Gelee (Quittenkäs), Likör oder Schnaps herstellen. Von regionaler Bedeutung ist sie als Zugabe in der Apfelweinherstellung. Gebacken eignet sie sich als Dessert oder Beilage zu Fleisch. Quittenbrot ist eine Süßigkeit, hergestellt aus mit Zucker vermischtem eingedicktem Quittenmus, das anschließend ca 1cm dick auf einem Backblech verstrichen im Backofen gedörrt wird, anschließend in 2-3cm große Rauten geschnitten und in Zucker gewendet. Quittenbrot ist im Handel fast nicht erhältlich, in vielen Regionen aber eine traditionelle Weihnachts- bzw. Wintersüßigkeit. Verwendung als HeilpflanzeDer griechische Arzt Hippokrates empfahl Quittenzubereitungen gegen Durchfall und Fieber. Der römische Arzt Galen setzte Quittensaft zur Stärkung des Magens ein. Überliefert ist von ihm ein Siruprezept bestehend aus Quitten, Honig, Ingwer, Pfeffer und Essig, das nach seiner Empfehlung zwei bis drei Stunden vor dem Essen einzunehmen war. Als heilsam wurde auch Quittenhonig eingesetzt, der hergestellt wurde, indem in einem weithalsigen großen Krug Quitten geschichtet, mit Weidenzweigen abgedeckt und dann mit dem feinsten und flüssigsten Honig aufgefüllt wurden. Die Quittenhonigflüssigkeit, die nach diesem Verfahren Römern und Griechen bekannt war, war angeblich kränkelnden Personen besonders zuträglich. Quittentee (Quittenkerne mit frischem Wasser aufkochen, auf kleinem Feuer 5 Minuten köcheln lassen und dann abseihen) soll bei Nervosität, Schlaflosigkeit und Mundgeruch helfen. Lässt man die Quittenkerne mit wenig frischem Wasser einkochen, entsteht der sogenannte Quittenschleim, der äußerlich aufgetragen bei Entzündungen und Wunden, so auch bei rissiger Haut und Sonnenbrand helfen soll, innerlich bei Magen- Schleimhautentzündungen, Halsweh, Husten oder Bronchitis. Eine Schale Quittenmus (Die Quitten mit den gereinigten Schalen zu Mus kochen und möglichst wenig zuckern) vor jeder Mahlzeit soll gegen Gicht helfen. Das korrespondiert wohl mit der Angabe, daß Quitten einen Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben sollen. Quittensorten
Symbolik und MythologieSeit jeher gelten die Quitten als Symbol für Liebe, Glück, Fruchtbarkeit, Klugheit, Schönheit, Beständigkeit und Unvergänglichkeit. Max Goldt beschäftigt sich in seinem Buch Quitten für die Menschen zwischen Emden und Zittau mit dem von ihm kreierten raren Genre des Quittenwitzes. Siehe auch
Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Quitte aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |