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Otto Braun-Falco



Otto Braun-Falco (* 25. April 1922 in Saarbrücken) ist ein deutscher Arzt und Dermatologe.

Leben

Nach dem Abitur in Kassel im Jahr 1940 absolvierte Braun-Falco zunächst bis 1943 in Münster, unterbrochen durch Kriegsdienst- und Gefangenschaft, letztendlich von 1946 bis zum Staatsexamen 1948 mit Promotion 1949 in Mainz sein Studium der Medizin. Im Wintersemester 1949/50 wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung V.K.D.St. Hasso-Rhenania Mainz im CV.

An der Universität Mainz war er ab 1951 Privatdozent und nach seiner Habilitation im Jahr 1954 ab 1960 dann außerplanmäßiger Professor für Dermatologie und Venerologie. Ab 1961 war er Lehrstuhlinhaber für Dermatologie und Venerologie an der Philipps-Universität Marburg. Nach dem Tod Alfred Marchioninis übernahm er 1967 in München die Leitung der Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten, der heutigen Klinik Thalkirchner Straße[1] und bis zu seiner Emeritierung 1990 auch den Lehrstuhl für Dermatologie an der medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).

Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit waren dermatologische Stoffwechselmechanismen, Immunologie und Hauterkrankungen, bösartige Lymphome und Melanome, aber auch die Diagnostik und Erforschung von Erkrankungen durch Elektronenmikroskopie der Haut sowie Haarerkrankungen, Beinleiden und Andrologie und allergische Reaktionen auf Umwelteinflüsse. Im Bereich Venerologie diagnostizierte er die ersten AIDS-Fälle in Bayern und war Gründer einer AIDS-Stiftung. Ebenso richtete er mit Unterstützung der bayerischen Staatsregierung die erste psychosoziale AIDS-Beratungsstelle am Klinikum ein. Sein Lehrbuch "Dermatologie und Venerologie" gilt als Standardwerk der Dermatologie.[2]

Von 1977 bis 1982 fungierte er als Präsident des International Committee of Dermatology (ICD) sowie im gleichen Zeitraum als Präsident der International League of Dermatological Societies (ILDS).[3]

Seit 1998 ist er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und war dort vier Jahre Sekretär, bis er dieses Amt abgab. Braun-Falcos Lehrstuhlnachfolger an der LMU in München ist seit 1991 Professor Dr. Dr. h.c. Gerd Plewig, der neben Prof. Braun-Falco, Prof. Helmut H. Wolff, Prof. Michael Landthaler und dem amerikanischen Kollegen Prof. Walter H. C. Burgdorf Mitautor der Neuauflage des dermatologischen Standardwerks ist, an der auch Braun-Falcos Ehefrau im Hintergrund mitwirkte, die nach ihrem Deutsch- und Zeitungswissenschaften-Studium in München später ebenfalls Medizin studiert hat.

Sein Sohn, Dr. Markus Braun-Falco, ist als Privatdozent an der Universitätshautklinik Freiburg beschäftigt.

Auszeichnungen

Professor Dr. Dr. h.c. mult. Braun-Falco hat allein vier Ehrendoktorate und weltweit vielzählige Ehrenmitgliedschaften in nahezu allen dermatologischen Gesellschaften. Er ist Träger des Bayerischen Verdienstordens, des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst, des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie vieler anderer Auszeichnungen. Besonders erwähnenswert ist die Inschrift der Goldmedaille der polnischen Gesellschaft der Dermatologen mit den Worten:

„Dem führenden Dermatologen Europas, Herrn Professor Otto Braun-Falco in Dankbarkeit und Verehrung von polnischen Freunden.“

Anlässlich des von ihm 1982 als Präsident der internationalen Liga geleiteten Weltkongresses der Dermatologen in Tokio wurde ihm der japanische Orden der Aufgehenden Sonne mit goldenen Strahlen am Nackenband verliehen, der als eine der höchsten staatlichen Auszeichnungen Japans gilt.

Quellen

  1. Klinikum der Universität München: Der erste Krankenhaushochbau in Deutschland, bei www.uniprotokolle.de 11. November 2004.
  2. Klinikum der Universität München: Dermatologe von Weltruf - Professor Otto Braun-Falco feiert 80. Geburtstag, bei www.uniprotokolle.de 25. April 2002.
  3. Bayrische Akademie der Wissenschaften: Kompetenzhandbuch, Kompetenzhandbuch
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Otto_Braun-Falco aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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