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Organ Care System



Das Organ Care System, abgekürzt OCS, ist ein komplexes medizintechnisches Gerät, das es ermöglicht menschliche Organe über einen bestimmten Zeitraum künstlich am Leben zu halten.

Eingesetzt wird diese revolutionäre Technik derzeit im Rahmen einer multizentrischen Studie an wenigen ausgewählten Kliniken weltweit. Darunter die Deutschen Herzzentren Berlin und Bad Oyenhausen sowie in Österreich das AKH Wien.

Entwicklung

Seit nunmehr 40 Jahren werden Organtransplantationen durchgeführt. Den quantitativen Gipfel erlebte die Transplantationschirurgie Ende der 80er Jahre, so wurden zum Beispiel in Wien zu dieser Zeit etwa 80 Herzen jährlich transplantiert. Unter anderem durch Änderungen in der Fahrzeugtechnik bzw. der Fahrzeugsicherheit hat die Zahl der Organspenden seit dieser Zeit stark abgenommen und folglich auch die Zahl der durchgeführten Transplantationen. Nebenbei wurden auch alternative Behandlungskonzepte (Kunstherzen, verbesserte medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz, etc.) weiterentwickelt. Heute liegt die Zahl der transplantierten Herzen deutlich unter jener der 80er Jahre. Vor allem die Zahl der Organe die wegen zu langer Transportwege abgelehnt werden müssen steigt. Ein Organ kann nur eine sehr beschränkte Zeit außerhalb des menschlichen Körpers "überleben" ohne dabei zu großen Schaden zu erleiden. Bei Herzen liegt diese kritische Zeit mit der bisher üblichen Transplantationsmethode bei etwa 4 Stunden. Das Herz wird dabei noch vor der Entnahme aus dem Spender mittels kardioplegischer Lösung stillgelegt und gekühlt. Der Schaden, den das Spenderorgan dabei erleidet ist umso größer, je länger die sogenannte Ischämiezeit ist, das ist die Zeit, in der das Herz nicht mit Sauerstoff versorgt wird.

In der experimentellen Forschung wird schon seit längerem ein System verwendet, mit dem man Herzen (von Ratten oder Kaninchen) außerhalb des Körpers durchblutet und am schlagen hält, um Versuche an ihnen durchzuführen. (Unter anderem werden dadurch den Versuchstieren Qualen erspart)

Das OCS, welches von der amerikanischen Firma Trans Medics entwickelt wurde ist so gesehen eine Weiterentwicklung dieses in der experimentellen Medizin eingesetzten Modells des schlagenden Herzens. Sofort nach der Organentnahme wird das Herz, anstatt wie bisher in schlaffem Zustand gekühlt zu werden, kanüliert und in das OCS eingesetzt, wo es kontinuierlich mit Blut des Spenders perfundiert wird. Das Blut wird dabei mittels eines im Gerät integrierten Oxygenators ständig mit Sauerstoff angereichert. Auf diese Weise kann das Herz unter Bedingungen, die dem physiologischen Zustand nahe kommen, in das Ziel-Krankenhaus transportiert werden, in dem der Empfänger wartet. Das Herz schlägt dabei im OCS und hält dadurch den eigenen Stoffwechsel aufrecht. Diese neue Methode bringt dabei einige gravierende Vorteile mit sich: erstens wird das Herzmuskelgewebe unter diesen Bedingungen viel weniger geschädigt als bei herkömmlichen Bedingungen, zweitens wird das Zeitfenster für den Transport ungleich größer, was wiederum längere Transportwege ermöglicht und so den Pool an zur Verfügung stehenden Organen stark vergrößert, folglich müssen weniger angebotene Organe wegen zu langer Transportwege abgelehnt werden.

Bisweilen wurden weltweit erst 33 Herzen auf diese Weise transplantiert, drei davon am Wiener AKH, die österreichweit erste Patientin welche im Februar 2007 auf diese Weise ein neues Herz erhielt konnte bereits nach 2 Wochen das AKH verlassen.

Quellen

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    Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Organ_Care_System aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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