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Patulin



Strukturformel
Allgemeines
Name Patulin
Andere Namen
  • Clavacin
  • Clavatin
  • Claviformin
  • Expansin
  • Gigantin
  • Mycoin C3
  • Leucopenin
  • Penicidin
  • Penantin
Summenformel C7H6O4
CAS-Nummer 149-29-1
Kurzbeschreibung Weiße Kristalle, Mykotoxin
Eigenschaften
Molare Masse 154,12 g·mol-1
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt 110 °C
Löslichkeit

leicht löslich in Ethyl- und Amylacetat, löslich in Wasser und organischen Lösemitteln

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung
R- und S-Sätze R: 25-38
S: 45
LD50

35 mg·kg-1 (Maus, oral)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Patulin ist ein ein Mykotoxin, also ein Schimmelpilzgift. Es kann in die Stoffgruppen der Hydroxypyrofurane, der toxischen Lactone oder der γ-Pyrone eingeordnet werden.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Patulin wird von Schimmelpilzen der Arten Penicillium, Aspergillus, Byssochlamys und Paecilomyces variotii gebildet. Vor allem in angefaultem Kernobst wird Patulin produziert, hier von Penicillium expansum. In Äpfeln oder Birnen können bis zu zwei Gramm Toxin pro Kilogramm Faulstelle gefunden werden. Bei Äpfeln diffundiert Patulin praktisch nicht in das gesunde Gewebe, sodass bei großzügigem Entfernen der angefaulten Stellen das Obst noch verarbeitet bzw. verzehrt werden kann. Bei anderen Obstarten kann auch der gesunde Teil patulinhaltig werden.[1]

Bei Verarbeitung des Obstes zu Säften ist darauf zu achten, dass keine Früchte verwendet werden, die faule Stellen aufweisen. Das Pasteurisieren der Fruchtsäfte ist in der Regel wirkungslos, da Patulin gegenüber kurz einwirkender Hitze relativ beständig ist. Die Fruchtsäfte können aber z. B. durch Vergärung oder Verschwefelung entgiftet werden.

Eigenschaften und biologische Wirkung

Patulin ist ein weißes, kristallines Pulver. Im Organismus wirkt es hämorrhagisch. Als Zellgift greift es in die Atmungskette ein. In höheren Dosen zu sich genommen kann das Schimmelpilzgift Übelkeit verursachen, sowie zu Magenschleimhautentzündung und Schädigung der Leber führen. Im Tierversuch wirkt es bei der Ratte subkutan appliziert krebserregend (Sarkome). Bei oraler Gabe konnte keine karzinogene Wirkung festgestellt werden.[2]

Patulin ist ein wirksames Antibiotikum, das aber wegen seiner Giftigkeit nicht als solches eingesetzt werden kann.

Der Vorschlag der WHO für einen Grenzwert von Patulin in Lebensmitteln ist 0,05 mg/kg.

Quellen

  1. Frank, in: Confructa – internat. Zeitschr. für Technologie der Obst- u. Gemüseverarbeitung, Frankfurt (Main), JV-Journal Verl.-Ges., 25 (1980) S. 107–118, ISSN: 0342-5800, 0016-2213
  2. Osswald, u. a., in: Food and cosmetics toxicology, 16 (1978) S. 243–247, ISSN: 0015-6264

Literatur

  • H. K. Frank: Mykotoxine in Lebens- und Futtermitteln, in: Materialien zur Umweltforschung, Band 16. Verlag W. Kohlhammer GmbH, 1988
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Patulin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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