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Pavor



Der Pavor (lateinisch die Angst) oder der Angor (lateinisch die Beklemmung, vergleiche Angina) ist eine Form der Schlafstörung, eine Parasomnie, die vorwiegend Klein- und Schulkinder betrifft, aber auch Erwachsene ein Leben lang begleiten kann. Sie kann nach dem zeitlichen Auftreten in zwei Formen unterteilt werden:

  • der Pavor nocturnus ist die Nachtangst,
  • der Pavor diurnus ist die Tagangst (Form beim Mittagsschlaf).

Symptome

Während der ersten Non-REM-Schlafphase (typischerweise 15 Minuten bis eine Stunde nach dem Einschlafen) schreckt das Kind mit einem Schrei aus dem Tiefschlaf und ist vegetativ zunächst so aktiviert, dass es für bis zu fünfzehn Minuten nicht ansprechbar sein kann. Als Zeichen dieser vegetativen Erregung kommen kalter Schweiß, schneller Puls (Tachykardie) und beschleunigte Atmung (Tachypnoe) vor. Das Kind erkennt seine Eltern nicht und lässt sich nicht wecken. Am Ende des Anfalls erwacht es und schläft meist wieder ruhig ein. Meist kann es sich daraufhin nicht an den Vorfall erinnern (Amnesie).

Differentialdiagnose

Diese Anfälle sind nicht zu verwechseln mit Albträumen, deren Traumthemen nach dem Erwachen zunächst meist sehr gegenwärtig sind und die nach heutiger Lehrmeinung als eigenständige Krankheitsentität aufzufassen sind.

Eine EEG-Kontrolle zum Ausschluss einer latenten Epilepsie ist erforderlich.

Ätiologie

Nach psychoanalytischer Auffassung handelt es sich um Reaktionen ängstlicher Kinder auf aktuelle Konflikte oder aufregende Erlebnisse. In der evidenzbasierten Medizin wird von einer Reifungsstörung des Systems der Regulierung der Schlafphasen ausgegangen.

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