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Porphyria cutanea tarda
Die Porphyria cutanea tarda (kurz PCT) gehört zu den hepatischen Formen der Porphyrie und ist der häufigste Subtyp dieser Gruppe von Stoffwechselerkrankungen. Sie ist wie alle Porphyrien eine Enzymopathie. Die entsprechende Störung liegt im fünften enzymatischen Schritt der Hämproduktion. Die PCT kann sporadisch (Typ I), familiär (Typ II und III) und toxisch bedingt sein. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EpidemiologieEs zeigt sich eine deutliche „Männerlastigkeit“ der Erkrankung (5:1). Parallel zur PCT findet sich bei manchen Patienten eine hereditäre Hämochromatose (Eisenspeichererkrankung). Ein auffälliges Zusammentreffen (Koinzidenz) findet sich auch mit dem Diabetes mellitus. Vererbte Mutationen des UROD-Gens (codiert die URO-Decarboxylase) sind nur für etwa 20 % der Fälle verantwortlich. Diese familiären Formen folgen einem autosomal-dominanten Erbgang. Bei den restlichen 80 % (sporadische Fälle) finden sich diese Mutationen nicht. Die PCT kommt mit einer Prävalenz von 1:2000 bis 1:5000 vor. Dies umfasst sowohl die familiären als auch die sporadischen Fälle. Das tatsächliche Ausmaß dieser Störung lässt sich aber nur schwer abschätzen. Viele Patienten mit dieser genetischen Abweichung entwickeln zeitlebens nie Symptome. Man bezeichnet dies als subklinischen Verlauf. Laborwerte, die auf eine Porphyrea cutanea tarda hinweisen, können sich auch zufällig finden. Es bestätigt sich die medizinische Weisheit, dass ein Laborwert ohne Kenntnis des Patientenzustands wertlos ist. PathogeneseAllen Typen ist eine Defizienz (Schwäche) der Uroporphyrinogendecarboxylase in der Leber gemein. Dies ist ein Enzym, welches für die Synthese des Häms (Bestandteil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin) von Nöten ist. Beim Typ II findet sich diese Störung auch in anderen Geweben. Zu beachten ist, dass die Erwachsenenleber kein blutbildendes Organ ist. Die Synthese des Häms in der Leber dient primär zur Integration in die dort verstärkt vorkommenden Cytochrom-P450-Proteine. Die URO-Decarboxylase ist das fünfte Enzym in der Biosynthesesequenz des Häms. Es katalysiert die Decarboxylierung des Uroporphyrinogen III zu Coproporphyrienogen III. Dies ist der letzte im Zytosol der Leberzelle ablaufende Prozess, bevor die Fertigstellung des Häms in den Mitochondrien vonstatten geht. Eine Funktionsstörung oder eine zu geringe Menge dieses Enzyms führt zu einem Aufstau der Hämzwischenprodukte. Diese Porphyrine lagern sich dann in verschiedenen Geweben ab und verursachen Krankheitssymptome. Betroffen sind hierbei hauptsächlich Leber und Haut. Die familiären Formen der PCT (Typ II und III) zeichnen sich durch eine Enzymaktiviät von unter 50 % vom Normwert aus. Bedingt ist dies in erster Linie durch einen quantitativen Mangel. Die PCT Typ I (sporadische Form) zeichnet sich weniger durch eine zu geringe Menge des nötigen Enzyms aus, als viel mehr durch dessen Funktionsstörung. Die URO-Decarboxylase liegt hier zum großen Teil in inaktiver Form vor. Die Erstmanifestiation findet meist im jungen Erwachsenenalter statt. Die Auslösung der Krankheit wird oftmals durch externe Faktoren getriggert. Meist ist dies Ethanol. Auch erhöhte Östrogen- oder Eisenspiegel und die Exposition mit chlorierten Kohlenwasserstoffen sowie bestimmte Virusinfektionen (Hepatitis C) können das Ausbrechen der PCT provozieren. Erworbene Formen der PCT:In den 50er Jahren kam es in Anatolien zu einer regelrechten Porphyrieepidemie. Bedingt war dies durch Hexachlorbenzen kontaminierten Weizen. Auch eine chronische Infektion mit Hepatitis C kann eine PCT hervorrufen. SymptomatikIm Unterschied zu den anderen hepatischen Porphyrien verläuft die PCT chronisch, und ohne neurologische Symptomatik. Der Verlauf und die Ausprägung ist sehr variabel. So kann zum Beispiel die Ausscheidung von Porphyrin im Harn das einzige Symptom der Erkrankung sein.
DiagnoseMan findet erhöhte Porphyrinspiegel in Blutplasma, Urin und Stuhl. Die frühen Zwischenprodukte der Hämsynthese sind nicht oder nur leicht erhöht (ALA, PBG sind im Wesentlichen normal). Anfallende Zwischenprodukte sind Uroporphyrin I und 7-Carboxylat-Porphyrin sowie Isocoproporphyrin. Die beiden ersten finden sich in Urin und Blutplasma, das dritte hauptsächlich im Stuhl. Der Anstieg des Isocoproporphyrins deutet sehr spezifisch auf einen hepatischen URO-Decarboxylasedefekt hin. Therapie
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Porphyria_cutanea_tarda aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |