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Polymyalgia rheumatica
Die Polymyalgia rheumatica (gr./lat. rheumatischer Vielmuskelschmerz, ugs. Polymyalgie) ist eine zu den Vaskulitiden (Gefäßentzündungen) gehörende Erkrankung mit akuten Schmerzen der Schulter- und Beckengürtelmuskulatur. Sie betrifft überwiegend ältere Menschen. Die Ursache der Erkrankung ist unbekannt, wahrscheinlich handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Die Entzündung läuft bei der Polymyalgie als Riesenzellarteriitis im Aortenbogen bzw. in den proximalen Extremitätenarterien (körperstammnahe Abschnitte der Arm- und Beinschlagadern) ab. In 40–50% der Fälle tritt die Polymyalgie zusammen mit einer Arteriitis temporalis (Entzündung der Schläfenschlagader) auf. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EpidemiologieDie Polymyalgia rheumatica ist eine typische Erkrankung des älteren Menschen, meist tritt sie bei Über-60-Jährigen auf. Frauen sind etwas häufiger betroffen. In etwa der Hälfte der Fälle ist sie mit der Arteriitis temporalis vergesellschaftet. Symptomatik und DiagnoseKardinalsymptom ist der akut einsetzende, erhebliche morgendliche Muskelschmerz im Schulter- und/oder Beckengürtelbereich. Dieser Schmerz ist in der Regel seitensymmetrisch. Es tritt eine zum Teil schmerzhafte Steifigkeit der Muskulatur auf, die bis zur Bewegungsunfähigkeit führen kann. Meist besteht zudem ein allgemeines Krankheitsgefühl, wie bei einem grippalen Infekt. Paraklinisch sind starke Entzündungszeichen (vermehrte Akute-Phase-Proteine, erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit) und bisweilen eine Anämie nachweisbar. Rheumafaktoren sind immer negativ. Auch die Elektromyographie ist unauffällig. Wegweisend ist die Biopsie der Arteria temporalis, die die Riesenzellarteriitis beweisen kann. Ein Normalbefund schließt eine Polymyalgia rheumatica jedoch nicht aus. In der Muskelbiopsie kann bei diagnostischer Unsicherheit das Vorliegen einer Polymyositis, einer Dermatomyositis oder einer Einschlusskörper-Myositis ausgeschlossen werden. Diagnosekriterien4 von 7 Kriterien müssen erfüllt sein (nach Bird et al., 1979):
Ein entscheidendes diagnostisches Zeichen ist, dass bei der Behandlung mit einer höheren Dosis von Cortison die Beschwerden fast schlagartig, also meist schon am nächsten Tag verschwinden. TherapieBei Gabe von Glukokortikoiden (100 mg/Tag) kommt es nach wenigen Tagen zur Beschwerdebesserung. Wenn nicht gleichzeitig ein Befall der Arteria temporalis vorliegt, kann mit geringeren Initialdosen (30 mg/Tag) behandelt werden. Die Dosis wird nur bei Beschwerdefreiheit gesenkt. Zur Verhinderung von Rezidiven ist eine Erhaltungstherapie über die Dauer von mindestens einem Jahr nötig. Wenn die alleinige Behandlung mit Kortikoiden keine zufriedenstellenden Ergebnisse bringt, kann zusätzlich Methotrexat gegeben werden. Die Studienlage rechtfertigt im Moment (2005) keine Standardbehandlung mit Azathioprin. Anfangs hochdosiert Prednison, später möglichst niedrige Erhaltungsdosis. Die Therapiedauer ist 18-24 Monate. Therapieziel
Siehe auchLiteratur
Kategorien: Autoimmunerkrankung | Krankheitsbild in der Rheumatologie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Polymyalgia_rheumatica aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |