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Paul FlechsigPaul Emil Flechsig (* 29. Juni 1847 in Zwickau; † 23. Juli 1929 in Leipzig) war ein deutscher Psychiater und Hirnforscher. Er gilt als einer der "Väter der Neuroanatomie". Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LebenVon 1865 bis 1870 studierte er an der Universität Leipzig unter Ernst Heinrich Weber, Eduard Friedrich Weber und Carl Ludwig. Während dieser Zeit wurde er Mitglied der Alten Leipziger Landsmannschaft Afrania, der er bis an sein Lebensende treu verbunden blieb. 1872 war er Assistent von Ernst Leberecht Wagner am Pathologischen Institut der Universität Leipzig. 1873 betraute ihn Carl Ludwig mit der Leitung der histologischen Abteilung am Physiologischen Institut. 1875 legte er seine Habilitation ab. 1877 wurde er außerordentlicher Professor am neu gegründeten Lehrstuhl für Psychiatrie. - Das Thema seiner Antrittsvorlesung an der Universität Leipzig vom 4. März 1882 lautete: Die körperlichen Grundlagen der Geistesstörungen.[1] Flechsig hat schon in dieser Antrittsvorlesung 1882 den Terminus ‚Geisteskrankheit’ kritisiert. Er wollte ihn durch das „korrekte Wort Nervenkrankheit“ ersetzt wissen (zit. n. Steinberg 2001, S. 58). Von 1884 bis 1921 war er Ordinarius für Psychiatrie. Sein Nachfolger war Oswald Bumke, der sein Amt als Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie und Neurologie im Frühjahr 1921 antrat. Nach Flechsig ist das Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung an der Universität Leipzig benannt. Zudem wurde er mit dem Aufbau einer neuen Nervenklinik beauftragt. Von 1894 bis 1895 war er Rektor an der Universität Leipzig. In seiner Rektoratsrede von 1894 "Gehirn und Seele" fasste er seine Gedanken zur Lokalisation der höheren Hirnfunktionen auf dem Boden von neuroanatomischen Analysen zum ersten Mal zusammen. Sein bekanntester Patient war Daniel Paul Schreber. Wie Janet Malcolm in ihrem Buch Vater, lieber Vater...Aus dem Sigmund-Freud-Archiv schreibt, fand Jeffrey M. Masson in Freud's Bibliothek einen von Flechsig 1884 verfassten Artikel, den er an Freud gesandt hatte und in dem er berichtet, daß er in seiner Anstalt Kastrationsexperimente an hysterischen und zwangsneurotischen Patienten vornahm. [2] Sigmund Freud hat dieses Wissen in seinem 1911 erschienenen Aufsatz Psychoanalytische Bemerkungen über einen autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia, in dem er versucht hat, Daniel Paul Schreber und sein Verhältnis zu Flechsig anhand der autobiografischen Schrift von Schreber zu analysieren, nicht erwähnt. Werke
Literatur über Flechsig
EhrungenEine Ehrenmedaille schuf der Jugenstilkünstler Max Lange (Künstler). Quellen
Kategorien: Mediziner (19. Jahrhundert) | Mediziner (20. Jahrhundert) |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Paul_Flechsig aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |