Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
PflanzenheilkundeDie Pflanzenheilkunde oder Phytomedizin ist die Lehre der Verwendung von Heilpflanzen als Medikament. Sie umfasst:
Die Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten medizinischen Therapien und ist auf allen Kontinenten und in allen Kulturen beheimatet. Phytotherapie im engeren Sinne verwendet ganze Pflanzen (Kraut) und deren Teile (Blüten, Blätter, Wurzel), die auf verschiedene Weise (als Frischkraut, als Aufguss, als Dekokt (Auskochung) oder Kaltwasserauszug) zubereitet werden. Auch die Pulverisierung und Trockenstandardisierung ist möglich.
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
PflanzenheilkundeNaturwissenschaftliche MedizinDie Pharmakologie bemüht sich oft um die Untersuchung des hauptsächlich wirksamen Bestandteiles einer Pflanze in chemisch getrennter und gereinigter Form als Arzneistoff. Diese Nutzungsstrategie von Wirkstoffen pflanzlicher Herkunft war und ist sehr erfolgreich; sie kann Vorteile gegenüber Extrakten haben, etwa wenn auf diesem Weg Nebenwirkungen (beispielsweise durch Entfernen unerwünschter Stoffe) verringert werden können oder der Gehalt des Wirkstoffes in einem Medikament konstant gehalten werden kann. Eventuell können die Wirkstoffe auch chemisch modifiziert und verbessert werden. Besondere TherapieformenIn Deutschland gibt es die im Sinne des Sozialgesetzbuches anerkannte besondere Therapieform. Seit 1978 bekennt sich der deutsche Gesetzgeber im Arzneimittelgesetz zum Wissenschaftspluralismus der Medizin. Darunter werden derzeit die wissenschaftlich orientierte Medizin (evidenzbasierte Medizin, von Anhängern „alternativer Heilungsmethoden“ und umgangssprachlich auch als Schulmedizin bezeichnet) einerseits und andererseits drei besondere Therapierichtungen verstanden:
Die Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen dürfen verordnet werden, auch ohne einen wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis gebracht zu haben. In Österreich und der Schweiz wurde die Trennung in evidenzbasierte Medizin und Phytotherapie nie so streng vollzogen, die hausärztliche und allgemeinmedizinische Versorgung umfasst auch die Pflanzenheilkunde, die Präparate sind in Apotheken erhältlich. Therapierichtung PhytotherapieBei der reinen Phytotherapie werden meist Stoffgemische verwendet, sei es, weil der Wirkstoff bisher unbekannt ist, oder sei es, weil bekannte Präparate gut wirksam sind. Da zumindest ein Teil der Phytotherapie eine naturwissenschaftliche Basis besitzt, tritt ein wesentlicher Dissens zwischen Vertretern der naturwissenschaftlichen Medizin und der Therapierichtung Phytotherapie erst dann auf, wenn bei einzelnen Wirkstoffen, beziehungsweise Präparaten, Nachweise der Wirksamkeit fehlen, beziehungsweise umstritten sind oder Nebenwirkungen unbeachtet bleiben. Zu Auseinandersetzungen wird es auch dann kommen, wenn die Ganzheitlichkeit der Präparate das Konzept des Wirkstoffes verdrängt. Sino-japanische PhytotherapieDie traditionelle sino-japanische Phytotherapie hat den Namen Kampo. Dieser Begriff leitet sich von den Worten „Han“, das durch Lautverschiebung zu „Kan“ wurde, und „Ho“ ab. Han bezeichnet die chinesische Han-Dynastie (206 v.Chr. bis 220 n.Chr.), Ho umfasst Begriffe wie Technik und Verfahren. Auch die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) verwendet zum größten Teil Pflanzen und deren Bestandteile. Seit Jahrzehnten wird die medizinische Wirksamkeit der chinesischen Kräutermedizin oder TCM in Studien erforscht. Schweizer Forscher haben in 2007 eine Metaanalyse von 136 Studien zur chinesischen Kräutermedizin vorgenommen.[1] Insgesamt waren von diesen Studien nur 2 Prozent von guter Qualität. Viele Studien waren von methodisch zu schlechter Qualität, um seriöse Aussagen zu erlauben.[2][3][4][5] Zur Zeit scheint es unklar zu sein, ob die chinesische Kräutertherapie mehr Nutzen als Schaden bringt.[6] Die Autoren der Studie[7] stimmen deshalb Ernst [8] zu, daß angesichts der Popularität der Kräutermedizin mehr Forschung nötig ist, um der Stellenwert zu bestimmen und dieser Vorschlag auch die chinesische Kräutermedizin betreffe. Ernst kommentierte die oben genannte Studie[9] so: „Chinesische Kräuter Medizin (CKM) wird häufig angepriesen, als stehe ihre Wirksamkeit außer Frage - 3000 Jahre Geschichte können nicht irren! .... Ein anderer, hochinteressanter Befund betrifft die individualisierte CKM. Wenn ein Patient mit CKM behandelt wird, dann erhält er fast immer eine Mixtur, die nach den Prinzipien der TCM ganz individuell auf ihn zugeschnitten ist. Viele glauben, dass dieses Vorgehen nicht mit randomisierten Studien überprüfbar sei. Dies stimmt ganz sicher nicht. Was allerdings richtig ist, ist die Tatsache, dass nur sehr wenige Studien existieren, die die Effektivität dieser individualisierten CKM testen. In der vorliegenden Analyse fanden sich nur zwei derartige Untersuchungen. Beide zeigen nicht, dass dieses Vorgehen wirksam ist.....“[10] Methoden der PhytotherapieZubereitungBei allen Zubereitungsarten spielt die Auslösungszeit eine besondere Rolle, da sich abhängig von der Zeit bestimmte Stoffe aus den Pflanzen lösen. Bei der Zubereitung als Aufguss und Dekokt ist darüber hinaus von Bedeutung, dass die Pflanzen mit geschlossenem Deckel ziehen beziehungsweise auskochen, da sich bei diesem Vorgang meist therapeutisch besonders wirksame ätherische Öle bilden, die besonders flüchtig sind und ansonsten verloren gehen würden. Die Zubereitung und Dosierung entsprechender Präparate bedarf Expertenwissens, eventuell besteht die Gefahr von tödlichen Vergiftungen. Evidenzbasierte Medizin und HomöopathieEvidenzbasierte Medizin und Homöopathie nutzen gleichermaßen die Erkenntnisse der Phytotherapie, wobei die Nutzung der pflanzlichen Wirkstoffe durch die evidenzbasierte Medizin sich im Bereich von naturwissenschaftlich anerkannten Konzepten bewegt, die Nutzung durch Homöopathie diesen Rahmen allerdings verlässt. In der evidenzbasierten Medizin werden zunehmend auch phytotherapeutische Produkte eingesetzt, wenn ihre Wirksamkeit erwiesen ist (beispielsweise Gelomyrtol). Systematisierung der pflanzlichen InhaltsstoffeDurch pharmakologische Untersuchungen konnten viele Inhaltsstoffe in ihrer chemischen Struktur geklärt werden. Es lassen sich dabei verschiedene Gruppen zusammenfassen:
Pflanzenheilkunde in der Geschichte
Siehe auch
Literatur
Quellen
Kategorien: Naturheilkunde | Pharmakologie |
|
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Pflanzenheilkunde aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |