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Nijmegen-Breakage-SyndromDas Nijmegen-Breakage-Syndrom (Abkürzung: NBS; englisch: Nijmegen breakage syndrome) ist eine syndromale, seltene angeborene Krankheit des Menschen mit einer Störung des Reparaturmechanismus der Erbsubstanz (DNA) in allen Zellen und Organen mit verstärkter Chromosomenbrüchigkeit. Es resultieren Krankheitszeichen (Symptome) wie verzögertes Wachstum und Entwicklung (auch in der Schwangerschaft), zu kleiner Kopf (Mikrozephalie), geistige Entwicklungsstörungen, Immundefekte und auch eine vermehrte Anfälligkeit gegenüber bösartigen Erkrankungen wie Leukämien, Lymphome und andere bösartige Geschwulste. Eine Heilung für das Nijmegen-Breakage-Syndrom ist gegenwärtig nicht bekannt, die Behandlung ist ausschließlich symptomatisch: etwa psychische und physische Förderungsmaßnahmen und Maßnahmen zur Verhinderung oder Bekämpfung von Infektionen. Bei Eintreten einer Krebserkrankung wird diese wie bei anderen Patienten behandelt. Problematisch ist aber, dass Patienten mit Nijmegen-Breakage-Syndrom durch die erhöhte Chromosomenbrüchigkeit eine deutlich erhöhte Empfindlichkeit gegenüber ionisierender Strahlung[1] und Zytostatika besitzen. Zum ersten Male beschrieben wurde das Nijmegen-Breakage-Syndrom 1981 in Nijmegen.[2] Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Ursache und PathomechanismusDas Nijmegen-Breakage-Syndrom ist eine autosomal-rezessiv vererbte Krankheit, die durch eine Veränderung des Nibrin-Gens (NBS1) auf Chromosom 8 Abschnitt 21 (8q21) bedingt ist.[3] Das Nibrin-Gen kodiert für das Protein Nibrin.[4][5] Dieses ist Teil einer Eiweißansammlung (Proteinkomplex), welcher an der DNA-Reparatur von Doppelstrangbrüchen (Schädigung beider DNA-Stränge) beteiligt ist. Zusätzlich ist das Nibrin-Protein auch ein Faktor im ATM-Signalweg (vergleiche ATM-Protein und Louis-Bar-Syndrom). Zellen, welche eine Schädigung an Ihrer DNA aufweisen, werden aufgrund des veränderten Nibrin-Proteins nicht mehr in den programmierten Zelltod (Apoptose) geschickt. Das Nijmegen-Breakage-Syndrom ist eine angeborene Erkrankung mit autosomal-rezessivem Vererbungsgang. Dies bedeutet, dass Menschen mit nur einem veränderten (mutierten) Nibrin-Gen in aller Regel nicht erkranken. Menschen, die zwei mutierte Nibrin-Gene besitzen, erkranken am NBS. KrankheitserscheinungenEs gibt für das Nijmegen-Breakage-Syndrom keine Symptome, welche nur bei dieser Erkrankung vorkommen. Alle berichteten und beschriebenen Symptome können auch bei anderen Erkrankungen wie beispielsweise der Ataxia telangietactica (Louis-Bar-Syndrom, AT) oder der Fanconi-Anämie (FA) auftreten. Als Symptome und Zeichen des Nijmegen-Breakage-Syndrom sind berichtet und beschrieben:
Weiteres Zeichen für ein Nijmegen-Breakage-Syndrom ist das Auftreten von bösartigen Erkrankungen (Krebserkrankungen) bereits im Kindes- und Jugendalter.[11] PrognoseNur wenige am Nijmegen-Breakage-Syndrom erkrankten Menschen erreichen das Erwachsenenalter. Meist führt spätestens in der Pubertät die erhöhte Chromosomenbrüchigkeit zu einer Krebserkrankung, oft dabei zu Lymphomen.[12] Die Therapie der Lymphome und anderer Krebserkrankungen ist durch diese Brüchigkeit erschwert, da die Patienten nicht bestrahlt werden können. Auch der Einsatz von Zytostatika ist mit einem höheren Risiko verbunden als bei Menschen ohne vermehrte Chromosomenbrüchigkeit.[13][14] Bei Menschen mit Nijmegen-Breakage-Syndrom sollte auf die Durchführung von Röntgen- oder CT-Untersuchungen so oft wie irgendmöglich verzichtet werden, da jede Anwendung ionisierender Strahlung bei NBS-Patienten das Risiko für eine bleibende Schädigung einschließlich Krebserkrankung erhöht. Quellen
Kategorien: Erbkrankheit | Krankheitsbild in der Kinderheilkunde | Immunologie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nijmegen-Breakage-Syndrom aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |