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AllergietestAllergietests dienen zum Nachweis von Allergien auf getestete Allergene, an denen der untersuchte Mensch oder das untersuchte Tier leidet. Die folgenden unterschiedlichen Verfahren werden hierbei angewandt: Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
In-vitro-TestverfahrenBestimmung von AntikörpernIn Blutproben können sog. freie IgE-Antikörper gemessen werden. Zum einen kann der Gesamt-IgE Spiegel gemessen werden, der alle freien IgE-Antikörper erfasst. Dieser Wert ermöglicht eine Aussage darüber, ob generell vermehrt IgE-Antikörper gebildet werden. Erhöhte Gesamt-IgE-Werte kommen aber nicht nur bei allergischen Erkrankungen vor, sondern auch bei Parasitenbefall und bestimmten hämatologischen Erkrankungen. Zum anderen können auch Allergen-spezifische IgE-Antikörper nachgewiesen werden. Hierbei werden also die IgE-Spiegel ermittelt, die sich konkret gegen eine Allergenquelle richten. Bestimmung von Entzündungsmarkern
→ Hauptartikel: Histamin
→ Hauptartikel: Leukotriene Eosinophiles kationisches Protein (ECP)
→ Hauptartikel: Eosinophiles kationisches Protein Zelluläre TestsDer Lymphozytentransformationstest (LTT) ist ein Laborverfahren zum Nachweis antigen-spezifischer T-Lymphozyten. Er findet seine Anwendung in der Immunfunktionsdiagnostik der Medizin. Seit wenigen Jahren wird er auch in der Allergologie zum Nachweis bestimmter allergischen Reaktion des verzögerten Typs (IV) (z.B. Medikamentenallergie, Metallallergie) und in der Erregerdiagnostik (z.B. Borreliosediagnostik) eingesetzt. Mehrere Universitätskliniken und spezialisierte Institute haben das Verfahren standardisiert. Für die Medikamentenallergie wurde der Test 2006 in die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Immunologie und Allergologie (DGAI) aufgenommen. Bei anderen allergologischen Fragestellungen wird allerdings die klinische Bedeutung einer nachgewiesenen Sensibilisierung noch kontrovers diskutiert. Daher sollte der LTT bei allergologischen Fragestellungen nur in Ergänzung zum Epikutantest eingesetzt werden bzw. dann, wenn dieser nicht durchführbar ist. → Hauptartikel: Lymphozytentransformationstest HauttestsPricktestDer Pricktest (englisch: prick = Einstich) dient zum Nachweis einer sogenannten Typ-I-Allergie, wie zum Beispiel einer Sensibilisierung gegenüber Pollen oder Tierhaaren. Hierbei wird ein definierter Allergenextrakt auf die Haut aufgetropft und anschließend mit einer Lanzette leicht angestochen so dass die jeweiligen Substanzen in die Oberhaut eindringen. Die Testreaktion kann nach 20 Minuten im Vergleich zu zwei immer mitgeführten Leertestungen (Positivkontrolle mit Histamin und wirkstoffreier Negativkontrolle) abgelesen werden. Beurteilt wird die Hautrötung und die Quaddelgröße. Der Pricktest ist meist schmerzfrei. Eine Unterform der Pricktestung ist der so genannte Prick-to-Pricktest, bei dem zum Beispiel Lebensmittel getestet werden können, indem zuerst das Lebensmittel und dann die Haut angestochen wird. IntrakutantestHierbei wird eine definierte Menge eines Allergenextraktes (z.B. Insektengifte oder Nahrungsmittelextrakte) intrakutan injiziert und ebenfalls nach 20 Minuten gegen einen Leertest (s.o.) abgelesen.Es besteht jedoch die Gefahr einer hochgradigen allergischen Reaktion. Er dient auch zum Nachweis einer Typ-I-Allergie.[1] ReibtestAllergietest, welcher sich auch zum Nachweis von Typ-I-Allergien eignet, bei dem die Haut zunächst oberflächlich angeritzt wird und anschließend das zu testende Allergen (zum Beispiel Tierhaare oder auch Lebensmittel) nativ eingerieben wird. Testablesung ebenfalls nach 20 Minuten. Atopie-Patch-TestEpikutantestdient dem Nachweis einer sogenannten Typ-IV-Sensibilisierung, wie zum Beispiel gegenüber Nickelsalzen (Nickelsulfat) oder Duftstoffen. Hierbei werden definierte Zubereitungen der Allergene in Trägersubstanzen (wie Vaseline oder Wasser) auf die Haut unter Testkammern aufgeklebt. Die Testablesung sollte jeweils nach 24, 48 und 72 Stunden erfolgen (in Ausnahmefällen auch noch länger). Es wird hierbei auch der Reaktionsverlauf (steigende oder fallende Reaktion) über die Zeit bewertet. ProvokationstestsNasale ProvokationstestungDie allergische Rhinokonjunktivitis (Allergische Rhinitis) ist eine der häufigsten allergischen Erkrankungen. Sie beginnt vielfach