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Nonverbale Lernstörung



Die Nonverbale Lernstörung (engl. Nonverbal Learning Disorder (NLD)) ist ein neurologisches Syndrom, das durch spezifische Fähigkeiten und Defizite geprägt ist.

Die Nonverbale Lernstörung hat keine eigene ICD-10-Chiffre. Man könnte sie aber unter folgenden Kategorien einordnen:

  • ICD-10 F81.3 Kombinierte Störungen schulischer Fähigkeiten
  • ICD-10 F81.8 Sonstige Entwicklungsstörungen schulischer Fähigkeiten
  • ICD-10 F81.9 Entwicklungsstörung schulischer Fähigkeiten, nicht näher bezeichnet

Inhaltsverzeichnis

Symptome und Beschwerden

Zu den Defiziten gehört u. a., dass keine Körpersprache verwendet oder verstanden werden kann. Die Fähigkeiten beinhalten frühe Sprach- und Wortschatzentwicklung, bemerkenswertes Gedächtnis für Auswendiggelerntes, Aufmerksamkeit für Details, frühe Leseentwicklung und exzellente Sprachfähigkeiten. Zusätzlich haben diese Menschen die sprachliche Fähigkeit, sich wortgewandt auszudrücken.

Darüber hinaus haben Personen mit NLD ein starkes auditives Gedächtnis. Es zeigen sich auch vier Hauptkategorien von Defiziten und Störungen:

  • motorisch (fehlende Koordination, schwere Gleichgewichtsprobleme und Schwierigkeiten mit der Handschrift)
  • visuell-räumlich-strukturierend (Fehlen des Bildes, schlechtes visuelles Gedächtnis, fehlerhafte räumliche Wahrnehmung, Schwierigkeiten mit exekutiven Funktionen und Probleme mit räumlichen Zusammenhängen)
  • sozial (Fehlen der Fähigkeit, nonverbale Kommunikation zu verstehen, Schwierigkeiten, sich auf Veränderungen und neue Situationen einzustellen und Defizite in der Beurteilung sozialer Situationen sowie der sozialen Interaktion)
  • sensorisch (Über- bzw. Unterempfindlichkeit in einem der sensorischen Modi: visuell, akustisch, taktil, geschmacklich oder olfaktorisch)

Die meisten Aspies (Asperger-Autisten) haben eine nonverbale Lernstörung, aber nicht alle Menschen mit nonverbaler Lernstörung sind autistisch. Allerdings sind die neurophysiologischen Unterschiede zwischen Asperger-Syndrom und NLD unklar.

Ursachen

Die Ursachen für die Nonverbale Lernstörung sind neurologische Schäden, die möglicherweise genetisch bedingt oder angeboren sind.

Folgen und Komplikationen

Eine Nonverbale Lernstörung führt bereits im Kindergarten und in der Schule zu Schwierigkeiten beim Erwerb von Wissen, beim Spielen, bei sportlicher Betätigung und beim Sozialverhalten. Auch die Berufsausbildung und -ausübung ist eingeschränkt. Es kann zu Schwierigkeiten mit der selbständigen Lebensführung kommen; der Erwerb der Fahrerlaubnis und das Autofahren sind erschwert. Die motorischen und Gleichgewichtsprobleme können Stürze und Unfälle verursachen. Die Auffälligkeiten des Sozialverhaltens können zu Diskriminierung, sozialem Rückzug, Isolation und Einsamkeit führen.

Die guten sprachlichen Fähigkeiten, die frühe Leseentwicklung, das gute Gedächtnis für Auswendiggelerntes, die Aufmerksamkeit für Details sowie die Wortgewandtheit können möglicherweise über die anderen Defizite hinwegtäuschen. Deshalb sind Menschen mit einer Nonverbalen Lernstörung leicht von Überforderung durch Erzieher, Lehrer und Ausbilder bedroht.

Behandlung

Eine Nonverbale Lernstörung kann nicht ursächlich behandelt werden, man kann höchstens versuchen, die Symptome zu behandeln, versuchsweise mit Ergotherapie und Körpertherapie zur Verbesserung der Motorik und der Wahrnehmung, Sozialkompetenz-Training zur Verbesserung des Sozialverhaltens und Psychotherapie bzw. Gesprächstherapie als psychologische Unterstützung.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nonverbale_Lernstörung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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