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Peyote
Peyote (Lophophora williamsii), von Nahuatl "peyotl", bezeichnet eine Art der Kakteen (Cactaceae) aus der Gattung Lophophora. Die Pflanze wurde 1840 von Lemaire als Echinocactus williamsii erstbeschrieben. 1859 kombiniert Engelmann die Pflanze zu Anhalonium williamsii um. 1872 wird die Pflanze durch Voss zu Ariocarpus williamsii und 1886 wird sie durch Rümpler wieder zu Anhalonium gestellt. Etwas später, 1891, kombiniert Coulter die Pflanze zu Mammillaria williamsii. 1894 stellt Coulter die Gattung Lophophora auf und ordnet die Pflanze in diese neue Gattung ein. Die Pflanze hat also eine sehr bewegte taxonomische Geschichte hinter sich. Dadurch bedingt existiert eine Vielzahl von Synonymen, die hier nachfolgend aufgeführt werden:
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
BeschreibungDer Peyotekaktus, der ursprünglich in Mexiko und im Süden der USA heimisch war, entwickelt eine dicke, fleischige Pfahlwurzel und einen flachkugeligen, 5-8 cm hohen sowie 8-10 cm breiten Körper, der in der Natur meist teilweise von Substrat bedeckt ist. An seiner Basis können sich zahlreiche Seitensprosse bilden. Der Stamm zeigt 5-13 flache, scharf längs gefurchte, undeutlich gehöckerte Rippen, auf denen die 1-3 mm breiten Areolen sitzen. Aus diesen erheben sich bei der jungen Pflanze schwache Stacheln, an deren Stelle im Reifezustand pinselartige gelblich weiße Wollbüschel treten. Im Sommer entfalten sich am wolligen Scheitel 1.5 bis 2,5 cm lange weiße bis rosafarbene Blüten. Diese auch als Rauschgiftkaktus bekannte Spezies enthält das halluzinogene Alkaloid Meskalin und wurde von den mexikanischen Ureinwohnern bei religiösen Riten zur Erzeugung von Rauschzuständen verwendet. Die wirksame Dosis für Meskalin beträgt zwischen 0,3 und 0,5 g (entspricht ungefähr 25 g des getrockneten Peyote) und hält je nach Dosis 6 bis 12 Stunden an. Die höheren Konzentrationen der Alkaloide werden aber erst in den älteren Kakteen erreicht, da der Kaktus 20 bis 30 Jahre braucht, um richtig auszuwachsen. Dann erreicht er einen Durchmesser von 15 bis 25 cm. Die Art ist wie alle Kakteen geschützt, es besteht ein Einfuhr- oder Handelsverbot für Wildpflanzen (CITES). In Deutschland ist der Peyote auch bekannt unter dem Namen "Schnapskopf". GeschichteBereits mittelamerikanische Grabfiguren aus der Zeit um 200 vor unserer Zeitrechnung beweisen die Verwendung des psychotropen Kaktus in der "amerikanischen Antike". Der Peyote spielte schon vor der Eroberung Mexikos durch die Spanier eine Rolle im Kult der mexikanischen Einwohner, da bereits Fray Bernardino de Sahagún in seinem Geschichtswerk davon berichtet. In Mexiko durch den Einfluss der christlichen Missionare allmählich durch den Agavenschnaps Tequila ersetzt, spielte er Anfang des 20. Jahrhunderts dort nur noch bei den Huicholes und den Tarahumara eine Rolle, doch fand ein um den Genuss von Peyote kreisender Ritus interessanterweise ab 1870 bei den Indianerstämmen Nordamerikas, die den Peyote bis dahin nicht gekannt hatten, weite Verbreitung. Die 1914 gegründete Native American Church stellt trotz Verboten in vielen US-Bundesstaaten das Peyote-Ritual in den Mittelpunkt ihrer Identität. Inzwischen wurde für die religiöse Gruppe eine Sonderregel festgelegt, die es den Gläubigen erlaubt, den Kaktus, wie auch das darin enthaltene Meskalin, zu besitzen und zu konsumieren. Berühmt wurden die romanhaften Erlebnisse des US-amerikanischen Anthropologen Carlos Castaneda mit seinem Medizinmann-Guru Don Juan Matus. Der Peyote wurde in vielen botanischen Gärten Europas wegen zahlreicher Diebstähle aus den Schausammlungen genommen oder ist nur hinter Glas zu sehen. Psychoaktive WirkungTrotz der Vielzahl von psychotropen alkaloidalen Inhaltsstoffen des Peyote-Kaktus (respektive innerhalb des oberirdischen Teils), die kurioser Weise keinen signifikanten Wirkungseffekt auf die menschliche Psyche haben, jedoch umso stärker den Sympathikus nachhaltig beeinflussen, tritt zunächst Übelkeit vor dem eigentlichen Rausch ein. Der orale Konsum geht oft mit Übelkeit und häufig auch Erbrechen einher. Es erfolgt nach spätestens 75 Minuten ein ungeheurer Schub von veränderter Persönlichkeitswahrnehmung mit einer intensiven Geruchs-/Hör- und vor allem Farbwahrnehmung. Erfahrene Peyotisten behaupten oft, dass tiefliegende, hauptsächlich negative Erinnerungen zum Vorschein treten, die so erst bearbeitet und überwunden werden können. Psychisch labile Persönlichkeiten sind mit dieser Erfahrung oft überfordert und können im schlimmsten Fall anhaltende Psychosen oder Angstneurosen davontragen. Rechtliche AspekteIn der Schweiz ist der Peyote als Betäubungsmittel eingestuft. Der Besitz ist illegal. [1] Weitere Namen von PeyoteNatürlich gibt es viele Unterschiede in der Aussprache und Variationen in der Schreibweise so z.B. "Peyote" oder "Peyotle" einschließlich "Pejote", "Pellote", "Peote", "Peori", "Peyot", "Pezote" und "Piotle". Aber viele Indianerstämme, die Peyote benutzen, haben auch eigene Namen für ihn, in ihrer Sprache. Doch sie nutzen teilweise das Wort Peyote auch noch nebenbei. Einige dieser Stämme und ihre Namen sind:
Tarahumara - vorwiegend híkuli, aber auch híkori, híkoli, jíkuri, jícoli, houanamé, híkuli wanamé, híkuli walúla saelíami und joutouri
Falscher PeyoteEin ähnlicher, ebenfalls psychoaktiver Kaktus (Ariocarpus retusus) wird besonders häufig und auch in Botanikbüchern als "Falscher Peyote" bezeichnet. Der Name Falscher Peyote findet aber bei den Indios auch Verwendung für rund 20 bis 30 verschiedene andere Kakteen. Andere Arten, welche als Peyote bekannt sind.Zwei Faktoren führten dazu, daß verschiedenste Pflanzen unter den Name Peyote bekannt sind. Da wären erst einmal ein ähnliches Aussehen und das gleiche Verbreitungsgebiet und zweitens ein vergleichbarer physiologischer Effekt, wie er für medizinische und religiöse Rituale Anwendung fand. Viele Pflanzen, die auch Peyote genannt werden, besitzen beide dieser Charaktere, zu ihnen gehören:
Siehe auchLiteratur
Kategorien: Halluzinogen | Pflanzliche Droge |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Peyote aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |