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RiesenchromosomAls Riesenchromosom oder Polytänchromosom wird eine Vervielfachung eines einzelnen Chromosoms bezeichnet, die ohne eine Teilung der Zelle vollzogen wird (dieser Vorgang wird auch als Polytänisierung bezeichnet). Sie sind viel größer als normale Chromosomen und können durch ein Lichtmikroskop gut gesehen werden. Weiteres empfehlenswertes FachwissenRiesenchromosomen entstehen durch mehrfache Replikation während der Interphase. Die einzelnen homologen Chromosomen liegen exakt ausgerichtet eng aneinander, sodass dichter gepackte Bereiche (Heterochromatin) als "Banden" sichtbar werden. Auf Grund dieser Banden hat man schon frühzeitig Chromosomenkarten herstellen können. Beispielsweise bilden Zellen mit acht Chromosomen (vier Chromosomen-Paaren) vier Riesen-Chromosomen. Die Polytänisierung geht oft mit zehn oder mehr Replikationsrunden einher, so dass "Kabel" von 1000-2000 identischen ausgestreckten Chromatin-Fäden entstehen. In transkribierten Bereichen, kommt es zu einer Aufspiralisierung, wodurch der Gen-Ort heller erscheint. Solche Regionen bezeichnet man als Puff, besonders große Puffs bezeichnet man als Balbiani-Ring, nach ihrem Entdecker Edouard-Gérard Balbiani (1823-1899). Besonders große Polytänchromosomen finden sich in den Speicheldrüsen der Larven von Insektenarten wie der Zuckmücke (Chironomus sp.), wo sie 1881 von Balbiani erstmals beschrieben wurden, oder bei der Fruchtfliege Drosophila melanogaster. Zumindest bei D. melanogaster sind aber auch viele andere Gewebe polytän. In Spinndrüsen von Insektenlarven kurz vor und während der Verpuppung findet man ebenfalls polytäne Chromosomen. Die Gene, die für die Seidenproteine kodieren sind dort als Balbiani-Ringe (sehr hohe Transkriptionsraten) zu identifizieren. Polytänchromosomen treten auch bei Collembola (Springschwänzen), bei einigen Pflanzen in den Suspensorzellen, bei Ciliata (Wimpertierchen) und Diptera (Zweiflügler) in den Speicheldrüsen, Borstenbildungszellen und Nährzellen auf. Kategorien: Zellbiologie | Genetik |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Riesenchromosom aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |