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Nonnensausen



Unter Nonnensausen versteht man Strömungsgeräusche des Blutes, die beim Abhören mit dem Stethoskop wahrnehmbar sind und auf veränderte Strömungsverhältnisse bei einer Anämie zurückzuführen sind. Sie kommen durch Turbulenzen im Blutstrom zustande, die ihrerseits mit einer verringerten Viskosität (Zähflüssigkeit) des anämischen Blutes zusammenhängen.

Nach der Gleichung zur Bestimmung der Reynolds-Zahl ist nämlich der Umschlag von einer laminaren Strömung zu einer turbulenten vom Kehrwert der Viskosität abhängig. Die Reynolds-Zahl bestimmt sich nach der Beziehung:

Re = \frac{\rho \cdot v \cdot L}{\eta} = \frac{v \cdot L}{\nu} mit: \eta = \nu \cdot  \rho.

Bei Überschreitung eines Wertes von Re = 2.000 geht eine laminare Strömung recht schnell in eine turbulente über. Da in dieser Beziehung die Viskosität η unter dem Bruchstrich steht, nähert sich die Zahl Re mit abnehmender Viskosität diesem Wert und überschreitet sie bei einem kritischen Wert für η, der bei Anämien bisweilen überschritten wird.

Schmidt et al. schreiben dazu: "Bei erhöhten Strömungsgeschwindigkeiten (z.B. bei Gefäßstenosen) oder bei reduzierter Blutviskosität (z.B. bei schweren Anämien) kommt es auch in herzfernen Arterien zu turbulenter Strömung, die zu auskultierbaren Strömungsgeräuschen führen kann [Hervorh. dr. die Autoren]."[1]



  1. Robert F. SCHMIDT (Hrsg.), Florian LANG (Hrsg.), Gerhard THEWS (Hrsg.): Physiologie des Menschen mit Pathophysiologie, Heidelberg (Springer) 2005, S. 607
 
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