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Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstaedter-Preis



Der Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis wird seit 1952 jedes Jahr für wegweisende Forschungen in der Medizinwissenschaft vergeben. Die Auszeichnung ist mit 100.000 Euro dotiert. Verliehen wird sie traditionell in der Frankfurter Paulskirche, und zwar jeweils am 14. März, dem Geburtstag von Paul Ehrlich.

Ausgezeichnet werden Wissenschaftler mit hervorragenden Leistungen aus dem In- und Ausland, in den von Paul Ehrlich bearbeiteten Medizinbereichen. Insbesondere sind dies die Immunologie, die Krebsforschung, die Hämatologie, die Mikrobiologie und die experimentelle und klinische Chemotherapie.

Der von der Paul Ehrlich-Stiftung verliehene Preis gehört zu den am höchsten dotierten und international renommiertesten Preisen, die in Deutschland im Bereich Medizin vergeben werden. Finanziert wird der Preis knapp zur Hälfte durch das deutsche Bundesgesundheitsministerium, der restliche Teil wird aus Unternehmensspenden finanziert.

Unter den Preisträgern waren zahlreiche spätere Nobelpreisträger.

Inhaltsverzeichnis

Preisträger

2008

  • Professor Tim Mosmann, Immunologe an der University of Rochester und Direktor des David H. Smith-Zentrums für Impfbiologie und Immunologie

„Die Forschungsarbeiten von Tim Mosmann haben zur Entdeckung von zwei Subtypen von Helfer-T-Lymphozyten, den Th1- und Th2-Zellen, geführt und neue Einblicke in den Krankheitsmechanismus von Infektionskrankheiten und Allergien ermöglicht“, hieß es in der Begründung zur Preisvergabe.

2007

  • Professorin Ada Yonath, Biochemikerin am Weizmann Institut in Rehovot, Israel
  • Professor Harry Noller, Biochemiker am Center for Molecular Biology of RNA an der Universität von Californien in Santa Cruz, USA

Beide werden für ihre Arbeiten zur Struktur und Funktion von Ribosomen geehrt.

2006

Der Preis wurde für die Erforschung der RNA-Interferenz verliehen. Mello und Fire entdeckten die Mittler der RNA-Interferenz, die so genannten nicht kodierenden doppelsträngigen "small interfering Ribonucleinacid" (siRNAs). Es handelt sich dabei um die Erforschung der Sicherheitssysteme, die im Laufe der Evolution von Zellen zur Abwehr schädigender Gene entwickelt wurden. (Quelle: Forschung Frankfurt 1.2006, S. 78ff.)

2005

  • Professor Ian Wilmut, damals Forschungs-Leiter am Roslin-Institut in Edinburgh, Schottland, "Vater" von Klonschaf Dolly

Wilmut erhielt den Preis "für seine bahnbrechenden Experimente, die zum Klonen eines Säugetiers führten".[1]

Die Verleihung des Paul Ehrlich-Preises an Wilmut war nicht unumstritten,[2] zumal die den Preis zur Hälfte mitfinanzierende Bundesregierung sich in der UN-Vollversammlung für ein Klon-Verbot ausgesprochen hatte.[3]

Ein Jahr später soll Wilmut in einem Plagiatsprozess in Edinburgh zugegeben haben, dass er gar nicht der "Vater" des weltberühmten Klon-Schafes sei.[4] Diese Ehre gebühre seinem Kollegen Keith Campbell.[5] Letzterer ist Zellbiologe und Embryologe und war damals Mitarbeiter im Klon-Projekt. Er hätte somit eigentlich als Erstautor genannt werden müssen. Doch dieses Privileg hatte sich Wilmut offenbar gesichert - und erntete so auch den Ruhm, die finanziellen Ressourcen und Preise.

2004

  • Professor Tak Mak / Universität von Toronto, Kanada
  • Professor Mark Davis / Stanford-Universität, USA

Auszeichnung für Forschungen zum T-Zellrezeptor

weitere Preisträger

  • 2003
    • Richard A. Lerner, La Jolla
    • Peter G. Schultz, La Jolla
  • 2001
    • Stephen C. Harrison, Cambridge, USA
    • Michael G. Rossmann, West Lafayette
  • 1998
    • David P. Lane, Dundee
    • Arnold J. Levine, Princeton
    • Bert Vogelstein, Baltimore
  • 1996
    • Pamela J. Bjorkman, Pasadena
    • Hans-Georg Rammensee, Heidelberg
    • Jack L. Strominger, Cambridge
  • 1993
    • Philippa Marrack, Denver
    • John W. Kappler, Denver
    • Harald von Boehmer, Basel
  • 1991
    • Rino Rappuoli, Siena
    • Michio Ui, Tokyo
  • 1990
    • R. John Collier, Boston
    • A. M. Pappenheimer, Jr., Cambridge

Quellen

  1. Das geklonte Schaf Dolly: Ein Jahrhundert-Experiment mit weitreichenden Folgen. Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2005 geht an Ian Wilmut. [1], Pressemitteilung der Paul-Ehrlich-Stiftung, 22. November 2004
  2. Streit um Paul-Ehrlich-Preis für Klon-Schaf-Schöpfer Wilmut [2], FAZ, 13. März 2005
  3. Paul-Ehrlich-Preis: Streit um Auszeichnung für Klon-Forscher [3], Spiegel, 11. März 2005
  4. Wilmut: Bin nicht der „Vater“ von Klonschaf Dolly [4], Deutsches Ärzteblatt, 8. März 2006
  5. Klonskandal: Ian Wilmut war nicht "Dollys" Schöpfer [5], Hamburger Abendblatt, 23. März 2006
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstaedter-Preis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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