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Paclitaxel



Strukturformel
Allgemeines
Name Paclitaxel
Andere Namen
  • Abraxen
  • Taxol
Summenformel C47H51NO14
CAS-Nummer 33069-62-4
Kurzbeschreibung weißliches, kristallines Pulver
Eigenschaften
Molare Masse 853,92 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt 213–216 °C
Siedepunkt Zersetzung oberhalb des Schmelzpunktes
Löslichkeit

abhängig von der Modifikation und der Messmethode werden Löslichkeiten von ca. 0,1 mg·L−1 bis zu 30 mg·L−1 in Wasser angegeben. [1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung
R- und S-Sätze R: 46-45-60-61
S: 36/37/39-7-13-45-53
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Paclitaxel (Markenname: Taxol®) ist ein in der Pazifischen Eibe (Taxus brevifolia) vorkommender chemischer Stoff der Gruppe der Taxane. Paclitaxel wird als Arzneistoff in der Medizin zur Behandlung verschiedener Krebsarten (z.B. Brustkrebs) eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Paclitaxel ist bei Raumtemperatur ein farbloser Feststoff. In Wasser ist es kaum löslich. Es gibt mindestens drei kristalline Formen, eine davon ist ein Dihydrat. Es sind auch glasig erstarrte Modifikationen mit einem Glasübergang um 152°C beschrieben. Die verschiedenen Angaben zur Löslichkeit können auf das Vorliegen unterschiedlicher Kristallstrukturen bzw. die Bildung eines schwerer löslichen Dihydrates in wässriger Lösung zurückgeführt werden.

Gewinnung

Paclitaxel kann aus der Rinde der Pazifischen Eibe (Taxus brevifolia) gewonnen werden. Da diese Eibenart nur eine sehr geringe Verbreitung hat und der Taxolgehalt sehr gering ist, kann sie nicht den Weltbedarf an Paclitaxel decken. Seit einigen Jahren wird daher Paclitaxel überwiegend partialsynthetisch aus dem in Nadeln der Europäischen Eibe (Taxus baccata) vorkommenden Baccatin III gewonnen.

Neben der pazifischen Eibe wurde auch nachgewiesen, dass Paclitaxel durch den endophytisch lebenden Pilz Taxomyces andreanae biosynthetisiert wird. Endophyten sind Bakterien oder Pilze, welche in oder auf Pflanzen symbiotisch leben.

Pharmakologie

Anwendungsgebiete

Paclitaxel wird in der Therapie maligner Tumore (Chemotherapie) eingesetzt. Zu seinen Anwendungsgebieten gehören u.a. Ovarialkarzinome (in Kombination mit Cisplatin), Mammakarzinome (ggf. in Kombination mit Trastuzumab) und das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom (in Kombination mit Cisplatin) sowie das Prostatakarzinom (hier vor allem die synthetische Variante Docetaxel). Ferner wird es neben Sirolimus bei der Herzkatheterisierung (perkutante transluminale Koronarangioplastie, PTCA) zur Beschichtung von Stents („drug-eluting stents“) verwendet, wodurch das Risiko eines erneuten Verschlusses der Koronararterie vermindert werden soll.

Wirkmechanismus

Paclitaxel wirkt, indem es die Teilung von Zellen (Mitose) stört. Es stört den Abbau von Mikrotubuli, die bei der Mitose Bestandteil der essenziellen Mitosespindel sind. Im Gegensatz zu Colchicin, Vinblastin und Nocodazol, die direkt den Aufbau der Mikrotubuli hemmen, inhibiert Paclitaxel deren Abbau.

Es wirkt somit auf alle sich teilenden Zellen, ist also nicht ohne Nebenwirkungen. Da Krebszellen sich schnell teilen, sind diese jedoch stärker betroffen.

Nebenwirkungen

Unter der Therapie mit Paclitaxel konnten folgende Nebenwirkungen beobachtet werden, die charakteristisch für die meisten Zytostatika sind: Knochenmarksuppression mit Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Neutropenie, Anämie), Neuropathien (insbesondere Parästhesien), Myalgien, Haarausfall, gastrointestinale Nebenwirkungen (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall).

Literatur

  • Eckhard Leistner: Die Biologie der Taxane. Pharmazie in unserer Zeit 34(2), S. 98 - 103 (2005), ISSN 0048-3664
  • Hans-Peter Lipp, Carsten Bokemeyer: Therapie solider Tumoren: Wirksamkeit und Toxizität der Taxane. Pharmazie in unserer Zeit 34(2), S. 128 - 137 (2005), ISSN 0048-3664

Quellen

  1. Liggins et al., J. Pham. Sci. (1997) 86 (12)1458-1463
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Paclitaxel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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