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Peritoneum



Das Peritoneum (von griech. peritonaion „das Ausgespannte“) oder Bauchfell kleidet als seröse Haut den Bauchraum aus. Es umgibt die meisten inneren Organe unterhalb des Zwerchfells bis zum Eingang des kleinen Beckens.

Die Auskleidung der Innenseite der Bauchwand nennt man Peritoneum parietale (parietales Peritoneum), den Überzug der Organe Peritoneum viscerale (viszerales Peritoneum), wobei nur das Peritoneum parietale sensibel innerviert wird, d. h. empfindlich für Schmerzen ist.

Das Peritoneum viscerale umschließt Leber, Gallenblase, Milz, Magen, den größten Teil sowohl des Dünn- (Intestinun tenue) und Dickdarms (Intestinum crassum).

Die Harnblase (Vesica urinaria) und bei der Frau die Gebärmutter (Uterus), der Eileiter (Tuba uterina, „Tube“) und die Eierstöcke (Ovarien), befinden sich im sogenannten Subperitonealraum. Diese Organe „buckeln“ sich von unten her in das parietale Blatt des Bauchfells ein, welches an dieser Stelle auch als Peritoneum urogenitale (respektive Perimetrium im Falle des der Pars uterina) bezeichnet wird. Durch das Einwachsen der weiblichen Genitalorgane in das Peritoneum bilden sich als Bauchfellduplikaturen deren Gekröse.

Das Peritoneum sezerniert und absorbiert Peritonealflüssigkeit, ein Sekret, das als „Schmiermittel“ die Reibung (Viskosität) an seiner Oberfläche herabsetzt und so Bewegungen der Organe gegeneinander (z. B. bei Magenfüllung oder Schwangerschaft) erleichtert. Die Flüssigkeitsmenge ist normalerweise mit 50 ml gering; jede größere Ansammlung ist pathologisch (krankhaft) und wird als Aszites bezeichnet. Eine mangelhafte Produktion der Peritonealflüssigkeit kann bei Bewegung der Organe wegen der erhöhten Reibung zu Schmerzen oder sogar zu Verwachsungen des Bauchfells führen. Eine Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) ist eine lebensgefährliche Komplikation von Verletzungen der Bauchwand oder des Darms, von Krebserkrankungen sowie des „Blinddarmdurchbruchs“ als Folge der „Blinddarmentzündung“ (Appendizitis).

Die Gesamtfläche des Bauchfells beträgt ca. 1,6-2,0 m². An der Vorderwand der Bauchhöhle unterhalb des Nabels finden sich fünf Längsfalten (lat. Plicae). Die drei medialen sind Rudimente der embryonalen Entwicklung. Die unpaare, innerste Aufwerfung enthält den zum Ligamentun umbilicale medianum obliterierten Urachus, daneben verlaufen pränatal die beiden Aa. umbilicales, welche nach der Geburt zu den Ligamenta umbilicalia medialia degenerieren. Die lateralen Falten des Bauchfells enthalten (auch postnatal) die Arteriae und Venae epigastrica inferiores. In der Chirurgie dienen diese Falten als wichtige anatomische Leitstrukturen.

Siehe auch

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Peritoneum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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