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ParavasationParavasation bedeutet in der Medizin, dass entweder eine körperliche Flüssigkeit (z. B. Blut, Urin) oder Zellen, die sich normalerweise in dieser körperlichen Flüssigkeit befinden, aus dem für diese Flüssigkeit vorhergesehenen körperlichen Gefäß in das umgebende Gewebe ausgetreten sind. Im Kontext einer Entzündung bedeutet Paravasation, dass Leukozyten aus den Kapillaren ausgetreten sind. Im Kontext einer Krebserkrankung bedeutet Paravasation, dass Krebszellen aus den Kapillaren ausgetreten sind, was zu einer Metastase führen kann. Sehr viel häufiger aber bedeutet Paravasation in der Medizin, dass eine medizinische Infusion, die der Patient bekommt, fälschlicherweise nicht in die für diese Infusion vorgesehene Vene gelaufen ist, sondern in das umgehende Armgewebe. Die ausgetretene bzw. fehlplatzierte Flüssigkeit wird als Paravasat bezeichnet. In den meisten Sprachen, z. B. in Englisch oder Italienisch, heißt Paravasation Extravasation. Die deutsche medizinische Fachsprache bildet hier also eine Ausnahme. In der National Library of Medicine: Medical Subject Heading (MeSH) Name = Extravasation; MeSH Number = C21.866.371 Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Übersicht der Paravasation während einer InfusionParavasation kann eine gefährliche Nebenwirkung von i.v.-Infusionen sein. Paravasation ist die versehentliche Gabe einer intravenösen (i.v.) Infusion in das umgehende Armgewebe, anstelle in die dafür vorgesehene Vene. Diese versehentliche Gabe kann durch Durchsickern passieren, z. B. bei sehr betagten Patienten, die spröde Venen haben, oder weil die Infusionsnadel die Vene durchgestochen hat, nun im eigentlichen Armgewebe zu liegen kommt und dadurch die Infusion direkt in das Armgewebe einläuft. Das Letztere kann z. B. bei Kindern passieren, die ihren Arm zu sehr bewegen, oder weil die Infusionsnadel von Anfang an nicht sehr gut platziert war, oder falls der Patient auf seinem Arm liegend einschläft, usw. Paravasation während einer Infusion ist eine Nebenwirkung, die vermieden werden kann und muss. In mittleren Fällen verursacht eine Paravasation Schmerzen, Rötung, Reizung und Schwellung an dem Arm mit der Infusionsnadel. In schweren Fällen tritt eine Nekrose des Armgewebes auf. In sehr seltenen, extrem schweren Fällen kann sie sogar den Verlust des Armes bedeuten. Der Einfluss des Arzneimittels in der InfusionDer Schaden nach einer Paravasation kann leicht, mittel oder schwer ausfallen. Falls nur die reine Trägerlösung (meist entweder Kochsalzlösung = 0,9 % NaCl-Lösung oder Zuckerlösung = 5 % Glukose-Lösung) infundiert wurde, wird der Schaden leicht ausfallen. Falls aber ein Arzneimittel aufgelöst sich in der Infusion befindet: 1) Manche Arzneimittel verursachen an dem Arm mit der Infusionsnadel nach einer Paravasation nur einen mittleren Schaden; sie werden als „irritant“ bezeichnet. 2) Manche Arzneimittel verursachen an dem Arm mit der Infusionsnadel einen schweren Schaden; sie werden als „vesikant“ bezeichnet. Ein Schaden ist insbesondere nach Paravasation von Zytostatika, d. h. während einer Chemotherapie, befürchtet. Jedoch kann ein Schaden auch nach Paravasation von allen anderen Arzneimitteln auftreten, nicht nur nach Paravasation von Zytostatika. Wie viele Patienten sind von einer Paravasation betroffen?Der Anteil von Patienten, die eine Paravasation gehabt haben, ist nicht genau bekannt, da eine Paravasation, insbesondere eine leichte Paravasation, oft nicht erkannt und/oder nicht dokumentiert wird, beträgt aber insgesamt gesehen wahrscheinlich 10 %. In den letzten Jahren wurden Angehörige von Gesundheitsberufen viel mehr auf das Problem der Paravasation aufmerksam. [1] [2] [3] [4] [5] Behandlung einer ParavasationDie beste „Behandlung“ einer Paravasation ist die „Vorbeugung“, da es keine „eigentliche Behandlung“ einer Paravasation gibt. Es gibt aber mehrere hilfreiche Maßnahmen. Obwohl die Wirksamkeit dieser Maßnahmen nicht sehr hoch ist, sollten sie nach einer Paravasation doch immer durchgeführt werden. Insbesondere wichtig könnte der Versuch einer chirurgischen Rekonstruktion im Falle einer Gewebsnekrose sein. Die folgende Prozedur könnte im übrigen hilfreich sein:
Schmerzbehandlung und andere weiterführende MaßnahmenEffektive Schmerzbehandlung ist für den Patienten sehr wichtig, genau so wie eine lückenlose Dokumentation und Vorbeugung gegen eine Infektion und Superinfektion. Falls so eine Situation eintritt, ein Antibiogram anfordern und den Facharzt für Infektionskrankheiten hinzuziehen. Regelmäßige Kontrollen und Nachsorge sind notwendig. Maßnahmen falls das paravasierte Arzneimittel ein „vesikant“ ist
Die Vorbeugung einer Paravasation in Spitälern
Beispiele von vesikanten ArzneimittelnZytostatika
Andere Arzneimittel
Einzelnachweise
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Paravasation aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |