Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Polycythaemia vera
Die Polycythaemia vera (PV, auch „Polycythämie“ oder „Polyzythämie“) ist eine seltene myeloproliferative Erkrankung, bei der sich alle Zellen im Blut übermäßig vermehren. Bei der PV sind vor allem die Erythrozyten betroffen, aber auch in geringerem Maße die Thrombozyten und Leukozyten. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Vorkommen
Pathogenese, JAK2 V617F-MutationDas Krankheitsbild beruht auf einer ursächlich noch nicht vollständig verstandenen Transformation multipotenter Stammzellen. Vor kurzem wurde eine Mutation im JAK2-Gen (JAK steht für "Januskinase"), einer Tyrosinkinase, beschrieben [1][2]. Diese Mutation der genomischen DNA führt zu einem Aminosäure-Austausch (Valin gegen Phenylalanin) an Position 617 des JAK2-Proteins ("V617F-Mutation"). Das JAK2-Protein spielt eine wichtige Rolle bei der Signaltransduktion in der Zelle. Durch die Mutation wird es aktiviert, so dass betroffene Zellen dauerhaft eine gesteigerte Zellteilungsrate haben. Die V617F-Mutation findet man bei verschiedenen hämatologischen Erkrankungen, aber besonders häufig (in mehr als 50 %) bei der Polycythaemia vera. Die betroffenen blutbildenden Stammzellen sind von der Stimulation durch Erythropoetin (Epo) unabhängig, und zeigen eine hundertfach erhöhte Sensitivität auf Wachstumsfaktoren wie IGF-1 (Insulinelike-Growth-Factor-1) und IL-3 (InterLeukin-3). Klinische SymptomeDurch die erhöhte Anzahl der Thrombozyten, Leukozyten und Erythrozyten wird das Blut dickflüssiger. Es kann zu Durchblutungsstörungen kommen. Es besteht die Gefahr einer Thrombose und in der Folge Embolie, gleichzeitig aber auch Blutungsgefahr, weil die Thrombozyten funktionsgestört sind. Die klinischen Symptome umfassen:
Die Krankheit kann in bis zu 10% langfristig in eine akute Leukämie oder eine Osteomyelofibrose übergehen. Diagnostik, Diagnosekriterien der WHO und DGHODie Vermehrung der Erythrozyten lässt sich im Labor durch Messung des Hämatokrit oder des Hämoglobins nachweisen. Auch Leukozyten und Thrombozyten sind im Blutbild meist vermehrt. Die Blutsenkung (BSG) ist dagegen verlangsamt, häufig sind Harnsäure und LDH im Serum erhöht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die in der folgenden Tabelle zusammengestellten Diagnosekriterien aufgestellt, die hier mit einigen Modikikationen, entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) wiedergegeben sind.[3]
Die Diagnose einer PV kann gestellt werden, wenn erstens:
und zweitens
TherapieRegelmäßige Aderlässe sind die beste Therapie, helfen aber nicht gegen die Thrombozyten- und Leukozytenvermehrung. Diese kann nur durch eine Chemotherapie beeinflusst werden. Diese zytostatische Therapie kann in Tablettenform mit Hydroxycarbamid (z. B. Litalir®, Syrea®, einem Zytostatikum), oder Interferon alpha (z. B. Intron A®, als subcutane Spritze) erfolgen. In der Erprobung sind weitere Medikamente wie Anagrelide. Das Auftreten von Thrombosen und Embolien aufgrund der erhöhten Thrombozytenzahl kann durch ASS (Acetylsalicylsäure) vermindert werden. Quellenangaben
Kategorien: Krankheitsbild in Hämatologie und Onkologie | Krebserkrankung |
|||||||||||||||||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Polycythaemia_vera aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |