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Pica-Syndrom
Als Pica oder Pica-Syndrom - nach lat.: pica (Elster) - wird eine seltene Essstörung bezeichnet, bei der Menschen Dinge zu sich nehmen, die allgemein als ungenießbar oder auch ekelerregend angesehen werden. Die ebenfalls übliche Bezeichnung Pikazismus wurde früher für ungewöhnliche Essgelüste Schwangerer verwendet. Vereinfacht könnte man sagen, dass es sich hierbei im Gegensatz zu Anorexie und Bulimie um keine „quantitative“, sondern um eine „qualitative“ Essstörung handelt. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Symptome und BeschwerdenEs werden Dinge gegessen, die nicht primär dem menschlichen Verzehr dienen, wie etwa Erde, Asche, Kalk, Lehm, Sand, Steine, Papier, Farbschnipsel oder Pflanzenteile. Manchmal werden auch Dinge verzehrt, die im allgemeinen als ekelerregend gelten, wie etwa Exkremente, Staub und Abfall. DiagnosekriterienDas DSM-IV bezeichnet die Pica mit 307.52 als eine Essstörung, bei der keine Lebensmittel, sondern andere Dinge verzehrt werden, und verzichtet auf eine weitere Zuordnung, verlangt aber die Erfüllung folgender Kriterien:
Ausreichend schwerwiegend ist die Störung selbstverständlich, wenn die verzehrten Objekte zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Vergiftungen, Verletzungen oder mechanischen Beeinträchtigungen im Verdauungstrakt - wie einem Ileus - führen oder es zu einer Unterernährung kommt. Nicht um eine Pica handelt es sich, wenn beispielsweise spitze oder andere Gegenstände von Gefangenen alleine zum Zweck geschluckt werden, um eine Behandlung und damit alleine die Verlegung aus einer Strafvollzugsanstalt zu erzwingen. (Siehe dazu Selbstverletzung oder Suizid.) Das Essen von Haaren (eine „Trichophagie“) wird vor allem bei einer Trichotillomanie beobachtet, die zu den Störungen der Impulskontrolle gezählt wird. UrsachenDas Pica-Syndrom betrifft relativ häufig geistig behinderte Menschen, Demente, Autisten, Menschen mit anderen psychischen Erkrankungen und Verwahrloste, die teilweise nicht wissen, was sie eigentlich zu sich nehmen. Folgen und KomplikationenPikazismus kann schwerwiegende Folgen haben, zum Beispiel Verstopfung, Beschwerden des Verdauungstrakts (Ileus und andere Erkrankungen) und Vergiftungen durch giftige Pflanzen bzw. Pflanzenteile. Selbst der Verzehr von relativ „harmlosen“ Dingen wie Erde, Lehm oder Asche kann zu Infektionen führen. Lang anhaltender Pikazismus kann zu Fehlernährung, Vitaminmangel und Unterernährung führen; dies ist besonders bei Kindern schwerwiegend. BehandlungPsychotherapeutische Maßnahmen können erwogen werden. Ansonsten ist eine entsprechende Beaufsichtigung, bei Gefahr für das eigene Leben eine Unterbringung angezeigt. Siehe auch
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Pica-Syndrom aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |