Paul Gerson Unna

Paul Gerson Unna (* 8. September 1850 in Hamburg; † 29. Januar 1929 ebenda) war ein deutscher Arzt und Dermatologe.

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Leben

Der Sohn des Hamburger Arztes Moritz Adolph Unna und Bruder der Porträtmalerin Julie de Boor (verw. Ploos van Amstel) begann ein Medizinstudium in Heidelberg, unterbrach es aber, um im Krieg zwischen Frankreich und Preußen zu kämpfen, wo er schwer verwundet wurde. 1871 nahm er sein Studium in Heidelberg wieder auf, ging später nach Leipzig und promovierte schließlich bei Anatol Waldeyer in Straßburg. Seine Doktorarbeit zur Histologie und Entwicklungsgeschichte der Epidermis (Archiv für mikroskopische Anatomie, 1876) enthielt eine Reihe von neuen Ideen und Sichtweisen, die teilweise auf harte Kritik stießen, sodass sie erst nach einigen Korrekturen 1875 angenommen wurde.

Seine dermatologische Ausbildung erhielt er in Wien, wo er unter anderem mit Ferdinand von Hebra, Moriz Kaposi und Heinrich Auspitz zusammenarbeitete.

Nach seiner Rückkehr nach Hamburg arbeitete er zunächst in der Praxis seines Vaters, dann im Krankenhaus Sankt Georg. Unnas Hauptinteresse galt der Haut. Bereits 1881 eröffnete er eine Praxis für Hautkrankheiten in Hamburg; 1884 eröffnete er eine private Hautklinik in Hamburg-Eimsbüttel, die er Dermatologikum nannte und in der er sich ganz auf sein Spezialgebiet konzentrieren konnte. Sein 1884 veröffentlichtes Buch "Histopathologie der Hautkrankheiten" fasste das gesamte damalige Wissen zu Hautkrankheiten zusammen und machte ihn zu einem der führenden Dermatologen seiner Zeit. Er beschrieb Hautkrankheiten und entwickelte neue Therapien. Zu seinen Neuerungen zählt die Nutzung von Ichthyol und Resorcin gegen Hautkrankheiten (ab 1886).

Unna erforschte die biochemischen Prozesse der Haut und beschrieb als erster das Stratum granulosum. 1894 führte er die Schichtprojektion als eine Methode der Hautuntersuchung ein.

1907 verlieh ihm der Hamburger Senat den Titel eines Professors, 1908 wurde er Chefarzt am Krankenhaus Eppendorf. Erst 1919 wurde er auch Professor der Universität Hamburg, und erhielt den ersten Lehrstuhl für Dermatologie.

1927 beschrieb er erstmalig die Unna-Krankheit.

Er arbeitete eng mit dem Apotheker Paul Carl Beiersdorf zusammen.

In Eimsbüttel trägt die Unnastraße seinen Namen, in der die Beiersdorf AG ihre Konzernzentrale hat.