in der Kindheit, führt oft über Jahrzehnte zu lästigen Symptomen und hat Auswirkungen auf das Sozialleben, die schulische Leistungsfähigkeit und die Arbeitsproduktivität der Patienten. Sie wird klinisch definiert als eine symptomatische Überempfindlichkeitsreaktion der Nase, induziert durch eine IgE-vermittelte Entzündung der Nasenschleimhaut infolge Allergenexposition. Ein positives Resultat von mastzellgebundenem allergenspezifischem IgE im Hauttest oder von spezifischem IgE im Serum belegt eine Immunantwort auf ein Allergen, ist jedoch nicht gleichbedeutend mit dem Nachweis einer allergischen Erkrankung. Ziel des nasalen Provokationstests mit Allergenen ist es, Patienten mit einer klinisch aktuellen Sensibilisierung (Allergie) gegen inhalative Allergene von solchen Patienten zu trennen, die zwar eine Sensibilisierung, aber unter natürlichen Expositionsbedingungen keine Symptomatik aufweisen (klinisch stumme Sensibilisierung), von diagnostischer Bedeutung insbesondere bei der Rhinitis. Der nasale Provokationstest (NPT) reproduziert die Reaktion der Nasenschleimhaut auf einen inhalierbaren Stoff aus der Umwelt unter kontrollierten Bedingungen. Es wird das vermutete Allergen auf die Nasenschleimhaut gebracht und die resultierende klinische Sofortreaktion dokumentiert. Die Veränderung der nasalen Luftdurchgängigkeit nach Allergenapplikation wird mittels aktiver anteriorer Rhinomanometrie gemessen, Niesreiz, Sekretion und Fernsymptome werden mittels eines Scores erfasst.[2] LungenfunktionsdiagnostikSpirometriePeak-flow-MessungDer Peak Flow ist ein Messwert in der Medizin, der angibt, mit welcher Geschwindigkeit eine Person Luft aus ihrer Lunge blasen kann. Gemessen wird dieser mit einem Peak-Flow-Meter oder einem Spirometer. Bei gesunden Menschen liegt der Peak-Flow-Wert etwa zwischen 400 und 700 l/min. Bei Personen mit Atembeschwerden, wie zum Beispiel Asthma bronchiale, liegt der Wert darunter. Bei Asthmatikern sind die Atemwege verengt und dadurch ist die Ausblasmenge pro Minute wesentlich geringer. Aus diesem Grund wird der Peak Flow bei Leuten mit Atemwegserkrankungen als so wichtig angesehen, wie das tägliche Blutdruckmessen bei Leuten mit Bluthochdruck. BronchospasmolysetestBei der Bronchospasmolyse wird die Reversibilität der bronchialen Obstruktion getestet. Hierzu wird untersucht, ob man beim Patienten durch Anwendung eines β2-Sympathomimetikums (beispielsweise: Terbutalin, Fenoterol oder Salbutamol) eine Verringerung des Atemwegswiderstandes erzielen kann. Diese geht mit einer Zunahme der Einsekundenkapazität (FEV1) einher. Typischerweise ist die Obstruktion im Rahmen eines Asthma bronchiale reversibel, die Obstruktion bei einer chronisch obstruktiven Bronchitis ist niemals nicht vollkommen reversibel. Spezielle LungenfunktionsprüfungenInhalative ProvokationenUnspezifische inhalative ProvokationUnter unspezifischen inhalativen Provokationen versteht man Untersuchungen mit bronchokonstriktorisch wirksamen pharmakologischen Substanzen. Die Untersuchung ist bei Patienten mit chronischem Husten und/oder Atemnot unklarer Genese indiziert, wenn spontan keine messbare Obstruktion vorliegt. Zur Durchführung wird heute vorwiegend der Methacholintest mit dem Cholinergikum Methacholin verwendet. Im Vergleich zu anderen Substanzen wie Histamin oder Carbachol ist mit unerwünschten lokalen oder systemischen Neben- oder Spätwirkungen nicht zu rechnen.[3] → Hauptartikel: Methacholintest Spezifische inhalative ProvokationSpezifische inhalative Provokationen dienen dazu, ein bestimmtes Allergen als Auslöser eines allergischen Asthma bronchiale nachzuweisen. Mögliche Indikationen liegen auch im Bereich von arbeitsmedizinischen Gutachten (zum Beispiel Bäckerasthma) oder zum definitiven Nachweis des auslösenden Allergens, beispielsweise wenn sich gravierende therapeutische Karenzmaßnahmen oder soziale Konsequenzen (Berufswechsel) ergeben. Als weitere Indikation für spezifische Provokationen sind Insektenstiche, bei denen man in Einzelfällen den Therapieerfolg bei einer Hyposensibilisierung bei Insektengiftallergien überprüfen kann.[4] Provokationen mit Nahrungsmitteln und AdditivaSiehe auchEinzelnachweise
Literatur
Kategorien: Diagnostik | Allergologie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Allergietest aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |