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Paul RitzPaul Ritz (am bekanntesten als Paulus Ricius, auch: Rici, Ricci, Riccius, Paulus Israelita), geadelt als von Sprinzenstein (* um 1480, † nach 1542, meist wird 1541 angegeben) war ein gelehrter Autor (Philosoph, Kabbalist und Mediziner) in der Zeit des Humanismus. Weiteres empfehlenswertes FachwissenBiografieRitz konvertierte 1505 vom Judentum zum Christentum. Als Doktor der Medizin, mehrere Jahre Professor an der Universität Pavia, war er ab 1514 Leibarzt von Kaiser Maximilian I. sowie Erzieher und Berater des Erzherzogs Ferdinand (des späteren Kaiser Ferdinand I.). Er wurde wahrscheinlich im Jahre 1530 als "von Sprinzenstein" (Schloßgut in Oberösterreich im Mühlviertel) geadelt. Gegen Johannes Eck vertrat Ritz die neuplatonistische Ansicht, der Sternenhimmel hätte eine Seele. Er bemühte sich um die Vermittlung von Talmud und Kabbala mit der christlichen Lehre. Dabei griff er Ideen von Giovanni Pico della Mirandola und Johannes Reuchlin auf. Ritz verteidigte 1523 Reuchlin gegen Jacobus Hoogstraeten, aber auch die Kabbala, die er als allegorische Deutung der Bibel sah. Erasmus von Rotterdam stimmte dieser Interpretation im November 1520 brieflich zu. Neben Übersetzungen aus dem Hebräischen gilt als sein Hauptwerk De Cælesti Agricultura. 1541 erschien in Augsburg eine Gesamtausgabe seiner Werke. Im Italienischen wird Ritz Paolo Ricci genannt, darf aber nicht mit einem etwas später lebenden Franziskaner dieses Namens verwechselt werden. LiteraturHans Petersen: Reuchlins Stellung zur Kirche und Theologie seiner Zeit. In: Reuchlin und die politischen Kräfte seiner Zeit. Sigmaringen 1998, S. 147-162, hier S. 159 ISBN 3-7995-5975-2 Sekundärliteratur
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