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Augenpflaster



Augenpflaster sind selbstklebende Pflasterverbände zur Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen der Augen. Meist sind lichtundurchlässige Pflaster zur Okklusionstherapie (Okklusionspflaster, umgangssprachlich auch als Schielpflaster bezeichnet) damit gemeint. Es gibt aber auch lichtdurchlässige Varianten (sog. Uhrglasverbände) sowie sterile Augenpflaster zur Wundversorgung.

Inhaltsverzeichnis

Okklusionstherapie

    Liegt auf einem Auge eine Schwachsichtigkeit (Amblyopie) vor, kann während der Entwicklungszeit der Sehfähigkeit (von der Geburt bis etwa zum 9. Lebensjahr) durch regelmäßiges Trainieren des sehschwachen Auges die Amblyopie verringert oder beseitigt werden. Das besser sehende Auge wird mit einem lichtundurchlässigen Pflaster stunden- oder tageweise zugeklebt. Dadurch wird das schlechter sehende Auge zum Sehen gezwungen und somit trainiert.

Augenpflaster zur Okklusionstherapie besitzen daher eine lichtdichte Schicht, die Lichtreize auf das abgedeckte Auge ausschließen soll. Das Trägermaterial muss sicher kleben, damit sich das Pflaster nicht vorzeitig ablöst. Gleichzeitig müssen die Pflaster aber auch gut hautverträglich sein, damit insbesondere bei längerer Anwendung keine Hautirritationen entstehen. Durch die flache Form (keine dicke Mullauflage o.ä.) ist auch das Tragen einer Brille bei zugeklebtem Auge ohne Probleme möglich.

Wichtig sind auch die Auswahl der richtigen Pflastergröße und das korrekte Aufkleben. Das Angebot an Augenpflastern reicht von hautfarben bis bunt gemustert. Die Auswahl des richtigen Augenpflasters sollte der Augenarzt/die Augenärztin/die Orthoptistin mit dem Kind zusammen treffen. Je mehr Freude das Kind an und mit seinem Pflaster hat, umso leichter ist es zum regelmäßigen Tragen zu motivieren.

Neben der Amblyopiebehandlung werden Augenpflaster auch im Rahmen der Diagnostik von Doppelbildern (Diplopie) angewendet. Dabei wird ein Auge für wenige Tage zugeklebt um unmittelbar nach dem Abnehmen des Pflasters den Schielwinkel zu bestimmen, z.B. für die Anpassung von Prismen-Brillengläsern. Augenpflaster/-verbände für diesen Zweck werden teilweise auch als Marlow-Verband bezeichnet.

Uhrglasverbände

Wenn ein Augenlid nicht mehr vollständig geschlossen werden kann, besteht die Gefahr, dass das Auge austrocknet. Dies ist bei Gesichtsmukellähmungen, z.B. Fazialislähmung oder Lagophthalmus der Fall. Hier kommen Augenverbände mit transparenter Scheibe ("Uhrglas") zum Einsatz, die einerseits das Sehen ermöglichen und andererseits das Auge vor dem Austrocknen bewahren.

Wundverbände

Sterile Augenverbände werden nach Augenverletzungen, -infektionen oder -operationen angelegt, um das Auge zu schützen. Dazu können Augenkompressen verwendet werden, die mittels Pflasterstreifen fixiert werden. Ebenso gibt es selbstklebende, sterile Pflasterverbände, die Pflasterstreifen entbehrlich machen. Neben dicken, saugfähigen Mullauflagen gibt es auch hier flache Pflaster, mit denen das Tragen einer Brille möglich ist. Für ein Ruhigstellen eines Auges ist eine Abdeckung beider Augen erforderlich.

Alternativen

Insbesondere für die Behandlung einer Amblyopie existieren Alternativen zur Pflasterokklusion, da das "Ausschalten" eines Auges auch auf andere Arten möglich ist:

  • Klebefolien (Bangerterfolien) in verschiedenen Lichtdurchlässigkeitsgraden (Perception) auf einem Brillenglas
  • lichtundurchlässige Kontaktlinse (Okklusionslinse)
  • Schielkapsel auf einem Brillenglas
  • Augentropfen (Atropin) zur Ausschaltung der Akkommodation eines Auges, um ein abwechselndes (alternierendes) Schielen in Ferne und Nähe zu provozieren (Penalisation))
  • Augenklappe in herkömmlicher Form
  • spezielle Augenklappe zur Montage an der Brillenfassung (z.B. Luxeye)
  • pleoptische Behandlungen (unter strenger Indikationsstellung und Kontrolle)
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Augenpflaster aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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