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Paranoide Persönlichkeitsstörung
Die paranoide Persönlichkeitsstörung ist durch übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, Nachtragen von Kränkungen, durch Misstrauen, sowie Neigung, Erlebtes zu verdrehen, gekennzeichnet. Neutrale und freundliche Handlungen anderer werden als feindlich oder verächtlich missdeutet. Auf unberechtigten Verdächtigungen hinsichtlich der sexuellen Treue von Partnern und auf eigenen Rechten wird starrsinnig und streitsüchtig bestanden. Solche Personen können zu überhöhtem Selbstgefühl und übertriebener Selbstbezogenheit neigen (ICD-10-2005). Paranoid wird neben der Persönlichkeitsstörung im Kontext der paranoiden Schizophrenie und paranoiden Störung benutzt. Es wird von 0,5-2,5 % Betroffenen in der Gesamtbevölkerung ausgegangen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
BeschreibungHauptmerkmale der paranoiden Persönlichkeitsstörung sind ein durchgängiges Misstrauen, das die betroffene Person dazu veranlasst, neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindselig falsch zu interpretieren. Es besteht eine Neigung zu übermäßiger Empfindlichkeit, die durch Rechthaberei und Streitsucht kompensiert wird. Daher sind Betroffene oftmals sehr verschlossen, weil sie befürchten, infiltriert zu werden oder dass preisgegebene Informationen gegen sie verwendet werden. Sie haben dabei das Gefühl, hintergangen oder ausgenutzt zu werden. Eine überhöhte Wachsamkeit ist keine Seltenheit. Auch nahestehende Personen oder Familienangehörige werden verdächtigt und deren Treue immer wieder in Frage gestellt. Menschen mit paranoider Persönlichkeitsstruktur neigen zu überhöhtem Selbstwertgefühl und übertriebener Selbstbezogenheit. Aus tiefenpsychologischer Sicht besteht bei Personen mit paranoider Persönlichkeitsstörung die Neigung, eigene Aggressionen auf Mitmenschen zu übertragen und dann dort als Feindseligkeit wahrzunehmen und zu bekämpfen (Projektion). Von ihren Mitmenschen werden Betroffene als scharfsinnige Beobachter beschrieben, als energisch und ehrgeizig. Da sie jedoch andere häufig anklagen, werden sie oftmals ausgegrenzt. Die Ausgrenzung geht meist mit zunehmender Fantasietätigkeit der Betroffenen einher. Auf längere Sicht haben paranoide Persönlichkeiten wegen ihrer geringen Vertrauensbereitschaft und wegen ihres kompromisslosen Vorgehens zunehmende Schwierigkeiten, tiefe zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und einen geeigneten Beruf zu finden. Ihr sonderlinghaftes Wesen trägt dazu bei. Ihr halsstarriges Verhalten, kombiniert mit ihrem Scharfsinn kann von Vorteil sein, doch hiermit bleiben ihnen hohe Positionen oftmals verwehrt. Diese Störung geht fast immer mit persönlichen und sozialen Beeinträchtigungen einher, fällt meist schon in Kindheit und Jugend auf und besteht im Erwachsenenalter weiter. Ursächlich werden zum Teil Vererbungsfaktoren genannt, aber auch ungünstige Milieueinflüsse in der frühen Jugend sollen eine Rolle spielen. Korrelation mit anderen StörungenWeniger als ein Viertel der paranoiden Persönlichkeiten lassen sich ohne weitere Störungen finden. Die höchsten Kodiagnosen lassen sich mit der schizotypischen Persönlichkeitsstörung finden. Die häufigsten Gleichzeitigkeitsdiagnosen sind die mit der narzisstischen, selbstunsicheren, Borderline und passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung. Es bleibt aber anzumerken, dass es wenig Forschungsarbeiten zu diesem Thema und vor allem keine empirischen Untersuchungen gibt. Klassifikation nach ICD und DSMICD-10Mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen:
DSM-IVA: Tief greifendes Misstrauen und Argwohn gegenüber anderen, sodass deren Motive als böswillig ausgelegt werden. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und zeigt sich in verschiedenen Situationen. Mindestens vier der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
B: Tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer Schizophrenie, einer Affektiven Störung mit Psychotischen Eigenarten oder einer anderen psychotischen Störung auf und geht nicht auf direkte Wirkung eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück. Beachte: Wenn die Kriterien vor dem Auftreten einer Schizophrenie erfüllt waren, ist "prämorbid" hinzuzufügen. Beispiel: "Paranoide Persönlichkeitsstörung (Prämorbid)". Literatur
Siehe auch
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Paranoide_Persönlichkeitsstörung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |