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PseudokruppAls Pseudokrupp oder Laryngitis subglottica (ICD-10: J38.5) wird eine unspezifische Entzündung der oberen Atemwege im Bereich des Kehlkopfes unterhalb der Stimmritze (Glottis) bezeichnet, die durch einen charakteristischen bellenden Husten („Schafhusten“), Heiserkeit und bei schweren Verläufen auch Atemnot geprägt ist. Hauptsächlich betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder im Alter zwischen sechs Monaten und sechs Jahren, nur in seltenen Fällen Jugendliche und junge Erwachsene. Der Begriff Pseudokrupp bezieht sich auf die Heiserkeit und deren Abgrenzung (griechisch: pseudo für „unecht“, „vorgetäuscht“) zum „Krupp“ (von schottisch: croup, „Heiserkeit“). Unter dem echten Krupp versteht man ein Symptom der Diphtherie, die Kehlkopfentzündung, die bei Diphtherie auftreten kann, aber nicht muss. In schweren Fällen (Atemnot) sind Kortikosteroide, inhalative Adrenalingaben und eine Überwachung im Krankenhaus notwendig. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
UrsachenPseudokrupp wird in der Regel von viralen Infektionen hervorgerufen. Die häufigsten Erreger sind Parainfluenzaviren, selten auch RS-, Rhino- oder Masernviren. Die Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes und unterhalb der Stimmbänder entzündet sich. Weil sie anschwillt und zusätzlich zäher Schleim auftreten kann, verengen sich die Atemwege und die Kinder bekommen schlecht Luft. Der Pseudokrupp tritt gehäuft im Herbst und Winter und bei feuchtkaltem Wetter, vor allem bei Inversionswetterlagen auf. Er betrifft vor allem Kleinkinder, da bei ihnen der Kehlkopf noch sehr eng ist und eine Schwellung sich stärker auswirkt als bei älteren Kindern. In seltenen Fällen kommt es bei älteren Kindern zu dieser Erkrankung; meist ist der Kehlkopfbereich dann aber schon so groß, dass es bei einer Schwellung nur zu Heiserkeit kommt. Infolge der in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts intensiv geführten Diskussion über Umweltverschmutzung, wurde in dieser Zeit oft ein Zusammenhang zwischen Industrieabgasen und Pseudokrupp-Erkrankungen vermutet. Entsprechende Studien konnten diese These jedoch Anfang der neunziger Jahre widerlegen. SymptomeDie Symptome äußern sich in typischem trocken bellendem Husten, Heiserkeit und laut pfeifenden Geräuschen bei der Einatmung (inspiratorischer Stridor). Bei höhergradiger Verengung kann es zu Luftnot mit Zeichen einer angestrengten Atmung wie Einziehungen der Zwischenrippenräume und der Drosselgrube kommen. Ist durch die Behinderung der Atemwege schließlich keine ausreichende Sauerstoffversorgung mehr gewährleistet, treten Herzrasen (Tachykardie) und eine Blaufärbung von Lippen und Fingernägeln (Zyanose) hinzu. Zusätzlich kann (leichtes bis mittelstarkes) Fieber bestehen. Diese Probleme treten typischerweise mitten in der Nacht bei zuvor völlig gesunden Kindern auf. Das subjektive Gefühl der Luftnot führt oft zu Angst und Unruhe der Kinder, was die Symptomatik verstärkt. BehandlungAls wichtigste Erstmaßnahme gilt das beruhigende Einwirken der Eltern auf das Kind. Je weniger Angst das Kind erlebt und je ruhiger es sich verhält, umso geringer ist der Sauerstoffverbrauch, was wiederum die Luftnot relativ verringert. Obwohl in jedem Lehrbuch und Ratgeber zu lesen ist, dass kühle und feuchte Luft hilft, die Schwellung der Schleimhäute zu verringern, lässt sich dies in wissenschaftlichen Studien nicht nachvollziehen.[1] Sofern eine notwendige wirksame Therapie dadurch nicht verzögert wird, ist es dennoch gerechtfertigt, sich mit dem Kind in den kühlen Monaten ans geöffnete Fenster zu setzen oder warm „verpackt“ auf den Balkon zu gehen, um es kalte Luft einatmen zu lassen. Sicher abschwellend wirksam sind Cortison-Präparate[2], welche bei bekannter Neigung zum Pseudokrupp oft als Zäpfchen in der Hausapotheke vorhanden sind und als Notfallmaßnahme auch schon zu Hause verabreicht werden können. Bei schwerer Luftnot oder ausbleibender Wirkung kann eine Inhalation mit Epinephrin die Schleimhaut rasch zum Abschwellen bringen. Da dieser Effekt aber auf einer Drosselung der Durchblutung beruht und die Wirksamkeit nach kurzer Zeit nachlässt, kann die Schwellung nach anfänglicher Besserung rasch wieder zurückkehren und dann möglicherweise sogar stärkere Ausmaße annehmen als zuvor (Rebound-Phänomen). Zur Aufrechterhaltung der Sauerstoffversorgung kann in schweren Fällen auch eine Sauerstoffvorlage notwendig werden. AbgrenzungVom Pseudokrupp abzugrenzen ist der meist schwerer und mit weiteren Symptomen, aber grundsätzlich ähnlich verlaufende echte Krupp bei Diphtherie als Folge einer spezifischen Infektion mit Corynebacterium diphtheriae, der allerdings aufgrund der in westlichen Industriestaaten hohen Durchimpfungsrate gegen Diphtherie sehr selten geworden ist. Pseudokrupp sollte weiterhin nicht mit der ebenfalls weitaus gefährlicheren akuten Kehlkopfdeckelentzündung, der höher gelegenen Epiglottitis, verwechselt werden. Auch diese kommt seit Einführung der Impfung gegen das verursachende Bakterium Haemophilus influenzae (HiB-Impfung) in Deutschland erfreulicherweise kaum noch vor. Insbesondere das akute Auftreten der Symptomatik muss bei kleinen Kindern immer auch an einen Fremdkörper im Kehlkopf denken lassen. Differentialdiagnostisch sollte noch von der Kinderkrankheit Keuchhusten unterschieden werden. Hier findet sich ein anfallsartiger sogenannter stakkatoartiger Husten mit 10 - 20 Hustenstößen hintereinander und anschließender pfeifender Einatmung, der in der Nacht gehäuft auftritt. Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Pseudokrupp aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |