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Proligeston



Steckbrief
Name (INN) Proligeston
Wirkungsgruppe

Antigestagen

Handelsnamen

Delvosteron®

Klassifikation
ATC-Code QG03DA90
CAS-Nummer 23873-85-0
Verschreibungspflichtig: ja

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Fachinformation (Proligeston)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name: 14α,17α-Propylidendioxyprogesteron
Summenformel C24H34O4
Molare Masse 386,5 g/mol

Proligeston ist ein Progestativum, also ein hormonell wirksamer Arzneistoff mit gestagener Wirkung. Es wird in der Tiermedizin vor allem zur Unterdrückung einer Läufigkeit bei Haushunden bzw. Rolligkeit bei Hauskatzen eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Chemische Eigenschaften

Proligeston ist ein kaum in Wasserm lösliches Pulver. Die Schmelztemperatur beträgt 150-155 °C. Die LD50 bei der Ratte liegt bei oraler Aufnahme über 2000 mg·kg-1.

Wirkungsmechanismus

Proligeston bindet mit hoher Affinität an Progesteron-Rezeptoren. Es hat aber nur eine geringe Progesteronwirkung und steigert die Sekretion der Drüsen im Uterus. Über die Wechselwirkung mit den Progesteronrezeptoren entsteht auch die Gonadotropin-hemmende Wirkung. Außerdem bindet Proligeston auch an Glukokortikoid-Rezeptoren und entfaltet eine deutliche glukokortikotrope Wirksamkeit. Zudem wird die Bildung von Wachstumshormon in der Milchdrüse angeregt.

Proligeston wird bei subkutaner Verabreichung nur langsam resorbiert. Der resorbierte Wirkstoffanteil wird relativ schnell in der Leber abgebaut und über Galle und schließlich über den Kot ausgeschieden. Die Depotwirkung beruht also auf der langsamen Aufnahme in den Körper.

Anwendung

Bei der Verwendung zur Unterdrückung einer Brunst sollte das Medikament im An- oder Metöstrus angewendet werden, hier besteht eine Wirkungssicherheit von etwa 98 %. Im Gegensatz zu anderen Gestagenen kann es auch noch im beginnenden Proöstrus eingesetzt werden, die Erfolgsquote liegt dann immer noch bei 95 %. Eine Folgeinjektion ist nach drei Monaten angezeigt, um den nächsten Zyklus sicher zu unterbinden. Insgesamt sollte die Blockade des Sexualzyklus jedoch maximal zwei Jahre erfolgen, eine Kastration ist für eine dauerhafte Unterbindung des Sexualzyklus auf jeden Fall ratsamer.

Darüber hinaus kann es bei durch Hormonstörungen verursachten Hauterkrankungen und bei Scheinträchtigkeit eingesetzt werden. Laut Hersteller ist auch der Einsatz bei Hypersexualität von männlichen Tieren möglich, obwohl eine antiandrogene Wirkung bislang nicht nachgewiesen ist.

Kontraindikationen und Nebenwirkungen

Das Medikament darf bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Endometritis (Entzündung der Gebärmutterschleimhaut), Gesäugetumoren und Trächtigkeit nicht eingesetzt werden.

Die Nebenwirkungen sind bei Proligeston deutlich geringer als beim Einsatz anderer Progestagene.

Bei Zuchttieren sollte Proligeston nicht eingesetzt werden, da die Gefahr der Entstehung einer Glandulär-zystischen Hypertrophie des Endometriums, einer Endometritis oder sogar einer Pyometra besteht.

Bei Langzeitbehandlung kann eine Insulin-Resistenz auftreten und somit eine Zuckerkrankheit entstehen sowie, aufgrund der Glukokortikoidwirkung eine Atrophie der Nebennierenrinde und ein Cushing-Syndrom. Eventuell können auch gutartige Tumoren des Gesäuges und aufgrund der Wachstumshormonwirkung eine Akromegalie entstehen.

Weitere Nebenwirkungen sind lokale Schmerzerscheinungen, eventuell auch bleibende Haut- und Fellveränderungen (Verfärbung, Alopezie) an der Injektionsstelle.

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Proligeston aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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