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ArzneistoffEin Arzneistoff ist ein Wirkstoff, der im oder am menschlichen oder tierischen Körper zur Heilung, Linderung, Verhütung oder Erkennung von Krankheiten dient. Ein Arzneistoff ist in Kombination mit einem oder mehreren Hilfsstoffen ein Bestandteil eines Arzneimittels. Arzneistoffe sind dabei diejenigen Bestandteile eines Arzneimittels, die die Ursache für dessen Wirksamkeit sind. Neben natürlich vorkommenden Arzneistoffen (Naturstoffe) werden auch ihre partialsynthetischen Abkömmlinge und totalsynthetisch hergestellte chemische Arzneistoffe verwendet. Zunehmend gewinnen auch gentechnisch hergestellte Arzneistoffe an Bedeutung. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
NaturstoffeNaturstoffe sind Stoffe, die von lebenden Organismen wie Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen produziert werden. Die ersten Arzneimittel bestanden ausschließlich aus Naturstoffen und auch heute erfreuen sich Arzneimittel mit pflanzlichen Inhaltsstoffen (Phytopharmaka), insbesondere in der Selbstmedikation, zunehmend großer Beliebtheit. Einige Naturstoffe werden nicht aus biologischem Material extrahiert, sondern synthetisch bzw. teilsynthetisch oder biotechnologisch hergestellt, da dies schneller, sicherer und kostengünstiger sein kann. Die komplexe Struktur vieler Naturstoffe verhindert in den meisten Fällen eine effiziente Totalsynthese (Erythromycin,Taxol, Insuline, etc.). Naturstoffe sind in vielen Anwendungsgebieten (Antibiotika, Zytostatika, Immunsuppressiva) als Leitstrukturen der Pharmakologie unverzichtbar. Synthetische StoffeSynthetisch hergestellte Wirkstoffe sind in der heutigen Therapie die am weitesten verbreiteten Wirkstoffe. So werden 70 % der Arzneimittel der „Perspektive-2007“ auf Basis von synthetischen Wirkstoffen entwickelt. Gentechnische StoffeGentechnisch erzeugte Wirkstoffe werden mit Hilfe von Mikroorganismen (Bakterien, Hefe) oder Säugetierzellen in großen Fermentern biotechnologisch produziert. Es gibt auch neue Versuche, die Wirkstoffe direkt von Säugetieren (z. B. in der Milch) oder Pflanzen (z. B. in den Früchten) produzieren zu lassen. Die ersten bekannten gentechnischen Wirkstoffe waren naturidentisch aufgebaut. Allerdings ist man heute dazu übergegangen, die Wirkstoffe gentechnisch so abzuwandeln, dass sie noch gezielter wirken. So wirkt z. B. eine gentechnisch abgeänderte Version des Hormons EPO, das Darbepoetin α (Aranesp®), gezielter gegen Blutarmut. Derzeit sind drei Prozent der zugelassenen Wirkstoffe gentechnischen Ursprungs, allerdings sind von den jährlich neu eingeführten Wirkstoffen mittlerweile 15 bis 25 Prozent gentechnischen Ursprungs. Siehe auch
Kategorien: Arzneistoff | Pharmakologie |
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